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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 16.04.2007, 16:15   #34
Torsten
 
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Beiträge: 69

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts nahm dieser Anteil der Unternehmer, gerade katholischer Unternehmer zu.
Ach, und den Arbeitern ging's durch deren leuchtendes Vorbild und das um-sich-Greifen von Tag zu Tag besser. Warum steht davon nichts in den Geschichtsbüchern, sondern von Inflation, Weltwirtschaftskrise, Putsch, Mord an revolutionären Arbeitern, aufkommendem Faschismus samt seiner nationalistischen, rassistischen und unterwürfigen Ideologie für's tumbe Fußvolk?

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Heutzutage gibt es eine Reihe von Unternehmen ... eine Reihe von ihnen schafft es sogar auch ohne Steuervorteile und sonstige staatliche Subventionen rentabel zu wirtschaften.
Als Randerscheinungen sicher. Aber nicht in den Hauptindustriezweigen. Für bürgerliche Ideologen ist typisch, daß sie aus Einzelbeispielen versuchen, Allgemeingültiges abzuleiten, ohne dabei die Häufigkeit / Wahrscheinlichkeit und gesamtgesellschaftliche Bedeutung eines Vorgangs zu beachten.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Vernichtet der Kapitalismus den Menschen durch den Menschen, ist es im "Kommunismus" umgekehrt...
Dümmliche Sprüche ohne argumentativen Inhalt helfen nicht wirklich weiter. ... und im Humansimus ist es umgekehrt ... und im Christentum ist es umgekehrt ... und im Buddhismus ist es umgekehrt ...

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
... Protest wie dem der verschiedensten NGOs (z.B. Attac und Greenpeace) eine andere Welt möglich.
Nun sind die aber schon 'ne Weile am Werkeln - ohne daß irgendeine Tendenz zur Besserung zu erkennen ist. Im Gegenteil. Diese ganzen Kapitalismusverbesserer dienen nur dazu, fortschrittliche Menschen abzufangen und ihnen Bewegung vorzugaukeln. Reiner Aktionismus ohne jede Wirkung.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Ewiggestrige gibt es nicht nur auf Seiten der Reaktionären - bzw. nicht alle Reaktionären kleiden sich braun.
Stimmt. Das wußten Marx und Engels auch schon:

Zitat:
Ein Teil der Bourgeoisie wünscht den sozialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern.

Es gehören hierher: Ökonomisten, Philanthropen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohltätigkeitsorganisierer, Abschaffer der Tierquälerei, Mäßigkeitsvereinsstifter, Winkelreformer der buntscheckigsten Art. Und auch zu ganzen Systemen ist dieser Bourgeoissozialismus ausgearbeitet worden.
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Alt 16.04.2007, 18:44   #35
Sateb Deis Rhi
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Was garantiert mir, dass sich nicht wieder -nach einer blutigen Revolution, bei deren Initiierung Millionen von Menschen sterben, hungern und frieren werden- eine autoritaristische Funktionärskaste nach sowjetischem Vorbild herausbildet, deren Umerziehungslager, Umsiedelungskampagnen für potentiell aufrührerische Völkergruppen, Nahrungsmittelverknappung für eben jene und letztendlich unsägliche 5-Jahrespläne für alle- herausbilden wird?

Wird man seine Meinung noch frei artikulieren können ohne erschoßen zu werden, oder zu verschwinden, sofern es nicht die Meinung der Partei ist?


Zu deinem 'Argument', dass "die Bürgerlichen"
(ich bin besitzlos, soviel dazu) immer Einzelbeispiele bemühen würden, die sie dann verallgemeinern wollten: man fängt stets im Kleinen an
[und wäre Lenin damals nicht vom deutschen Geheimdienst aus der Schweiz nach Russland geschleust worden, um dort innere Unruhe zu stiften... ok, das gehört nicht hierher...]

Kapitalismus ist durchaus dazu in der Lage, sofern man ihn richtig behandelt, sozialverträgliche Lösungen zu generieren. Soweit, so gut. Ich habe nie gesagt, dass das bald überall so funktionieren wird, aber immerhin kann man sich daran ein Beispiel nehmen und es versuchen. Es hilft nichts den Kapitalismus zu verdammen, den Kommunismus zu preisen und sich dann bis zum St. Nimmerleinstag Scheuklappen aufzusetzen und zu versteinern.

Was den "reinen Aktionismus ohne Wirkung" betrifft: Attac schaffte es in diversen Weltsozialforen unterschiedlichste NGOs zu vernetzen, und Millionen Menschen mit Informationen aufzuklären. Zudem gab und gibt es starken Widerstand gegen G8-(Elite)Gipfel und man arbeitete progressive Wirtschaftskonzepte (Tobin-Steuer u.a.) aus.
Greenpeace hat es z.B. erreicht, dass zukünftig keine Bohrinseln mehr im Meer versenkt werden, dass Walfang geächtet ist und dass Tropenholz neuerdings sogar verstärkt boykottiert wird. Die fortschrittlichen Ansätze der Wirtschafts- und Umweltpolitik haben wir den NGOs zu verdanken. Alles andere als blinder Aktionismus ohne Wirkung.

Was haben die altlinke DKP, Marxistische Leninisten&Konsorten hingegen in den letzten Jahrzehnten ereicht? Nichts. Und ich weiss ein Lied davon zu singen, denn bevor ich aufgrund des unerträglichen Dogmatismus' austrat, war ich Mitglied des 'Linksruck'.
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Alt 16.04.2007, 19:14   #36
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
... nach einer blutigen Revolution ... Millionen von Menschen sterben, hungern und frieren ... autoritaristische Funktionärskaste ... Nahrungsmittelverknappung ... unsägliche 5-Jahrespläne ... erschoßen ... oder zu verschwinden ... Meinung der Partei ...
Hmm, sollte mir mal eine Scheißhausparole Deiner Herren über Revolution, Kommunisten und Sozialismus entfallen, weiß ich ja jetzt, an wen ich mich wenden kann. Im Moment wird aber jede so oft wiederholt, daß Du Dich nicht bemühen mußt. (Oder mußt Du Dich bemühen?)

