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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.04.2019, 12:26   #1
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard wenn farben verblassen

genau hingeschaut sind sie zu erkennen
die feinen risse in den farbschichten des bilds
auf dem wir arm in arm dahinschlendern

während im vordergrund die sonne scheint
wächst aus dem rahmen grauer schleier
steigt wolkendüster auf hinter fernen bergen

gemalt mit dem blut junger hände frisst sich
die vergänglichkeit ins leinen legt patina auf
letzte schwalben stürzen sich ins abendrot
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2019, 12:50   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Lieber Perry,

sehr gut beschrieben, Stimmung und Bildhaftigkeit einer blasser werdenden Präsenz des Lebens. Aber immer noch stürzen sich die Schwalben ins Abendrot, schön.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2019, 12:59   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Ich staune immer wieder über deine Beobachtungsgabe, Perry. Was fast jedem sensiblen Menschen auffällt, er aber meistens nicht in Worte zu fassen versteht, scheinst du mühelos ausdrücken zu können.

Gerne gelesen.

Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2019, 15:37   #4
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Zusammen,

hallo AlteLyrikerin,
freut mich, dass Dir die Übertragung der Alterung eines gemalten Bildes auf das
Verblassen des Lebens bzw. einer Liebe gefallen hat.
Danke fürs Hineinspüren und LG
Perry

Hallo Ilka-Maria,
habe ich erst einmal ein lyrisches Thema im Kopf, fällt es mir leicht passende Bilder und Metaphern dazu zu finden. Der von mir bevorzugte Terzettrahmen ist mir dabei eine große Hilfe, weil er mich sowohl inhaltlich (Auftakt, Thema, Ausklang) wie auch formal (Zeilenlängen etc.) leitet.
Danke fürs wertschätzende Lesen und LG
Perry
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Alt 22.04.2019, 08:53   #5
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Pery,
mit feinem Federstrich zeichnest du mir hier wieder ein feines lyrisches Bild.
Sehr schön!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2019, 11:55   #6
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Gylon,

danke, dass Du immer wieder mal bei mir reinschaust.
Es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen haben.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 13:18   #7
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

SERVUS PERRY -

dieser vers hat etwas in sich. die metaphern weisen auf die beziehung von den beiden personen auf dem foto hin. nur: was meinst du damit?


Zitat:
gemalt mit dem blut junger hände frisst sich
die vergänglichkeit ins leinen legt patina auf
letzte schwalben stürzen sich ins abendrot
vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 14:46   #8
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Ralfchen,

gemalt wurde das Bild vom LI in "blutjungen" Jahren, als die Liebe noch neu und aufregend war. Mittlerweile hat der Zahn der Zeit an der Leinwand genagt und sich eine Patina des Schweigens darauf gelegt. Doch bevor der endgültige Winter kommt, tut es das LI -zumindest gedanklich- den Schwalben gleich und stürzt sich - vielleicht ein letztes Mal- ins Abenrot der Liebe.
So in etwa war meine Intention beim Schreiben.
Danke fürs Interesse und
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 15:12   #9
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

sehr schön - alles klar. ralfchen-im-glück hat in dir einen jener poeten entdeckt, der seine metaphern auch erklären kann, was manche autorInnen einfach nicht können, weil ihnen nach dem kreieren der sätze der zugang zur eigenen konzeption verschlossen bleibt:

Ich sah die Katze zu spät in Blau,
die Maus schoß geifernd aus ihrem Bau
Und nagte den Fell-Klops auf einmal kahl,
so wurde Felinchen zum Katzen-Aal.


vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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