Begehren

[Wolfmozart]

Lang schon sitz ich wie im Traum
Über Deinem schönen Bild
Was ich sehe glaub ich kaum
Und mein Herz schlägt wild

Ein gefärbtes Kleid fällt dankbar
Über Deinen großen Leib
Deine Augen spiegeln glasklar
Das Begehren von dem Weib

Deine Arme ruhn unschuldig
Neben Deiner Hüften Gunst
Und Du lächelst mich geduldig
An mit Deiner ganzen Kunst

Deine Schultern stehen offen
Weiblich stark und doch auch sacht
Und sie machen mich betroffen
So in ihrer ganzen Pracht

Deine Brüste ruhn zufrieden
Sanft in ihrem weichen Nest
Wie zwei Früchte aus dem Süden
Warten sie aufs Erntefest

Und Dein Haar fällt Dir ins Antlitz
Und die Welle in das Meer.
Deine Herrlichkeit ist Wahnwitz:
Ich begehr Dich sehr!

[Thing]

Lieber wolfmozart -

welch ein wirklich inbrünstiges Gedicht.
Ich mach mir so meine guten Gedanken, welche Gestalt oder Göttin hier angebetet wird.

Bei der ersten Strophe fiel mir (natürlich) Mozart ein
(Dies Bildnis ist bezaubernd schön...),
aber ich kann es auch auf sehr viel andre Art interpretieren.

Sehr ungewöhnlich!
Und schon dieserhalben sehr interessant!


Vorerst
herzlichen
Gruß
von
Thing

[Ilka-Maria]

Wahnsinn, Wolfmozart - das ist spitzenklasse. Ich sehe das Foto/Weib vor mir.

Wie zwei Früchte aus dem Süden
Warten sie aufs Erntefest

Was für ein Einfall!

LG
Ilka

[curd belesos]

Herrliche Beschreibung zum Nachfühlen. Allerdings kommt mir der Schlussvers zu kurz.

Ich begehr Dich sehr!

"Ich begehre dich so sehr" liest sich für mich besser und hat noch mehr Sehnsucht im Ausdruck.

Ich liebe Gedichte wie dieses. Curd Belesos

[Wolfmozart]

Hallo Thing, Ilka-Maria und Curd Belesos,

Danke für euer Lob. Hat mich sehr gefreut.

Das Foto aus einer einfachen Illustrierten ausgeschnitten und fasziniert gewesen von diesem Frauenbildnis.

Curd Belesos, dein Schluß "Ich begehre dich so sehr" ist klassischer, fügt sich harmonisch ein.

Guten Wochenstart

wolfmozart