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Zu deinem 'Argument', dass "die Bürgerlichen"
(ich bin besitzlos, soviel dazu)
Nun, das ist wahrlich keine neue Erscheinung im Großdeutschen Reich, daß die Schafe auf dem Weg zur Schlachtbank das Loblied ihrer Schlächter blöken.

Zitat:
Das Lied der Medienkonsumenten

Wir sind freie mündige Schafe
- määäh, määäh.
Daß Wölfe Schafe fressen, ist nur ein Märchen
- määäh, määäh.
Wir hüten uns vor Schafen, die uns solche Märchen erzählen
- määäh, määäh!
Wir haben das jetzt endlich verstanden
- määäh, määäh,
weil uns das die lieben Wölfe
- määäh, määäh -
geduldig erklärt haben, obwohl wir so dumm sind
- määäh, määäh!

von: http://weltformel.gmxhome.de/weltfor...zialeNetze.pdf
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Kapitalismus ist durchaus dazu in der Lage, sofern man ihn richtig behandelt, sozialverträgliche Lösungen zu generieren.
Aaah, "der Kapitalismus". Wie behandelt man "ihn" denn richtig? Hinter den Ohren kraulen? Wer soll ihn behandeln? Was machen die Anderen? Haben Kapitalisten und ihre wirtschaftliche Macht so rein gar nichts mit ihm zu tun?

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
... Millionen Menschen mit Informationen aufzuklären.
Oh, wirklich? Ja, über Symptome sicher. Frei nach dem Motto: Die Gewässerverschmutzung kommt von den vielen toten Fischen.

Und böser Kapitalismus kommt von bösen Kapitalisten (dieses "Denken" hattest Du MIR nebenbei kürzlich vorgworfen), daneben gbt's noch den guten Kapitalismus, den die guten Kapitalisten machen.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Zudem gab und gibt es starken Widerstand gegen G8-(Elite)Gipfel und man arbeitete progressive Wirtschaftskonzepte (Tobin-Steuer u.a.) aus.
Und WER soll die MIT WELCHEN KRÄFTEN und WELCHEN MITTELN gegen WEN durchsetzen? Kapitalismusverbesserungsspinner sind so alt wie der Kapitalismus. Die "Ideen" werden aber auch in ihrem hundertsten Aufguß weder logisch noch erfolgversprechend. Wahrend das Proletariat mit dem Sozialismus unter Führung der Kommunisten im dritten Anlauf den Schmarotzern einen riesigen Teil der Welt für Jahrzehnte entriß. Du nix merken Unterschied?
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Alt 16.04.2007, 19:33   #37
Sateb Deis Rhi
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Anscheinend bist du noch immer nicht dazu in der Lage

1.auf meine Argumente in ihrem ursprünglichen Kontext einzugehen (du musst ihn zerreissen und Geschichtsklitterung betreiben)
2.zu sehen, dass ich 'kapitalistische' Fehltritte, wie Manchesterkapitalismus und imperialistischen Protektionismus ebenso kritisiere, wie die Auswüchse des pseudolinken Tolitarismus stalinistischer Prägung.
3.mir zu erklären, was die MLPD in den letzten Jahrzehnten, im Gegensatz zu den NGOs erreicht hat.
(gut, da gibt es auch nichts, das zu erklären wäre... )
4.aufzuhören die eindeutigen Leistungen der NGOs zu verhöhnen.
5.zu erkennen, dass der "entrissene", pseudokommunistische Teil der Welt nach kurzer Zeit in Unfreiheit ausartete, von einer wenig nachhaltigen Wirtschaft ganz zu schweigen; Kunst&Kultur entfalteten sich kaum, vom Überwachungsstaat will ich garnicht erst anfangen.
6.zu realisieren, dass wirtschaftliche Macht der Herren Kapitalisten, unter
'bekehrten' Bedingungen (deshalb hab ich oben u.a. die katholischen unternehmer erwähnt) Gutes generieren kann. Du überzeugst niemanden dadurch, dass du ihn anhasst, sondern, dadurch, dass du ihn als Bruder behandelst.

Du kannst niemals garantieren, dass man deine Gutmütigkeit nicht ausnutzen wird, aber du kannst hoffen, dass derjenige einen sanften Stich im Herz spüren wird, hilft man ihm selbstlos. Es sei denn er ist schon so zerfressen vom Betonwurm der Ideologie des Hasses und der Gier (nach Macht), dass er innerlich versteinert ist. So wie du, anscheinend. Oder doch nicht?

Es gibt keine absolute Sicherheit. Wird sie nie geben, weder im Schäuble-Staat noch im "Kommunismus".
Aber es gibt Hoffnung und Zuversicht und man kann mit ihnen handeln-
menschlich und frei.
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Alt 16.04.2007, 19:48   #38
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Du kannst niemals garantieren, dass man deine Gutmütigkeit nicht ausnutzen wird, ...
Eben. Und spieltheoretisch ist längst beweisen, daß der "Gute" (Altruist) immer der Dumme bleibt, also nicht gut, sondern dumm handelt, außer, er lebt - und zwar nur - unter Seinesgleichen. Tut er aber bekanntermaßen im Kapitalismus nicht mal mehrheitlich.

Altruistsche Modelle werden von Deinesgleichen seit Jahrtausenden ausprobiert - immer mit dem gleichen Erfolg: Die Armen werden ärmer und die Reichen reicher. Nur wenn die Ausgebeuteten und Unterdrückten den Herren die Mistgabel, das Schwert oder die Pistole auf die Brust setzten, was ihre Unterdrücker auch täglich mit ihnen taten, gab's Fortschritt.

Verkünde weiter unrealistische Träume - ich kann's eh nicht verhindern. Deine tief geprägte antikommunistische Verhetzung auch nur zu mildern, würde zu viel Aufwand bedeuten.

