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Alt 02.07.2020, 21:59   #1
männlich Robert Go
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Chemnitz
Beiträge: 85


Standard 11 Das Gartenfest

Als er seine Enkelin und deren Freund sah, bekam Martin ein schlechtes Gewissen.
Denn Sarah und Jakob trugen beide Beutel mit Lebensmitteln und Getränken.
Suchend schauten sie sich um.
„Wo hast du denn den Grill aufgebaut?“, fragte sie.
„Tut mir Leid, Schatz. Dazu bin ich leider noch nicht gekommen.“
„Und warum nicht? Die Eltern sind gleich da. Du hast ja noch nicht einmal den Tisch gedeckt“, sagte sie vorwurfsvoll.
„Ich habe es leider nicht geschafft. Wie ihr seht, habe ich Gäste.“
Nun bemerkten auch die beiden Kinder die Meerjungfrau und deren Begleiter.
Jakob erkannte sie sofort wieder,
„Du bist doch Saphira, richtig?“
Die Meerjungfrau, die aufgrund eines Zauberspruches statt eines Fischschwanzes, menschliche Beine besaß, stand auf und begrüßte die beiden.
Dann stellte sie ihnen ihre Reisegefährten vor.
Jakob und Sarah brachen bei dem Namen der Piraten in lautes Gelächter aus.
Sie fanden ihn nicht furchteinflößend, wie es sich für Seeräuber gehörte, sondern lustig.
Besonders der kleine Leopard Fleckchen, gefiel Sarah.
Sie ging auf die Knie und streichelte ihn.
„Du siehst eher wie ein süßes Kätzchen aus und nicht wie ein Pirat“, sagte sie.
„ich bin nicht süß, sondern grausam und bösartig“, fauchte Fleckchen leicht beleidigt.
Als Saphira ihnen erzählte, dass sie von der Insel des Seemonsters angereist waren, wurde Jakob und Sahra alles klar.
„Es geht um diese Prophezeiung, in der zwei Auserwählte, drei Prüfungen lösen sollen“, sagte Jakob.
„Das ist richtig. Ihr beide seid diese Auserwählten.“
„Woher willst du das wissen?“, fragte Sarah.
„Du wurdest von einer Muse geküsst.“
Ja. Das stimmt. Woher weißt du das?“
„Sie hat es mir erzählt. Dich, Jakob, habe ich beim Angelausflug mit deinem Vater getroffen.“
Saphira wandte sich an Martin.
„Wenn ich deine Enkelin richtig verstanden habe, wolltest du heute ein Fest feiern.“
„Das stimmt. Und normalerweise sollte jetzt auch alles fertig sein.“
Saphira drehte sich zu ihren Freunden und den Piraten um.
„Seid ihr einverstanden, dass wir ihnen helfen?“
„Ja!“, lautete die einstimmige Antwort.
„Diese Tiere können ja sprechen“, stellte Sarah verwundert fest.
„Auf der Insel des Seemonster können alle Tiere sprechen“, erklärte Saphira.
Martin erklärte ihnen was zu tun war und Rotbart teilte seine Mannschaft in Gruppen ein.
Dank der Hilfe der Piratenbande, waren die Vorbereitungen schnell erledigt. Martin und die beiden Kinder beaufsichtigten alles.
Als Sarah nach den Würstchen und Steaks schaute, stellte sie fest, dass Rocky, das Känguru und der Braunbär Bruno sie noch nicht ausgepackt hatten.
„Was ist denn los bei euch? Habt ihr ein Problem?“; fragte sie.
„Ja. Wir können diese schwarzen kleinen Steine nicht anzünden“, antwortete Bruno und zeigte auf die Kohlenstücke.
„Warum nicht?“
„Weil wir Angst haben.“
In diesem Moment fiel es Sarah wieder ein. Sie hatte einmal gelesen, dass Tiere Angst vor Feuer haben. Denn Tiere können im Gegensatz zu Menschen das Feuer nicht kontrollieren.
Sie entschuldigte sich für diesen Fehler und zündete die Kohle selbst an.
Da öffnete sich quietschend das Gartentor.
Es waren die Eltern der beiden Kinder.
Nach einer herzlichen Begrüßung setzten sie sich auf die Terrasse.
Der Anblick der Piratenbande und der drei magischen Lebewesen, ließ sie für einen kurzen Moment an ihrem Verstand zweifeln. Doch nach dem dritten Glas Wein, stellten sie fest, dass es weder ein Traum noch ein Trugbild war.
Die beiden Mütter verstanden sich gut mit der Meerjungfrau und unterhielten sich über Mode und Schmuck. Die beiden Väter, Martin und die Piraten dagegen über Schiffe.
„Kann man denn schon ein Steak bekommen?“, fragte schließlich Sarahs Mutter.
Ihre Tochter schaute nach. „Ja. Die sind fertig.“
Während sie aßen, lenkte Sarahs Mutter das Gespräch auf die Insel des Seemonsters.
„Wie lange braucht man denn bis zu dieser Insel?“
„So genau kann das keiner sagen, da sie schwer zu finden ist“, erklärte Saphira.
„Warum ist sie denn schwer zu finden?“
„Sie ist von dichtem Nebel umgeben und dadurch mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.“
„Und warum ist dies so?“
„Der Nebel dient als eine Art Schutzschild. Die Tiere auf dieser Insel müssen keine Angst haben, dass sie Menschen auf diese Insel kommen, sie jagen und töten. Außer den Tieren leben dort magische Wesen wie wir.“ Sie zeigte auf die beiden Zwerge und den Elf. Es ist sozusagen ein Paradies für Zauberwesen und Tiere.“
„Okay. Ich verstehe.“
Nun schaltete sich auch Jakobs Vater in das Gespräch ein.
