Hufend in die Kälte (Antonymo de Pferdefreiheit) bei Poetry.de

Ex-Ralfchen · 24.02.2015, 01:58

Hufend in die Kälte
(Antonymo de Pferdefreiheit)

Ich sitz mit nacktem Arsch im Winter,
auf Hans, dem weißen Halbblut-Sprinter.
Die Prostata entfernt – so hinterher ,
braucht ich nun keinen Sattel mehr.

Der Blick auf weiße Baumeskronen,
muss meine Impotenz entlohnen.
Es flieht die weißgedeckte Erde
unterm Galopp von Hans dem Pferde.

Mit Rechtsruck meiner Arschesbacke,
macht Hans zu scharf die rechte Zacke,
ich drück mit links dann sanft dagegen,
worauf wir Richtung Dorfes fegen

Ich weiß nicht ohne Steigesbügel,
entglitt mir kurz der Halftzerzügel,
worauf das Prelud weit vom Stall,
mein flinker Sturz im freien Fall!

Ich breit die Arme aus als Bester
und fühl mich wie Cartoon-Sylvester,
doch leider fliegen nur die Vögel,
ich lande hart am rechten Schlögel!

Hänschen huft weiter durch den Schnee,
wo ich nun bunte Sterne seh.
Die Kälte werd ich kaum besiegen,
muss hier gelähmt als Krüppel liegen.

Mein Körper kalt und hartgefroren,
frag ich mich: wird man neugeboren?
Mein Hengst zurück, aus freien Stücken,
mein Liebchen froh auf seinem Rücken.

Sie stupst mich ängstlich zitternd,
mein Brustkorb klirrt zersplitternd.
Ich sterbe kalt und ja ich beiße,
zum Abschied noch in Pferdescheiße.

Ostgode · 24.02.2015, 02:03

Absolut spitze.

Und auch jetzt wäre eine weitere Blumen-Hose nicht schlecht.

Mir gefällt es wieder mal sehr gut.

MFG Ostgode

Ex-Ralfchen · 24.02.2015, 02:07

hm ja...Osti. ich dachte dass es auch anders als in deiner romantischen schneegaloppiererei sein könnte...

Ostgode · 24.02.2015, 02:19

Ralfchen.

Ich hatte schon das Erlebnis das ein guter Freund mit seinem Pferd ausgeritten ist und nur das einsame Pferd völlig vom Matsch verschmiert und Blutüberströmt zurück kam. Der Reiter wurde nicht mehr Lebend gesehen.
Aber ich weiß das es in seinem Sinne wäre mit dem Reiten niemals aufzuhören.
Und das Gefühl das man beim Reiten erlebt niemals verderben lassen sollte.
Es ist und bleibt immer eines der schönsten formen ein stück Freiheit zu Geniesen.
Mit allen Konsequenten die dabei folgen KÖNNTEN. Aber das sollte jedem Reiter immer bewusst sein.

MFG Ostgode

Ex-Ralfchen · 24.02.2015, 02:23

ja da passiert so manches. ich komme aus familien vater- und mutterseits, wo pferde das zentrum waren vater meiner Mutter war ein sehr erfolgreicher Jockey und ich wuchs mit vollblutpferden in der wiener freudenau auf. die familie meines vaters züchtet pferde in norddeutschland...ich liebe pferde immens..konnte nur auf grund eines schweren unfalles, der meine lendenwirbelsäule schwer verletzte nie selbst in den sattel, was mich bis heute zutiefst schmerzt...

Ostgode · 24.02.2015, 02:36

Das tut mir wirklich Leid.

Entschuldige wenn ich zu unsensiebel war.( Und das diesmal nicht nur in meinem Text).

Aber du verstehst das der Umgang mit Pferden für mich das größte dieser Welt ist.

MFG Ostgode

Ex-Ralfchen · 24.02.2015, 11:08

Zitat:

Aber du verstehst das der Umgang mit Pferden für mich das größte dieser Welt ist.

absolut Osti!

Thing · 27.02.2015, 15:50

Ich hufe heut mit reinem Silber -
wer kennt schon meine Hufe?
Die Ränder sind je älter desto gilber -
und heute klapperts nicht auf meine Stufe.

Du bist ein lieber, guter Mahner.
Morgen reit ich auf die Post!
Denn es wartet ein aus Kölle aaner -
dem versprach ich neulings Trost (sprich: Prost).

Auswärtiges Grußerl
vom
Th.

Jeronimo · 27.02.2015, 21:15

Thing:

Ralfchen, dein Gedicht ist wirklich lustig, vor allem mag ich den Sarkasmus. Auch ist dir hoch anzurechnen, dass du ganz ohne Gangbang auskommst.
Ich mag ja auch Pferde, im Darm oder in der Lasagne, auch wenn ich mir häufig den Sattel verletzt habe beim Zureiten von Brauereipferden, und so bin ich auch nicht so episch veranlagt wie unser lieber Ostgote.
Aber es ist schön, hier mitzulesen, einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins After.

Jeronimo

Ex-Ralfchen · 15.08.2016, 16:40

hhhhhhhh...guter häuptling. ich vemisse dich hier...