Meine Freundin machte beim Anzünden meiner Geburtstagskerzen eine interessante (wenn auch banale) Beobachtung: Man muß zuerst die Kerzen mit dem langen Docht anzünden, damit es hell wird. Die mit dem kurzen Docht lassen sich dann leichter an den brennenden entzünden.
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Alt 16.04.2007, 20:12   #39
Sateb Deis Rhi
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Ich bin durchaus für den Kommunismus, lebe ihn sogar im Alltag - soweit ich kann. Doch ich denke man kann den Kommunismus nicht mit den Werkzeugen 'kapitalisitischer Unterdrückung' -wie du sie nennen würdest- schaffen.
Du willst Feuer mit Feuer bekämpfen und verbrennst selbst dabei.

Übrigens haben blutige Revolutionen kaum Fortschritt gebracht, nach einigen Jahren herrschten wieder die gleichen Probleme. Längerfristiger Forschritt wurde allerdings dadurch erreicht, dass sich progressive Ideen den Weg ins Bildungsbürgertum bahnten, das war im 18 Jhdt, während der Aufklärung so, Ende des 19. Jhdts: zur Zeit der Etablierung der Sozialdemokratie, sowie in den 30ern, in Amerika (New Deal), oder auch zur Zeit der 68er in Europa (->Erhöhung der Sozialstandards in den 70ern). Sicher ist Widerstand notwendig, aber er muss stets gewaltfrei sein.

Nocheinmal: was hat die MLPD in den letzten Jahrzehnten erreicht, ausser Druckerschwärze auf Hassflyern zu vergeuden? Bitte, ich warte auf eine Antwort.

Und geh ebenfalls nocheinmal auf die von mir genannten Erfolge der NGOs konkret ein - ohne die Flucht mithilfe schwachsinniger Polemik á là "die toten Fische verschmutzen die Gewässer" anzutreten.

Das Problem der Linken war oft ihre Selbstzerfleischung; naja, man kann es großen Teilen der liberalen Linken nicht übelnehmen, dass sie nicht mit den in Rotröcken gekleideten braungeistigen Parteisoldaten konnten.

Im Endeffekt siehts so aus: ich diskutiere ich lieber mit einem Kapitalisten als mit dir, da kommt mehr bei raus. Vielleicht ist er ja zugänglich für Argumente, den Umweltschutz, die Situation der Arbeitnehmer betreffend, Imageverlust verhindernd, vielleicht erkennt er, dass man nicht gegen ihn ist, sondern für eine gemeinsame Zukunft. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der eine oder andere Langzeiterfolg einstellt.

Wenn du allerdings, im Stile der RAF, mit der entsicherten Waffe in der Hand auf ihn losgehst, bist du Handlanger deines Systems: die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen sich (Rasterfahndung etc.), die gewaltablehnenden Linken leiden drunter und es kommen 16 Jahre Neu-Kohl. Echt toll, danke.

Du willst alles sofort, das geht nicht.

Bedenke stets: wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es zurück.

Lächelst du, wird die Welt dir entgegenlächeln,
willst du böse Geister sehen, wirst du bösen Geistern begegnen.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2007, 21:24   #40
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Ich bin durchaus für den Kommunismus, lebe ihn sogar im Alltag - soweit ich kann.
Deine Handlungsvorschläge klingen eher nach Altruismus. Siehe: http://weltformel.gmxhome.de/weltformel/texte/EAK.HTML

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Übrigens haben blutige Revolutionen kaum Fortschritt gebracht ...
Dann lebten wir heute noch in der Sklaverei. Zugegeben brachten die neuen Verhältnisse den Ausgebeuteten und Unterdrückten keine langfristige Verbesserung - was so bleibt, solange es Ausgebeutete und Unterdrückte wie auch Ausbeuter und Unterdrücker gibt. Und nicht nur, solange die Ausbeuter keine guten Ausbeuter sind.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Sicher ist Widerstand notwendig, aber er muss stets gewaltfrei sein.
Ja, und erfolglos. Soweit die von Dir vertretenen Wünsche der Herrschenden. Sind nicht meine?

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Nocheinmal: was hat die MLPD in den letzten Jahrzehnten erreicht ...
Sehr viel. Überall, wo sie auftaucht, spaltet sie fortschrittliche Bewegungen und verprellt mit Primitivradikalismus die Bevölkerung.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und geh ebenfalls nocheinmal auf die von mir genannten Erfolge der NGOs konkret ein
Welche breiten langfristigen Wirkungen hatten die "Erfolge"? Natürlich muß man den Hündchen ab und zu ein paar Knochen zuwerfen, damit sie nicht wütend werden.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Im Endeffekt siehts so aus: ich diskutiere ich lieber mit einem Kapitalisten als mit dir ...
Er diskutiert mit Dir auch lieber als mit mir. Weil dadurch seine gesellschaftliche Stellung als Kapitalist bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag unangetastet bleibt. Die Kapitalisten haben z.B. auch mit den Sozialdemokraten "diskutiert" (und tun dies bis heute). Freudig schweifwedelnd sackten Jene Lobhudelei und milde Gaben ein - und ließen die Revolutionäre abknallen und erschlagen. Und hoben die Faschisten in den Sattel, um dann - wenn sie noch ein Fünkchen Humanismus im Leib hatten - selbst im KZ zu verschwinden.

Aber wir können uns gern einigen: Du diskutierst weiter mit den Kapitalisten, ich mit fortschrittlichen Arbeitern. Wir treffen uns dann wohl auf der Barrikade wieder. Du leider auf der anderen Seite an der Seite der Kapitalisten - doch huuuch, wo sind die denn geblieben? Naja, jedenfalls werden ihre besten Wünsche Dich begleiten - die Wünsche nach Ewigkeit der Ausbeutung und Unterdrückung.
Torsten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2007, 21:57   #41
Sateb Deis Rhi
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Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Sicher ist Widerstand notwendig, aber er muss stets gewaltfrei sein.
Ja, und erfolglos. Soweit die von Dir vertretenen Wünsche der Herrschenden. Sind nicht meine?

