Ein alter Freund

[Mah]

Wandel, du bist nicht wie ich.
Denn wie das Meer in der Ferne soll ich sein, regungslos und still.
Wandel, du umschließt mich und doch fliege ich frei.
Denn wie ein Sandkorn vom Winde umhüllt soll ich tanzen, unkontrolliert und ohne Scham.

Wandel, sag warum rufst du bloß so laut?
Denn dein Verlangen ist meins, und meine Schritte dein Herzschlag.
Deine Sehnsucht mein Atem, und ich atme still.

Und doch atme ich laut.
Dein Wesen mein Leben, deine Seele meine Mutter.
Also höre mir zu und hör niemals damit auf.
Denn dein Taubsein hieße ersticken, inmitten unseres Frühlings.

So tanz durch unseren Sommer zur Harmonie meiner Melodie und beuge dich der Macht meiner Hand.
Als seist du ein Pinselstrich auf dem Gemälde meiner Zukunft.

Wandel, vollkommen bist du, genau so wie ich.
Denn wenn im Winter alle Farben auf meiner Leinwand ruhen, werden die Anderen unsere Wahrheit erkennen.

Wandel, ewig bist du, genau so wie ich.
Denn während die Anderen noch unseren vergangenen Winter bejubeln, sitzen Wir beide schon im Garten unseres Frühlings.
Hören einander zu.
Und hören niemals mehr damit auf.

[DieSilbermöwe]

Das finde ich sehr schön, poetisch und berührend.

LG DieSilbermöwe