Situationstragik bei Poetry.de

Werther · 20.03.2007, 22:25

Als ich einst
ein Eremit gewesen
und fern der Berge, hin
zur Suche nur
stagnierend,
bin,
werde knurrend ich
erkannt wohl haben,
dass Antwort nur auf Fragen folgt.

Leider
findest du keinen Trost darin,
dass ein Krieger nach der Schlacht,
noch lebend aber,
nicht verdampft.

Skidbladnir · 20.03.2007, 23:09

ziemlich schicke ideen drinne... aber sag mir doch, nein sag mir doch, was hat das verdampft zu tun?
wenn das so eine gewollte sinnlosigkeit sein soll, dann ist sie hier fehlgesetzt, sorry
sag was zu.

Werther · 25.04.2007, 21:23

Es soll ein Synonym sein für "verschwindet", da mir "verschwindet" hier zu "unlyrisch" war " Verbesserungsvorschläge sind gern gehört.

Mondenkind · 26.04.2007, 12:05

Hallo Werther,

also ich mag's. Schöne Ideen, wahrlich.
Mich irritiert nur nun schon beim 5. Mal lesen das Komma irgendwie...
vielleicht bin ich nicht ganz auf der Höhe, aber müsste das nicht vor das "aber"
Hat nur meinen Lesefluss holpern lassen, weil ich kurz innehalten musste, um zu verstehen.

Gefällt mir gut- gern gelesen (außer der kommatischen Irritation und dem "verdampft"- wie wär's mit verschwunden, entsagt, entschwunden oder erlegen.. so in der Art- würde finde ich besser passen)

Gruß und Lächeln,
anie

Werther · 26.04.2007, 21:16

Hallo Durchlaucht
Freut mich, dass es dir zusagt (ist ja nun schon ein wenig älter und ich musste selber erstmal gucken, was ich da eigentlich geschrieben habe, und warum <.<).
Das Komma ist ein kniffliger Fall. Es soll ja ausgesagt werden, dass der Krieger nach der Schlacht, obwohl er noch lebt, nicht ins Nichts verschwindet. Wenn man "nach der Schlacht" liest, dachte ich mir, könnte man glauben, er sei gefallen. Darum wollte ich schon im nächsten Vers dagegensetzen, dass er noch lebt. Das "aber" gehört also zu "noch lebend", das "nicht verdampft" schließt sich an "nach der Schlacht" an. So war's gedacht.
Ich kann mich erinnern, dass mich, als ich das Gedicht schrieb, das "verdampft" auch sehr störte. Nun aber irgendwie gar nicht mehr.. Vielleicht Macht der Gewohnheit " Ich denke nochmal drüber nach und in dem Zuge auch über deine Vorschläge - danke dafür.

Gruß, Werther

20.03.2007, 22:25	#1
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Situationstragik Als ich einst ein Eremit gewesen und fern der Berge, hin zur Suche nur stagnierend, bin, werde knurrend ich erkannt wohl haben, dass Antwort nur auf Fragen folgt. Leider findest du keinen Trost darin, dass ein Krieger nach der Schlacht, noch lebend aber, nicht verdampft.

20.03.2007, 23:09	#2
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	ziemlich schicke ideen drinne... aber sag mir doch, nein sag mir doch, was hat das verdampft zu tun? wenn das so eine gewollte sinnlosigkeit sein soll, dann ist sie hier fehlgesetzt, sorry sag was zu.

25.04.2007, 21:23	#3
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Es soll ein Synonym sein für "verschwindet", da mir "verschwindet" hier zu "unlyrisch" war " Verbesserungsvorschläge sind gern gehört.

26.04.2007, 12:05	#4
Mondenkind Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 146 Meine Gedichte	Hallo Werther, also ich mag's. Schöne Ideen, wahrlich. Mich irritiert nur nun schon beim 5. Mal lesen das Komma irgendwie... vielleicht bin ich nicht ganz auf der Höhe, aber müsste das nicht vor das "aber" Hat nur meinen Lesefluss holpern lassen, weil ich kurz innehalten musste, um zu verstehen. Gefällt mir gut- gern gelesen (außer der kommatischen Irritation und dem "verdampft"- wie wär's mit verschwunden, entsagt, entschwunden oder erlegen.. so in der Art- würde finde ich besser passen) Gruß und Lächeln, anie

26.04.2007, 21:16	#5
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Hallo Durchlaucht Freut mich, dass es dir zusagt (ist ja nun schon ein wenig älter und ich musste selber erstmal gucken, was ich da eigentlich geschrieben habe, und warum <.<). Das Komma ist ein kniffliger Fall. Es soll ja ausgesagt werden, dass der Krieger nach der Schlacht, obwohl er noch lebt, nicht ins Nichts verschwindet. Wenn man "nach der Schlacht" liest, dachte ich mir, könnte man glauben, er sei gefallen. Darum wollte ich schon im nächsten Vers dagegensetzen, dass er noch lebt. Das "aber" gehört also zu "noch lebend", das "nicht verdampft" schließt sich an "nach der Schlacht" an. So war's gedacht. Ich kann mich erinnern, dass mich, als ich das Gedicht schrieb, das "verdampft" auch sehr störte. Nun aber irgendwie gar nicht mehr.. Vielleicht Macht der Gewohnheit " Ich denke nochmal drüber nach und in dem Zuge auch über deine Vorschläge - danke dafür. Gruß, Werther