"Die Herrschenden"? Werde konkret, wer, wo, wann, was?
Mir scheint, du malst den Teufel an die Wand.
Und übrigens: Ghandi hat Millionen Menschen inspiriert.
Btw.: was war 1989? Montagsdemos etc.?
Die orangene Revolution in der Ukraine, Massenproteste gegen den Vietnamkrieg... und und und. All das hat das Gesicht der Welt verändert und Zeitgeschichte geschrieben.

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Nocheinmal: was hat die MLPD in den letzten Jahrzehnten erreicht ...
Sehr viel. Überall, wo sie auftaucht, spaltet sie fortschrittliche Bewegungen und verprellt mit Primitivradikalismus die Bevölkerung.

Bist du nicht einer von denen?
Welche pseudolinken Sekte gehörst du dann an?


Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und geh ebenfalls nocheinmal auf die von mir genannten Erfolge der NGOs konkret ein
Welche breiten langfristigen Wirkungen hatten die "Erfolge"? Natürlich muß man den Hündchen ab und zu ein paar Knochen zuwerfen, damit sie nicht wütend werden.
Die haben nicht freiwillig einen Knochen zugeworfen bekommen, eher Stöcke zwischen die Beine. Aber die NGOs haben mit viel Ausdauer und
Durchhaltewillen beachtliche Erfolge erkämpft, die du einfach marginalisierst und mit einem plumpen Satz vom Tisch zu wischen versuchst.
Du kennst die Parabel der drei Affen, oder?

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Im Endeffekt siehts so aus: ich diskutiere ich lieber mit einem Kapitalisten als mit dir ...
Aber wir können uns gern einigen: Du diskutierst weiter mit den Kapitalisten, ich mit fortschrittlichen Arbeitern. Wir treffen uns dann wohl auf der Barrikade wieder. Du leider auf der anderen Seite an der Seite der Kapitalisten - doch huuuch, wo sind die denn geblieben? Naja, jedenfalls werden ihre besten Wünsche Dich begleiten - die Wünsche nach Ewigkeit der Ausbeutung und Unterdrückung.
Wo gibt es denn noch Arbeiter? Mir scheint, du unterschätzt die Wandlung der westlichen Arbeitnehmerstruktur hin zum Dienstleistungssektor.
Und was ist daran fortschrittlich, andere umzubringen zu wollen, zu sagen, reden nützt eh nichts? Das ist dummdreist und reaktionär.
Weisst du was die Arbeiter 68 zu den protestierenden Studenten gesagt haben: "mach mir mein vw nich kaputt!"...
Du argumentierst übrigens, dass Altruismus nichts wert wär. Warum erwartest du dann von Arbeitern, dass sie deinen egoistischen Weg mitgehen, wenn er ihnen ihr bisschen (imaginären) Wohlstand nimmt, und sie (vorerst) nur das Risiko der langen Wirren einer blutigen Revolution dafür bekommen, einer Revolution, die, sofern sie Erfolg hat, sie das Leben kosten kann? Das wär doch altruistisch; man kennt das von Ameisenkolonien, wenn sie auf einem lebenden Floss in der Regenzeit im Amazonas von einem Baum zum anderen treiben...
Deine Argumentation ist in sich widersprüchlich.

Und ja, was die Barikaden berifft: Ich gehe gegen Neo-Faschisten auf die Straße, ob sie sich braun oder rot, schwarz oder blau kleiden, solange sie mir meine Redefreiheit und Reisefreiheit, mein Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Versammlungsfreiheit beschränken wollen (und ja, es gibt solche Bestrebungen dazu, Zustände wie im ehemaligen Ostblock zu etablieren, bzw. wie in Putins heutigem Russland), werde ich mich dagegen wehren. Ob du da mit mir kämpfst oder dich für die Sache der Totalitären instrumentalisieren läßt, ist deine Entscheidung.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2007, 13:31   #42
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
"Die Herrschenden"? Werde konkret, wer, wo, wann, was?
Nun, wer bestimmt denn in der BRD, welcher Kurs eingeschlagen wird und welche Gesetze zum Beschluß vorgelegt werden? Und komm mir jetzt bitte nicht mit billigen Parolen wie "Regierung" oder "Parlament".

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und übrigens: Ghandi hat Millionen Menschen inspiriert.
Au ja, zum sozialen und demokratischen Indien 2007.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Btw.: was war 1989? Montagsdemos etc.?
Die orangene Revolution in der Ukraine, Massenproteste gegen den Vietnamkrieg.
Du schmeißt munter revolutionäre und reaktionäre Erscheinungen durcheinander.

Die Leute können nur zu etwas "inspiriert" werden, wenn gesellschaftliche Veränderungen herangreift sind. Was man auch eine revolutionäre Situation nennt.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Bist du nicht einer von denen?
Welche pseudolinken Sekte gehörst du dann an?
Keiner. Was soll ich als Kommnist in einer solchen?

