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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 29.09.2006, 03:45   #1
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Standard Wachs-Gesellschaft

Wird das Wachstuch
zum
Wirtschaftswachstum?

Oder ist es andersherum,
Von oben gesehen anders, sehr dumm?

Wirtschaft wachs,
wachs,
wachs,
wachs,
wachs,
wachs!
Höre ich immer wieder
betend von allen Stimmen.
Die Prediger halten die
entzündeten Kerzen über unsere Köpfe.

1
Und obwohl oder gerade weil
ich Wachs in den Ohren habe
,und mir die Hände gebunden sind,
können mich die Sirenen verführen
und auf die Insel ziehen, auf der
die Mannschaft nun bleiben soll.

2
Ich werde in Wachs getaucht.
Er dringt durch meine Poren.
Charakterimprägnierungen.
Wachspropaganda.

Und Bricht eine Regenwolke auf,
so können mich
Gottes Tränen nicht erweichen.
Jedoch ist es nicht so,
dass sie bei Berührung verdampfen,
wie ein Tropfen auf den
ideologisch heißen Stein.
Sie perlen nur ab.
Es gibt keinen Berührungspunkt.

3
Das Wachstuch legt sich
über das Inselland.
Dieses breitet sich schon aus
und ist längst zum größten Teil
des Festlandes geworden.
Das Wachstuch legt sich also
über das Festland.
Nun kann kein Tropfen mehr
den Boden erreichen, ihn zu befeuchten,
auf dass in ihm etwas gedeih.
Eine Orchidee oder ein Grashalm.
Doch hier wird nichts mehr gedeihen.
Hier wächst nur noch Wachsobst.

4
Charakterimprägnierung
Kultur-
System-
Werte-
und Gesellschaftsversiegelung.

So das Päckchen ist geschnürt.
Noch einmal in Wachs getaucht,
damit es vom Regen nicht nass wird,
und von innen schimmelt.
Das Beast macht noch seinen Stempel darauf
und los geht´s.
Der Wandersmann „Menschheit“
Hat das Päckchen am Ende des
dünnen Astes zu schultern.

5
Emsige Bienen, stehlen wir
Den Blüten ihre Pollen.
Für den Wachs, unser Wachstum.
Die Königen liegt faul und fett herum
Sie gebährt schon lange keine Kinder mehr,
Ein fleißiges Summen
Für riesige Summen.
Und alle tragen schwarz-gelbe Uniformen,
auch wenn das Blut in ihren Adern rot ist.

6
Gefangen im Wachslabyrinth.
heraus wollen wir, müssen wir,
weil wir sonst verhungern.
Da! Eine Idee kommt uns.
Wir kratzen den Wachs
von den Wänden
und basteln uns Flügel damit.
Und es gelingt; wir fliegen
über die Wände in Richtung Freiheit,
doch wollen wir über uns hinaus wachsen
und fliegen der Sonne entgegen.
Zu hoch!
Die Flügel schmelzen
und
wir fallen.
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