Fühlen

[Briefmarke]

Fühlen

Zum späten Nachmittag
Rauscht ein Flügel voller Dunkelheit
Aus dem alten Radio
und es ist nicht sonnig, schon so lange noch
der Tag verbrennt fast rückwärts
und der Klang ist die Innenseite
des Wahnsinns einer gescheiterten Romanze
mit dem Porzellan des Lebens
dessen Gefühle zerbrechen
mein Zirkus jongliert die seidene Traurigkeit
wo die Leere beginnt ihren Sinn zu verlassen
als ob ich Ahnung hätte die Uhr zu stellen

wer vermisst den Landstreicher
wenn das Buch zugeklappt ist
und diese Seiten nur noch an dir liegen
der Welt eine Tochter zu schenken
wenn der Schwan zur Nacht geworden ist
und die Glocken die Köpfe hängen lassen
weil allgemeine Trauerstimmung ist
der du in mir begegnest
selbst wenn Kindertag ist

ich bringe dem Engel eine Tochter
wenn das Rot ausgetrunken ist
und vehementes drängeln vorbei ist
denn ich liebte sie nicht
liebte auf unbekümmernde weise
doch ehrlich war ich immer
sie gefühlt zu haben
als ich alleine war
und zuhause ertrunken ist
sie doch nicht zu kennen
und nicht bei ihr zu seien
so beendet der Tag es