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Wo gibt es denn noch Arbeiter? Mir scheint, du unterschätzt die Wandlung der westlichen Arbeitnehmerstruktur hin zum Dienstleistungssektor.
Und die Lohnarbeiter in "Dienstleistungsunternehmen" arbeiten nicht? Nun, Du verstehst unter einem Arbeiter wohl einen, der im ölverschmierten Blaumann mit einem Maulschlüssel nicht unter Schlüsselweite 32 an riesigen stählernen Maschinen herumschraubt. Vielleicht beschäftigst Du Dich mal mit der Definition der Klassen, ehe Du ihr Verschwinden erklärst.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und was ist daran fortschrittlich, andere umzubringen zu wollen, zu sagen, reden nützt eh nichts?
Du mit Deinen kleinbürgerlich-radikalen Gewaltphantasien! Na ja, wer keine Klassen kennt, kann wohl auch nicht zwischen der Beseitigung einer Klasse und der Beseitigung von Menschen unterscheiden. Kapitalisten sind ja nicht Kapitalisten, weil sie leben, sondern weil sie Privateigentümer an gesellschaftlichen Produktionsmitteln sind.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Du argumentierst übrigens, dass Altruismus nichts wert wär. Warum erwartest du dann von Arbeitern, dass sie deinen egoistischen Weg mitgehen ...
Du hast nach wie vor nicht kapiert, daß Egoismus und Altruismus nur zwei Seiten derselben Medaille sind und nur ZUSAMMEN durch Kommunismus überwunden werden können. Hier mal ein Bildungsangebot: http://weltformel.gmxhome.de/weltformel/texte/EAK.HTML
Torsten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2007, 14:37   #43
Sateb Deis Rhi
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Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
"Die Herrschenden"? Werde konkret, wer, wo, wann, was?
Nun, wer bestimmt denn in der BRD, welcher Kurs eingeschlagen wird und welche Gesetze zum Beschluß vorgelegt werden? Und komm mir jetzt bitte nicht mit billigen Parolen wie "Regierung" oder "Parlament".
Es gibt keinen einzelnen Verantwortlichen. Im demokratischen Pluralismus artikulieren Interessensgruppen legislative Bedürfnisse, die dann von den Parteien aufgegriffen werden. Ich persönlich bin kein Freund der Ausschließlichkeit dessen, wünsche mir mehr basisdemokratische Partizipation

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und übrigens: Ghandi hat Millionen Menschen inspiriert.
Au ja, zum sozialen und demokratischen Indien 2007.

Es ist nicht mehr britisch. Gottseidank half Ghandi den Kolonialismus zu zerschmettern.

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Btw.: was war 1989? Montagsdemos etc.?
Die orangene Revolution in der Ukraine, Massenproteste gegen den Vietnamkrieg.
Du schmeißt munter revolutionäre und reaktionäre Erscheinungen durcheinander.

Die Leute können nur zu etwas "inspiriert" werden, wenn gesellschaftliche Veränderungen herangreift sind. Was man auch eine revolutionäre Situation nennt.

Ich denke, was ich deutlich gemacht habe, war, dass Massenphänomene nicht unbedingt revolutionären Charakter haben müssen. Was garantiert mir also, dass die von dir gewollte 'Revolution' nicht eigentlich reaktionären Zielen, wie der Aushöhlung der demokratischen Freiheiten dienen soll?!

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Bist du nicht einer von denen?
Welche pseudolinken Sekte gehörst du dann an?
Keiner. Was soll ich als Kommnist in einer solchen?

Wie willst du ohne eine Organisation das Staatswesen reformieren? Eine nicht instutionalisierte Revolution würde Anarchismus bedeuten.
Nicht, dass du mich falsch verstehst: ich gehöre selbst keiner Organisation an, sympathisiere mit den einen mehr und mit den anderen weniger; ich sehe meine Rolle in der Gesellschaft als freier Autor, als Aufklärer gegeben.
Du hingegen paraphrasierst hier über eine blutige Revolution der Arbeiter etc. aber was es ist ohne Hand und Fuß: wie willst du sie vernetzen, ohne Organisation? Nach dem Stille-Post-Prinzip?

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Wo gibt es denn noch Arbeiter? Mir scheint, du unterschätzt die Wandlung der westlichen Arbeitnehmerstruktur hin zum Dienstleistungssektor.
Und die Lohnarbeiter in "Dienstleistungsunternehmen" arbeiten nicht? Nun, Du verstehst unter einem Arbeiter wohl einen, der im ölverschmierten Blaumann mit einem Maulschlüssel nicht unter Schlüsselweite 32 an riesigen stählernen Maschinen herumschraubt. Vielleicht beschäftigst Du Dich mal mit der Definition der Klassen, ehe Du ihr Verschwinden erklärst.

Die Klassentheorie wird in der modernen Soziologie als überholt betrachtet. Es stimmt zwar, dass man grobe Phänomene groben Einkommenskalen zuordnen kann, aber die Strukturen sind viel verwobener, viel feiner zu differenzieren, als man sich das denkt: da gibt es Millionäre, die Spaß am Proletensport haben, Arbeitslose, die sich für Yachten interessieren, usw usf. Und selbst dieses Schichtenmodell ist mittlerweile nicht mehr das neueste vom Neuesten. Grundsätzlich gilt: Menschen in Schubladen einzuordnen wird den Verhältnissen nicht gerecht. Und es erzeugt langfristig Unrecht.

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und was ist daran fortschrittlich, andere umzubringen zu wollen, zu sagen, reden nützt eh nichts?
Du mit Deinen kleinbürgerlich-radikalen Gewaltphantasien! Na ja, wer keine Klassen kennt, kann wohl auch nicht zwischen der Beseitigung einer Klasse und der Beseitigung von Menschen unterscheiden. Kapitalisten sind ja nicht Kapitalisten, weil sie leben, sondern weil sie Privateigentümer an gesellschaftlichen Produktionsmitteln sind.
Was ist denn das Gegenteil meiner "kleinbürgerlich-radikalen Gewaltphantasien", stellst du dir die Revolution nicht blutig vor, sagst du nicht, die "Schweine" würden eh nur "Knochen zuwerfen", hast du nicht explizit Stellung gegen den Dialog mit "den Herren" bezogen?
Ab wann ist man Kapitalist? Sofern man nicht lohnabhängig ist? Sofern man etwas besitzt (-ich besitze nichts und hasse niemanden dafür, denke aber, dass einige viel zu viel besitzen)?
Und wenn ich meine "Klasse", in die du mich einordnen möchtest, betrachte, dann kann ich mich mit denen (und ihren niederen Bedürfnissen, die ihnen, abgesehen vom essen und wohnen müssen, aufoktroiert wurden) nicht sonderlich identifizieren. Das heisst nicht, dass ich diese Menschen verachte, das heisst, dass ich ihnen mehr Bildung, mehr Denken wünsche, und das anrege.
Du willst Menschen nur instrumentalisieren für eine Sache (die angeblich den Menschen helfen wird), ich helfe ihnen direkt.

