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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 06.04.2014, 09:14   #1
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.124

Standard Konsequenz

Alles geht einmal zu Ende.
Das klingt banal und ist doch wahr:
Es gibt für uns kein nächstes Jahr.
Nimm deine Welt in deine Hände
und lass mich meine Welt bereisen,
mir meinen Stern die Wege weisen.

Eignen Auges will ich sehen,
entscheiden aus der eignen Kraft,
noch fließt in mir genügend Saft,
in unbekanntes Land zu gehen
und meine Grenzen abzustecken,
zu ziehen Zäune, pflanzen Hecken.

Freiheit kann ich hier nicht finden,
verborgen ruht sie tief in mir.
Ich weiß, du leidest wie ein Tier,
spür dich in stillem Kummer winden,
nach hohlem, schwachen Strohhalm fassen,
jedoch: Ich muss dich heut verlassen.

6. April 2014
© Ilka-Maria
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Alt 06.04.2014, 09:27   #2
weiblich Rosmarie
 
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Beiträge: 591

Liebe Ilka-Maria,

inzwischen glaube ich mitbekommen zu haben, dass du viele Gedichte schreibst, die sich nicht auf momentane eigene Gefühle und Aktionen beziehen, sondern in denen du dich in andere hineinversetzt.
Egal wie, auch bei diesem Gedicht konnte ich wieder jeden Gedanken und jedes Wort nachvollziehen.
Der Schluss hat mich überrascht. Mit ihm kam das Beste (die Überraschung wie auch inhaltlich die Tat )!

Naiv, wie ich bin, rufe ich dieser Person zu: "Ja, tu das! Du siehst es genau richtig. Jetzt tue es!"

Ein Gedicht, das mich bereichert! Danke!

Herzliche Grüße
Rosmarie
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Alt 11.04.2014, 22:34   #3
weiblich Daisy
 
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Beiträge: 922

Liebe Ilka,

ein starkes Gedicht mit sehr viel Tiefe, gefällt mir ausgesprochen gut!

Das Bestreben des LyrIch eigene Wege zu gehen, sich aus Zwängen zu befreien, die Entschlossenheit sich durch nichts und niemandem davon abbringen zu lassen, wird klar zum Ausdruck gebracht und ist nicht zu übersehen.
In jeder Strophe klingt bereits an, was im letzten Vers dann ganz deutlich ausgesprochen wird.

Interessant ist auch das Reimschema, denn jede Strophe beginnt mit einem betonten ersten Vers, während alle folgenden Verse einen unbetonten Anfang aufweisen. Die Kadenzen sind durchgehend ganz regelmäßig und harmonisch angeordnet und runden den Gesamteindruck perfekt ab.

Ein bestechender Text toll in Szene gesetzt!

LG Daisy
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Alt 12.04.2014, 08:01   #4
Trembalo
 
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Beiträge: 756

Hallo Ilka-Maria

Konsequent,das heißt verlassen,
auch das Neue mal zu seh´n,
und Dein alter Rosengarten
wird mit einmal wunderschön.

Denn nie gehst Du denn für immer,
nimmst Dich stets auch ewig mit,
wird es besser,wird es schlimmer,
konsequent gehst Du den Schritt.

hat mich magisch angezogen,
Dein(e) "Konsequenz"

LG
Trembalo
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Alt 12.04.2014, 09:37   #5
Thing
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Beiträge: 34.998

Standard Hallo, Ilka-Maria -

... Eloge kommt später.

Zitat:
spür dich in stillem Kummer winden,
sich in Kummer oder Qualen winden ist ein sehr bekannter, stehender Ausdruck.
Deswegen wäre korrekt:

spür dich dich in stillem Kummer winden
(Spüre, wie du dich in stillem Kummer windest)


Vorerst
LG!
Thing
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Alt 12.04.2014, 10:37   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
... Eloge kommt später.



sich in Kummer oder Qualen winden ist ein sehr bekannter, stehender Ausdruck.
Deswegen wäre korrekt:

spür dich dich in stillem Kummer winden
(Spüre, wie du dich in stillem Kummer windest)


Vorerst
LG!
Thing
Wie kommst Du denn auf so etwas Abwegiges? Oder ist das doppelte "dich" ein Tippfehler? "... spürst" ist natürlich richtig.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2014, 10:52   #7
Thing
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Dann stimmt es wieder!

(Bei ich spür dich wärs nicht gegangen)
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Alt 12.04.2014, 10:56   #8
weiblich Ilka-Maria
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Das ist im Gedicht schon richtig, gemeint ist ja , dass das lyrische Ich den Kummer des anderen spürt.
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Alt 12.04.2014, 11:00   #9
Thing
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Bin noch nicht zufrieden.
Das sich winden sollte in der Verknappung unmißverständlich sein.


Kalumet???
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Alt 12.04.2014, 11:09   #10
weiblich Ilka-Maria
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Keine Chance: Ich bin Nichtraucher.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2014, 11:10   #11
Thing
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Hoppla!
Alle Stacheln heute aufgestellt?
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Alt 12.04.2014, 11:25   #12
weiblich Ilka-Maria
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Neee, aber ich habe schon genug andere schlechte Angewohnheiten. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, mich im Krieg zu befinden. Du kannst ja ein paar Züge für mich mitmachen.

Liebe Grüße
Ilka
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Alt 12.04.2014, 15:07   #13
weiblich simbaladung
 
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Hallo, Ilka,

da ich die Kummerzeile auch nicht wirklich ganz gelungen fand, was hältst du von dieser Idee:


Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich weiß, du leidest wie ein Tier.
Wirst dich in stillem Kummer winden,
nach jedem dünnen Strohhalm fassen.
Jedoch: Ich muss dich heut verlassen.
Dass ein Strohhalm hohl und schwach ist, ist das wirklich erwähnenswert?
Kommt mir wie "weißer Schnee" vor.

lg simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2014, 16:14   #14
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.124

Ja, aber das ist ja genau der Vorwurf in meinem Gedicht, dass die Menschen trotzdem danach greifen und es gesagt bekommen müssen, dass da nichts zum Greifen ist.

Aber du hast recht: Ein Strohhalm ist per se leer.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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