24.02.2015, 01:58	#1
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hufend in die Kälte (Antonymo de Pferdefreiheit) Hufend in die Kälte (Antonymo de Pferdefreiheit) Ich sitz mit nacktem Arsch im Winter, auf Hans, dem weißen Halbblut-Sprinter. Die Prostata entfernt – so hinterher , braucht ich nun keinen Sattel mehr. Der Blick auf weiße Baumeskronen, muss meine Impotenz entlohnen. Es flieht die weißgedeckte Erde unterm Galopp von Hans dem Pferde. Mit Rechtsruck meiner Arschesbacke, macht Hans zu scharf die rechte Zacke, ich drück mit links dann sanft dagegen, worauf wir Richtung Dorfes fegen Ich weiß nicht ohne Steigesbügel, entglitt mir kurz der Halftzerzügel, worauf das Prelud weit vom Stall, mein flinker Sturz im freien Fall! Ich breit die Arme aus als Bester und fühl mich wie Cartoon-Sylvester, doch leider fliegen nur die Vögel, ich lande hart am rechten Schlögel! Hänschen huft weiter durch den Schnee, wo ich nun bunte Sterne seh. Die Kälte werd ich kaum besiegen, muss hier gelähmt als Krüppel liegen. Mein Körper kalt und hartgefroren, frag ich mich: wird man neugeboren? Mein Hengst zurück, aus freien Stücken, mein Liebchen froh auf seinem Rücken. Sie stupst mich ängstlich zitternd, mein Brustkorb klirrt zersplitternd. Ich sterbe kalt und ja ich beiße, zum Abschied noch in Pferdescheiße.

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24.02.2015, 02:03	#2
Ostgode Dabei seit: 02/2015 Ort: Schnellbach Alter: 44 Beiträge: 83 Meine Gedichte Meine Favoriten	Absolut spitze. Und auch jetzt wäre eine weitere Blumen-Hose nicht schlecht. Mir gefällt es wieder mal sehr gut. MFG Ostgode

24.02.2015, 02:07	#3
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	hm ja...Osti. ich dachte dass es auch anders als in deiner romantischen schneegaloppiererei sein könnte...

24.02.2015, 02:19	#4
Ostgode Dabei seit: 02/2015 Ort: Schnellbach Alter: 44 Beiträge: 83 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ralfchen. Ich hatte schon das Erlebnis das ein guter Freund mit seinem Pferd ausgeritten ist und nur das einsame Pferd völlig vom Matsch verschmiert und Blutüberströmt zurück kam. Der Reiter wurde nicht mehr Lebend gesehen. Aber ich weiß das es in seinem Sinne wäre mit dem Reiten niemals aufzuhören. Und das Gefühl das man beim Reiten erlebt niemals verderben lassen sollte. Es ist und bleibt immer eines der schönsten formen ein stück Freiheit zu Geniesen. Mit allen Konsequenten die dabei folgen KÖNNTEN. Aber das sollte jedem Reiter immer bewusst sein. MFG Ostgode

24.02.2015, 02:23	#5
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	ja da passiert so manches. ich komme aus familien vater- und mutterseits, wo pferde das zentrum waren vater meiner Mutter war ein sehr erfolgreicher Jockey und ich wuchs mit vollblutpferden in der wiener freudenau auf. die familie meines vaters züchtet pferde in norddeutschland...ich liebe pferde immens..konnte nur auf grund eines schweren unfalles, der meine lendenwirbelsäule schwer verletzte nie selbst in den sattel, was mich bis heute zutiefst schmerzt...

24.02.2015, 02:36	#6
Ostgode Dabei seit: 02/2015 Ort: Schnellbach Alter: 44 Beiträge: 83 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das tut mir wirklich Leid. Entschuldige wenn ich zu unsensiebel war.( Und das diesmal nicht nur in meinem Text). Aber du verstehst das der Umgang mit Pferden für mich das größte dieser Welt ist. MFG Ostgode

27.02.2015, 15:50	#8
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich hufe heut mit reinem Silber - wer kennt schon meine Hufe? Die Ränder sind je älter desto gilber - und heute klapperts nicht auf meine Stufe. Du bist ein lieber, guter Mahner. Morgen reit ich auf die Post! Denn es wartet ein aus Kölle aaner - dem versprach ich neulings Trost (sprich: Prost). Auswärtiges Grußerl vom Th.

27.02.2015, 21:15	#9
Jeronimo gesperrt Dabei seit: 10/2011 Alter: 70 Beiträge: 4.237 Meine Gedichte Meine Favoriten	Thing: Ralfchen, dein Gedicht ist wirklich lustig, vor allem mag ich den Sarkasmus. Auch ist dir hoch anzurechnen, dass du ganz ohne Gangbang auskommst. Ich mag ja auch Pferde, im Darm oder in der Lasagne, auch wenn ich mir häufig den Sattel verletzt habe beim Zureiten von Brauereipferden, und so bin ich auch nicht so episch veranlagt wie unser lieber Ostgote. Aber es ist schön, hier mitzulesen, einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins After. Jeronimo

15.08.2016, 16:40	#10
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	hhhhhhhh...guter häuptling. ich vemisse dich hier...