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Du argumentierst übrigens, dass Altruismus nichts wert wär. Warum erwartest du dann von Arbeitern, dass sie deinen egoistischen Weg mitgehen ...
Du hast nach wie vor nicht kapiert, daß Egoismus und Altruismus nur zwei Seiten derselben Medaille sind und nur ZUSAMMEN durch Kommunismus überwunden werden können. Hier mal ein Bildungsangebot: http://weltformel.gmxhome.de/weltformel/texte/EAK.HTML
Kann ich jetzt nicht lesen, muss los, aber vielleicht nachher mehr.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2007, 15:36   #44
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Es gibt keinen einzelnen Verantwortlichen. Im demokratischen Pluralismus artikulieren Interessensgruppen legislative Bedürfnisse, die dann von den Parteien aufgegriffen werden.
Soweit die verlogene Theorie. Was MEINST Du wohl, warum Kapitalisten und deren Verbände Beraterverträge, Vorstands- und Beraterverträge an Politiker und Parteispenden an Parteien vergeben? Damit die ein lebenswürdiges Leben für die Armen, existenzsichernde Löhne und Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Lohnarbeiter durchsetzen? Oder einfach machen, was sie wollen? Wie naiv!

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Was garantiert mir also, dass die von dir gewollte 'Revolution' nicht eigentlich reaktionären Zielen, wie der Aushöhlung der demokratischen Freiheiten dienen soll?!
Nun, bei Deinen geringen Kenntnissen über Wesen und Ziel des Kommunismus und der Kommunisten nichts. Deine Zukunft gestaltest Du dann am Besten für Dich selbst, wenn Du sie selbst gestaltest - und nicht nur lamentierst, Dieser oder Jener könne Deine Wunschträume aushöhlen.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Wie willst du ohne eine Organisation das Staatswesen reformieren?
Ich habe nur geschrieben, daß ich keiner "pseudolinken Sekte" angehöre. Mit ein wenig gesellschaftlichem Durchblick solltest Du wissen, in welcher Organisation ein Kommunist ist.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Du hingegen paraphrasierst hier über eine blutige Revolution der Arbeiter ...
Nö, Du versuchst das durch ständige Wiederholung den Mitlesern einzureden.
Torsten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2007, 20:06   #45
Captain Trunk
 
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Genosse Torsten,
Du wirst mal ein ganz großer Kommunist... Keinen Widerspruch dulden, Leute verhetzen... Das ganze kommt mir so holzöpfig vor, dass ich mir wirklich gut vorstellen kann, wie ein kleines Grüppchen verrückter nach den Waffen greift und dann gandenlos von Staatsdienern zusammengeschossen wird. Wenn es nach mir geht: Richtig so. Für mich bedeutet der Verlauf dieser Diskussion den Ausstieg aus selbiger.
Demagogischst,
Cpt. Trunk
Captain Trunk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2007, 16:03   #46
Torsten
 
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Zitat:
Original von Captain Trunk
... wie ein kleines Grüppchen verrückter nach den Waffen greift und dann gandenlos von Staatsdienern zusammengeschossen wird. Wenn es nach mir geht: Richtig so.
Allerdings. Wobei das allerdings nur Deine kleinbürgerlichen Gewaltphantasien widerspiegelt, nicht aber kommunistisches Handeln und den Charakter einer Revolution.
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Alt 23.04.2007, 16:35   #47
Sateb Deis Rhi
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Dann erzähl doch mal, wie du mit der DKP/KPD eine Revolution machen willst - so ganz ohne "kleinbürgerliche Gewaltphantasien"

Die Linkspartei ist ja nicht deine Heimat, wie ich deinem "2 x 2"-Text entnehmen durfte...


P.S. zu deiner Klassentheorie

"[...] Nun hat in diesen Tagen das Heidelberger Sinus-Institut nachgelegt. Die Vorzüge der Sinus-Studien liegen darin, dass sie Analysen zur sozialen Lage mit den Einstellungen und Lebensstilen der Zugehörigen unterschiedlicher Milieus verknüpfen. Denn schließlich sagt die soziale Lage allein nichts über politische Einstellungen, soziales Engagement, den Charakter alltagsorientierender Deutungsmuster aus. Und dass die unzweifelhaft bedrückende soziale Lage der Prekarisierten in diesem Land bemerkenswert geringe altruistische oder solidarische Zuwendungen hervorruft, hat gewiss mit eben dieser subjektiven, lebensstilistischen Seite des Problems zu tun."

Quelle
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Alt 23.04.2007, 17:46   #48
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Dann erzähl doch mal, wie du mit der DKP/KPD eine Revolution machen willst - so ganz ohne "kleinbürgerliche Gewaltphantasien"
Du weißt offensichtlich nicht, daß die kommunistische Revolution eine proletarische Revolution ist - unter Führung einer kommunistischen Partei, aber nicht ausschließlich durch sie.

Wahrscheinlich hängt das mit "Deinem" bürgerlichen Geschichtsbild von Revolutionen zusammen, welches verschleiert, daß die Revolution von der Mehrheit der Ausgebeuteten und Unterdrückten durchgeführt wird. Das soll den Eindruck vermitteln, der Sozialismus werde gegen den Willen und gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit errichtet.