„Ist es wirklich so, dass mein Sohn und seine Freundin dazu bestimmt sind, diese Prüfungen zu lösen?, fragte er.
„Ja. Nur sie können den Fluch der die Insel des Seemonsters umgibt, brechen.
Die Statuen und die Tiere werden dann in Menschen zurückverwandelt.“
Sarahs Vater atmete tief durch. Er hatte diese verrückte Geschichte schon von ihrem Opa gehört. Dieser hatte sie ihm nach seiner Rückkehr erzählt.
„Hat denn schon einmal jemand diese drei Prüfungen gelöst?“, fragte er
„Nein. Es haben zwar einige versucht, doch sie sind kläglich gescheitert.“
„Dann müssen sie ja sehr schwer sein.“
„Die erste nicht, die anderen beiden schon.“
„Wie sollen zwei Kinder sie dann lösen?“
„Weil Kinder viel Fantasie und Einfallsreichtum besitzen.“
„Woher willst du das wissen? Hast du etwa Kinder?“
„Nein. Aber als noch Menschen auf unserer Insel lebten, habe ich den Kindern oft beim Spielen zugeschaut. Es war beeindruckend.“
Dann wandte sich Sarahs Vater an Rotbart.
„Wieso seid ihr eigentlich Piraten?“
„Das ist leicht zu erklären. Ich habe als kleiner Zwerg immer sehr viele Bücher gelesen. Hauptsächlich solche, in denen es um die Seefahrt ging. Eines Tages bekam ich ein Buch, mit Piratengeschichten. Es faszinierte mich so sehr, dass ich selbst beschloss eine Piratenbande zu gründen. Ich liebte dieses Gefühl von Abenteuer und Freiheit, den Nervenkitzel bei jedem Raubzug.“
„Wie kommt es, dass deine Mannschaft aus Tieren besteht?“
„Dies habe ich unserer schönen Prinzessin zu verdanken.“
Saphira wurde vor Verlegenheit rot im Gesicht.
„Nachdem das Seemonster seine Insel verflucht und die Männer und Frauen in Statuen verwandelt hat, konnte ich es davon überzeugen die Kinder zu verschonen. Das Seemonster hat daraufhin eingewilligt. Doch damit die Kinder die Insel nicht verlassen hat es sie in Tiere verwandelt. Eines Abends am Strand hat mir Rotbart von seinem Wunsch eine Piratenbande anzuführen erzählt. Da es sich bei den Tieren größtenteils ums Raubtiere handelt, habe ich ihm vorgeschlagen, sie in seine Bande aufzunehmen.“
„Aha.“
„Ist denn noch etwas von dem leckeren Grillgut da?“, fragte Sarahs Vater.
„Nein. Aber wenn du willst können wir noch etwas auflegen. Das dauert aber ein paar Minuten“, antwortete Sarah.
Das ist gar nicht nötig“, erwiderte Fleckchen.
„Warum?“
Dann fiel auch ihr der Geruch von gegrilltem Fleisch auf.
„Das kommt von meinen Nachbarn“, sagte Martin.
Fleckchen, Bruno und Rocky liefen zum Gartenzaun. Das Känguru war am größten und hatte einen guten Blick auf das Nachbargrundstück.
Dort stand ein dicker Mann vor einem Grill und legte mit einer speziellen Zange Roster in eine Schüssel. Dann lief zu einer kleinen Gruppe von Personen – wahrscheinlich seine Gäste – und begann ein Gespräch mit ihnen.
„Denkt ihr, was ich denke?“, fragte Fleckchen.
„Na klar. Aber wir müssen uns beeilen.“
„Kein Problem.“ Das Känguru und der Leopard sprangen über den Gartenzaun.
Dabei stolperte Fleckchen über einen Gartenschlauch.
Er hob ihn auf und schaute ihn neugierig an. Sieht aus wie eine Schlange, dachte er.
Dabei geschah es, dass er aus Versehen die Düse berührte und prombt einen kräftigen Wasserstrahl ins Gesicht bekam.
Leise schlichen sie zum Tisch. Rocky nahm die Schüssel in beide Hände.
Doch als sie am Gartenzaun ankamen, wurden sie von einem kleinen Mädchen entdeckt, welches gerade aus dem Haus lief.
„Papa! Komm schnell! Ein Känguru und eine Katze klauen unser Essen!“, rief sie.
Doch ihr Vater lachte über die Worte seiner Tochter.
„Du solltest weniger Zeit vor dem Fernseher verbringen“, sagte er.
Inzwischen ließen sich Martin und seine Gäste das geklaute Essen schmecken. Danach lief Sarahs Vater zu dem Elf.
„Ich habe mich mit noch einmal mit meiner Frau und Jakobs Eltern beraten. Wenn es wirklich stimmt, dass meine Tochter und ihr Freund diese Auserwählten sind, dann können sie zu dieser Insel segeln und ihr Glück versuchen.“
„Das wird Saphira gefallen“, sagte Topas lächelnd.
„Aber ich möchte, dass jemand von uns mitkommt, um besser auf sie aufzupassen.“
„Das ist kein Problem. Dafür habe ich Verständnis.“
„Gut. Martin wird euch begleiten. Denn er war schon einmal dort und kennt sich aus.“
Da gesellte sich Saphira zu ihnen. „Das geht in Ordnung“, sagte sie.
Jakob und Sarah hatten das Gespräch ebenfalls heimlich belauscht.
Sie freuten sich sehr über die Erlaubnis, auf die Insel fahren zu dürfen.
Dabei ahnten sie nicht, welche Gefahren und Abenteuer dort auf sie warteten.
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