Brustkrebs

[gummibaum]

Brustkrebs

Unsere immer sorgende Mutter
meine tapfere, liebe Frau

nach schwerem Leiden
in Gottes Hand

Annonce von einem
der ausblieb am Ende

beschäftigt wie meistens
in anderem Bett

[Ex-JavaScript]

Hi Gummibaum,

Ich glaub, da hast du einen großen Denkfehler begangen:

Unsere immer sorgende Mutter
meine tapfere, liebe Frau

UNSERE? Heißt das, dass sich das LI mit seiner eigenen Schwester
vermählt hat?

beschäftigt wie meistens
in anderem Bett

Wer? Das LI, die Frau, die Todkranke Mutter?


Tut mir Leid, lieber Gummibaum, aber das Gedicht empfinde ich als unfertig. nicht böse gemeint.

LG
JL

[gummibaum]

Lieber Amir,

danke für die prompte Reaktion. Ich kann die inhaltlich aber nicht nachvollziehen. Denkfehler?
Todesanzeigen würdigen die Frau häufig in ihrer traditionellen Doppelrolle. Mutter für ihre Kinder, Frau für ihren Mann. In dieser dieser verkürzten Form. Der Mann setzt die Anzeige für sich und die Kinder als Hinterbliebene auf.

Dass die Frau (nach außen immer lieb...) etwas Krankmachendes in sich hineingefressen hat, wird klar, weil der Mann sich für sie nie Zeit nahm. Er hatte offiziell immer zu tun, ging aber tatsächlich fremd. Solche Fälle sind nicht selten.

Liebe Grüße gummibaum

[Ex-JavaScript]

Ah ja ok jetzt hab ichs verstanden... Glücklicherweise habe ich noch keine Erfahrungen gemacht mit Todesanzeigen.. vielleicht liegte es daran..

LG.JL.

[Ilka-Maria]

Ziemlich heftig, Gummibaum, aber eben realistisch. Dabei ist die Todesanzeige noch nicht einmal Heuchelei:

Unsere immer sorgende Mutter
meine tapfere, liebe Frau

Hätte der hinterbliebene Ehemann seine Frau wirklich geliebt, stünde dies auch in der Todesanzeige: "... meine tapfere, geliebte Frau ... ".

Aber nein, allein die Frau ist lieb, der Ehemann geht fremd.

Ein Gedicht, das ernüchtert.

LG
Ilka-M.

[gummibaum]

Danke, Ilka-Maria,

auch die zusätzliche Silbe spannt noch den Hahn.

Gruß gummibaum