Mir ist durchaus klar, daß die Bevölkerungsmehrheit im Moment nicht revolutionär ist. Was sich aber aufgrund der zunehmend asozialen aggressiven reaktionären menschenfeindlichen Politik der Herrschenden zwangsläufig ändern wird. Bereits in der 1848er Revolution waren selbst die damaligen Kommunisten überrascht, wie schnell die revolutionäre Bewegung wie breite Massen erfaßte. Ein Grund der damaligen Niederlage war, daß die Führung nicht darauf vorbereitet und nicht mit den Massen verbunden war.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
"[...] Nun hat in diesen Tagen das Heidelberger Sinus-Institut nachgelegt. Die Vorzüge der Sinus-Studien liegen darin, dass sie Analysen zur sozialen Lage mit den Einstellungen und Lebensstilen der Zugehörigen unterschiedlicher Milieus verknüpfen. Denn schließlich sagt die soziale Lage allein nichts über politische Einstellungen, soziales Engagement, den Charakter alltagsorientierender Deutungsmuster aus. Und dass die unzweifelhaft bedrückende soziale Lage der Prekarisierten in diesem Land bemerkenswert geringe altruistische oder solidarische Zuwendungen hervorruft, hat gewiss mit eben dieser subjektiven, lebensstilistischen Seite des Problems zu tun."
Toll, da muß ein ganzes Institut 'ran, um 'rauszufinden, daß Klassenzugehörigkeit und Klassenbewußtsein stark auseinanderweichen können. Daß Armut einen Armen nicht zwangsläufig zum solidarisch handelnden Revolutionär macht, ist nun weiß Gott keine Neuigkeit. Marx nannte das "Lumpenproletariat", Hugo "die Elenden". Gerade deshalb bedarf es einer aufklärenden organisierenden und führenden Kraft.
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Alt 23.04.2007, 18:45   #49
Sateb Deis Rhi
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Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Dann erzähl doch mal, wie du mit der DKP/KPD eine Revolution machen willst - so ganz ohne "kleinbürgerliche Gewaltphantasien"
Du weißt offensichtlich nicht, daß die kommunistische Revolution eine proletarische Revolution ist - unter Führung einer kommunistischen Partei, aber nicht ausschließlich durch sie.

Also keine Gewalt? Oder nur keine "kleinbürgerliche Gewalt"? Entschuldige mein Nachfragen, aber ich vermisse eine eindeutige Position zur Gewalt.

Zitat:
Original von Torsten
Wahrscheinlich hängt das mit "Deinem" bürgerlichen Geschichtsbild von Revolutionen zusammen, welches verschleiert, daß die Revolution von der Mehrheit der Ausgebeuteten und Unterdrückten durchgeführt wird. Das soll den Eindruck vermitteln, der Sozialismus werde gegen den Willen und gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit errichtet.
Und du fühlst dich prophetisch-marxistisch legitimiert diese Interessen zu artikulieren? Wie sozial von dir. Fühlst du dich auch legitimiert, sie in blutigen Straßenschlachten zu führen, sie ggf - wie im Irak - darin zu schulen Sprengfallen für Unterdückerfahrzeuge zu bauen?

Zitat:
Original von Torsten
Mir ist durchaus klar, daß die Bevölkerungsmehrheit im Moment nicht revolutionär ist. Was sich aber aufgrund der zunehmend asozialen aggressiven reaktionären menschenfeindlichen Politik der Herrschenden zwangsläufig ändern wird.
Weshalb du dir einen Ast abfreust, wenn sich die Situation verschlimmert. Das Leid von Jetzt denkst du zu deinem Kapital von morgen umzumünzen. Welch eine perverse - kapitalistische (sic!)- Einstellung.

Zitat:
Original von Torsten
Bereits in der 1848er Revolution waren selbst die damaligen Kommunisten überrascht, wie schnell die revolutionäre Bewegung wie breite Massen erfaßte. Ein Grund der damaligen Niederlage war, daß die Führung nicht darauf vorbereitet und nicht mit den Massen verbunden war.

Und weshalb ist sie heute besser vorbereitet? Haben die Genossen deiner Partei Kontakt zum "Prekariat"?
Wohl kaum, für die sind Politiker alle unglaubwürdig. Im Übrigen: die Mitgliederzahlen sprechen eine andere Sprache.
Zu den Medien? Auch nicht, denn sie können sie nicht gut genug für eine positive Berichterstattung bezahlen.
Zu den Wirtschaftsbossen? Warum?! Hmmm... ich hätte da ne Idee...
Wenn, dann noch zu denen...

Zitat:
Original von Torsten
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
"[...] Nun hat in diesen Tagen das Heidelberger Sinus-Institut nachgelegt. Die Vorzüge der Sinus-Studien liegen darin, dass sie Analysen zur sozialen Lage mit den Einstellungen und Lebensstilen der Zugehörigen unterschiedlicher Milieus verknüpfen. Denn schließlich sagt die soziale Lage allein nichts über politische Einstellungen, soziales Engagement, den Charakter alltagsorientierender Deutungsmuster aus. Und dass die unzweifelhaft bedrückende soziale Lage der Prekarisierten in diesem Land bemerkenswert geringe altruistische oder solidarische Zuwendungen hervorruft, hat gewiss mit eben dieser subjektiven, lebensstilistischen Seite des Problems zu tun."
Toll, da muß ein ganzes Institut 'ran, um 'rauszufinden, daß Klassenzugehörigkeit und Klassenbewußtsein stark auseinanderweichen können. Daß Armut einen Armen nicht zwangsläufig zum solidarisch handelnden Revolutionär macht, ist nun weiß Gott keine Neuigkeit.
Was macht sie dann dazu? Medien? Welche? Sendungsbewußtsein einzelner "Führer" in der "abgehängten Prekariatsmasse"?
Es zäht das Brot auf dem Tisch in der Wohnung, solange das halbwegs unangerührt bleibt, werden die sich nicht dazu bemühen auf die Straße zu gehen, das wissen aber auch die "Herren", wie du sie nennst.

Zitat:
Original von Torsten
Marx nannte das "Lumpenproletariat", Hugo "die Elenden". Gerade deshalb bedarf es einer aufklärenden organisierenden und führenden Kraft.
Die sie mit Versprechen nähren will? Sooo dumm sind die auch nicht...

Übrigens: ich vertraue der Funktionärsclique kein Bisschen, ob sie sich CDU/CSU, SPD, FDP oder gar DKP/KPD nennt: sie werden das Machtvakuum aufzufüllen wissen und im Endeffekt mithilfe von internen Grabenkämpfen ihren Idealismus pervertieren. Dazu brauch ich kein "bürgerliches Geschichtsbild", wie du es mir unterstellst, dazu brauch ich Quellen und einen wachen Verstand. Deiner scheint mir zu sehr umnebelt, um wirklich progressiv zu wirken.


