Was übrig bleibt bei Poetry.de

Eisblau · 28.05.2007, 11:48

Man sitzt zerknüllt nur da und starrt,
Den Mund ganz hart,
Mit trübem Blick zur Fensterbank,
Die Seele krank.

Darauf drapiert das traurige Relikt,
Tränenzerdrückt,
Ein Plüschkoala, klein und sehr geflickt,
Den Blick geknickt,

Bewacht er eine Schachtel voller Kram.
Sein Kopf hängt lahm.
Sein Schatz; Armband, Brief, Photos, zerfetzt,
Zerknittert, abgewetzt.

Ein Mahnmal für Vergänglichkeit des Glücks,
Einfach so, hinterrücks -
Für Liebe als das schnellgepries´ne Wunder?
Nur Plunder.

pusteblume · 28.05.2007, 20:37

also beim ersten lesen dachte ich "schund" ... aber jetzt finde ich es richtig gut. sehr gut sogar. ein paar reime sind ungünstig, aber sonst richtig gut. auch inhaltlich.

lg

Jeanny · 28.05.2007, 22:48

Hallo,
ich hab es für mich interpretiert und finde es gut
in Momente und Situationen gesetzt.
Hab es aber erst lesen, setzen lassen, und nochmals
lesen müssen - man muß erst in dieses Gefühl oder in diesen
gemeinten Moment reinkommen...
Mit jedem neuen mal LESEN find ich es besser.
Liebe Grüße Jeanny

Eisblau · 29.05.2007, 12:47

Hallo Pusteblume, hallo Jeanny,
Vielen Dank für die Kritik - und es freut mich, dass es zumindest teilweise gefällt.
Bin mit den Reimen auch nicht ganz zufrieden, aber auf die Weise hab ich es aber auch noch nie versucht... Eigentlich kam es mir auch mehr auf die Stimmung an, da musste ich die Form teilweise unterordnen. Wirkt teilweise leider unbeholfen, fürchte ich.
Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Eisblau

räubertochter · 30.05.2007, 11:43

Hallo Eisblau,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut! Vor allem einige Wörter, die wunderbar greifbar sind: "zerknüllt" zum Beispiel, und "tränenzerdrückt". Außerdem ist dir der Spagat zwischen "triefendem" Inhalt und teilweise platten Begriffen richtig gut gelungen!

Auch das Versmaß sagt mir zu, es lässt sich gut lesen, und einen nicht passenden Reim konnte ich nicht ausmachen. Ich hätte allerdings einen Vorschlag: Strophe 3, Vers 3: vielleicht würde "Briefe" besser passen, ich glaube, es ließe sich besser sprechen. Und am Ende, vorletzter Vers: ein Doppelpunkt wäre doch auch nicht schlecht, oder?

Freu mich auf mehr von dir!

Eisblau · 30.05.2007, 11:59

Liebe Räubertochter,
Ich kann nur hoffen, dass deine eigenen Gedichte mindestens den gleichen Sarkasmusgehalt aufweisen,wie deine Kritiken. ;-)

Zitat:

Außerdem ist dir der Spagat zwischen "triefendem" Inhalt und teilweise platten Begriffen richtig gut gelungen!

Also, das ist wirklich reizend ausgedrückt. Sei gespannt auf meine Kritiken
Gruß,
Eisblau

räubertochter · 30.05.2007, 12:17

Sarkasmus?

Bist vielleicht mit zu vielen Vorurteilen ans Lesen gegangen...
Ich meinte das jedenfalls ernst.

Bin trotzdem gespannt auf deine Kritiken, hab grad ein Gedicht in "Milch und Honig" gestellt.

P.S.: Ich hab´s ja extra in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich in der Sekunde einfach kein besseres Wort wusste! Bäääh... du bist undankbar!

28.05.2007, 11:48	#1
Eisblau Dabei seit: 10/2005 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Was übrig bleibt Man sitzt zerknüllt nur da und starrt, Den Mund ganz hart, Mit trübem Blick zur Fensterbank, Die Seele krank. Darauf drapiert das traurige Relikt, Tränenzerdrückt, Ein Plüschkoala, klein und sehr geflickt, Den Blick geknickt, Bewacht er eine Schachtel voller Kram. Sein Kopf hängt lahm. Sein Schatz; Armband, Brief, Photos, zerfetzt, Zerknittert, abgewetzt. Ein Mahnmal für Vergänglichkeit des Glücks, Einfach so, hinterrücks - Für Liebe als das schnellgepries´ne Wunder? Nur Plunder.

28.05.2007, 22:48	#3
Jeanny Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 660 Meine Gedichte	RE: Was übrig bleibt Hallo, ich hab es für mich interpretiert und finde es gut in Momente und Situationen gesetzt. Hab es aber erst lesen, setzen lassen, und nochmals lesen müssen - man muß erst in dieses Gefühl oder in diesen gemeinten Moment reinkommen... Mit jedem neuen mal LESEN find ich es besser. Liebe Grüße Jeanny

29.05.2007, 12:47	#4
Eisblau Dabei seit: 10/2005 Beiträge: 19 Meine Gedichte	RE: Was übrig bleibt Hallo Pusteblume, hallo Jeanny, Vielen Dank für die Kritik - und es freut mich, dass es zumindest teilweise gefällt. Bin mit den Reimen auch nicht ganz zufrieden, aber auf die Weise hab ich es aber auch noch nie versucht... Eigentlich kam es mir auch mehr auf die Stimmung an, da musste ich die Form teilweise unterordnen. Wirkt teilweise leider unbeholfen, fürchte ich. Liebe Grüße und einen schönen Tag, Eisblau

28.05.2007, 20:37	#2
pusteblume Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 277 Meine Gedichte	also beim ersten lesen dachte ich "schund" ... aber jetzt finde ich es richtig gut. sehr gut sogar. ein paar reime sind ungünstig, aber sonst richtig gut. auch inhaltlich. lg

30.05.2007, 11:43	#5
räubertochter Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 41 Meine Gedichte	Hallo Eisblau, dein Gedicht gefällt mir sehr gut! Vor allem einige Wörter, die wunderbar greifbar sind: "zerknüllt" zum Beispiel, und "tränenzerdrückt". Außerdem ist dir der Spagat zwischen "triefendem" Inhalt und teilweise platten Begriffen richtig gut gelungen! Auch das Versmaß sagt mir zu, es lässt sich gut lesen, und einen nicht passenden Reim konnte ich nicht ausmachen. Ich hätte allerdings einen Vorschlag: Strophe 3, Vers 3: vielleicht würde "Briefe" besser passen, ich glaube, es ließe sich besser sprechen. Und am Ende, vorletzter Vers: ein Doppelpunkt wäre doch auch nicht schlecht, oder? Freu mich auf mehr von dir!

30.05.2007, 12:17	#7
räubertochter Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 41 Meine Gedichte	Sarkasmus? Bist vielleicht mit zu vielen Vorurteilen ans Lesen gegangen... Ich meinte das jedenfalls ernst. Bin trotzdem gespannt auf deine Kritiken, hab grad ein Gedicht in "Milch und Honig" gestellt. P.S.: Ich hab´s ja extra in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich in der Sekunde einfach kein besseres Wort wusste! Bäääh... du bist undankbar!