Zu guter Letzt: ich bin nicht so ganz glücklich hier gegen dich argumentieren zu müssen, denn auch ich denke, dass es eines Wandels bedarf, in diesem Land - auf dieser, unserer Welt!
Aber gegen menschenverachtende Einstellungen muß man Stellung beziehen. Es kann und darf nicht sein, dass sich Menschen wegen Gold zerfleischen, solange genug Brot für alle existiert.
Wenn die Situation hingegen unerträglich geworden ist, so -das sagt auch das Grundgesetz-, ist es unsere Pflicht dagegen anzugehen.

Warten wir jedoch nicht lüstern darauf, Thorsten, handeln wir gewaltfrei, solidarisch - handeln wir, solange wir noch bewußt handeln können!
Sprechen mit unseren Nächsten!
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Alt 23.04.2007, 19:21   #50
männlich YeahYeah
 
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Wow !

Eine sehr schöne Diskussion

Wenn Torsten die ganzen leeren Parolen weglassen würde wär sie sogar spitzenklasse. Ist nicht böse gemeint ! - Alles in allem wirklich gern gelesen !


btw. HAHAHAHHA

Bei diesem Link musste ich wirklich lauthals auflachen

http://weltformel.gmxhome.de/weltformel/texte/EAK.HTML

Kommunist - Gemeinnutz: Handelt zum Nutzen der Gemeinschaft, damit als deren Teil auch zum eigenen.

Meine Version: Handelt zum Nutzen der Gemeinschaft - und geht dabei (wenn nötig) über Leichen.


Die Seite is ja schlimmer als 100 Seiten "Völkischer Beobachter"
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Alt 23.04.2007, 20:07   #51
Torsten
 
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Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Also keine Gewalt? Oder nur keine "kleinbürgerliche Gewalt"? Entschuldige mein Nachfragen, aber ich vermisse eine eindeutige Position zur Gewalt.
Die Gewalt in Revolutionen geht nie von den Revolutionären aus, sondern von den mächtigen herrschenden historisch überholten Schmarotzern, welche natürlich nicht auf schmarotzerisches Luxusleben und Macht verzichten wollen, nur weil die ungerecht, zerstörerisch und verbrecherisch wirken.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Fühlst du dich auch legitimiert, sie in blutigen Straßenschlachten zu führen, sie ggf - wie im Irak - darin zu schulen Sprengfallen für Unterdückerfahrzeuge zu bauen?
Nein. Ich würde sie natürlich mit heruntergelassenen Hosen gegen Panzer schicken, auf die nackten Hintern geschrieben: Friede, Brüder!

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Weshalb du dir einen Ast abfreust, wenn sich die Situation verschlimmert.
Ich freue mich darüber durchaus nicht, weil sich damit auch meine Lebensverhältnisse verschlimmern und sich die Gefahr erhöht, daß ich dem sozialen Überlebenskampf der Herrschenden zum Opfer falle.

Aber ich weiß, daß die asoziale verbrecherische und zerstörerische Entwicklung NOTWENDIG (im philosophischen Sinn) zur Revolte oder Revolution führt. Ich kann das nicht ändern, auch wenn ich durch mein Engangement in sozialen Bewegungen auch für Verbesserungen innerhalb des Systems kämpfe - denn eine der historischen Lehren der erfolgreichen Revolutionen ist, daß der proletarischen Revolution zunächst die demokratische Umgestaltung und der Ausbau bürgerlicher Rechte vorangehen muß. Wie auch schon Marx und Engels vor über 150 Jahren schrieben:

Zitat:
Sie kämpfen für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Arbeiterklasse, aber sie vertreten in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung.
Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Und weshalb ist sie heute besser vorbereitet? Haben die Genossen deiner Partei Kontakt zum "Prekariat"?
Kaum. Aber wir arbeiten dran. Zudem ist das Proletariat größer als dessen verelendeter Teil.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Wohl kaum, für die sind Politiker alle unglaubwürdig.
Weshalb wir uns auch nicht in das bürgerlich-parlamentarische Kasperletheater für minderbegabte Dreijährige einmischen. Schon Lenin erkannte, daß die politische Bühne im kapitalistischen Staat NUR in Zeiten des revolutionären Aufschwungs und NUR für Propagandazwecke nützlich ist, nicht um soziale Politik zu machen. Die wird von den (streikenden) Arbeitern in den Betrieben und mittels anderer ökonomischer Kampfmaßnahmen gemacht.

Zitat:
Original von Sateb Deis Rhi
Aber gegen menschenverachtende Einstellungen muß man Stellung beziehen.
Wir Kommunisten verachten keine Menschen, weil sie Menschen sind, sondern bekämpfen sie, weil sie einer schmarotzerischen verbrecherischen und zerstörerischen KLASSE angehören, welche beseitigt werden muß. Ich kenne selbst sympathische Kapitalisten, welche mir sogar in vielen Punkten zustimmen, aber dennoch nicht anders handeln können, als ihnen der Zwang der Kapitalverwertung diktiert.
Torsten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2007, 17:23   #52
Janus Winter
 
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um mal auf den text zurückzukommen. er erinnert mich ein wenig an einen song von SILLY (der besten band des ostens) namens HALLOWEEN IN OSTBERLIN.

http://www.seeklyrics.com/lyrics/Sil...Ostberlin.html

wobei die lyrics des songs natürlich sehr viel ausgereifter sind als dein shorty. aber gefallen hat es mir dennoch. auch die diskussion dazu is spannend. danke an die mods, dass sie nicht wegen off-topic-spamings geschlossen wurde!

dass die ddr in einem großen sommerschlußverkauf verramscht wurde, ist jedem klar, der sich mit dem thema eingehender beschäftigt hat. wer etwas anderes behauptet, ist unwissend.

ein wenig sanfter die töne bei TRAUMPAAU. großartig bebildert.

http://www.seeklyrics.com/lyrics/Silly/Traumpaar.html

weitermachen!

Janus Winter ist offline   Mit Zitat antworten
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