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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 23.05.2017, 10:04   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Warum Kollektive scheitern müssen

Warum Kollektive scheitern müssen.

©Hans Hartmut Karg
2017

Immer wieder kann man sehen,
Wie Firmen nach zwei Generationen
Krachend in die Pleite gehen,
Obgleich sie doch den Wert betonen.

Die erste Generation baut auf,
Die zweite hält die Fahne hoch,
Die dritte nimmt ganz ihren Lauf –
Befreit sich von dem Firmenjoch!

Einer müsste den Laden schmeißen,
Hinter diesem Laden stehen,
Kontrollieren, Arbeit preisen
Und auf die Bilanzen sehen.

Kollektive sind gefährlich:
Niemand ist verantwortlich.
Jeder gibt sich leidlich ehrlich,
Doch er denkt ja nur an sich.

Gehört nun alles immer allen,
Ist niemand wirklicher Besitzer.
Niemand sieht die schlimmen Fallen,
Weil niemand ist Firmenbeschützer.

„Was Du ererbt von Deinen Vätern,
Erwirb es, um es zu besitzen!“
Nur so kommt es nicht zu Verrätern,
Die Angestammtes nur vernützen.

*
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Alt 23.05.2017, 10:33   #2
Thing
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Standard Lieber Dr. Karg -

wie wahr!
Es gibt genügend Beispiele, die mir in den Kopf kommen:
Die Quelle von Schickedanz, die Familie Schlecker, Porsche, Maggi, Praktiker und wie sie alle heißen.
Wenn man sich die Gehälter der "Oberen" ansieht, ist es nicht verwunderlich, wenn Pleiten ins Haus stehen.
Da wird das "mit dem Pfunde wuchern" sehr oft mißverstanden.

So ist die Welt - das Goldne Kalb ist immer noch attraktiv!

Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 23.05.2017, 10:42   #3
weiblich Ilka-Maria
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Oft gehen die Vorstellungen, wie ein Unternehmen zu führen und in die Zukunft zu planen ist, bei den Nachkommen auseinander. Daraus kann aber durchaus Neues entstehen. In alter Tradition ist sowieso kein Unternehmen auf Dauer zu halten. Das klassische Beispiel sind die Dassler-Brüder. Adidas und Puma gibt es trotz der Auseinandersetzungen und Konkurrenzkämpfe der beiden Brüder immer noch.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2017, 12:19   #4
Thing
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Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Oft gehen die Vorstellungen, wie ein Unternehmen zu führen und in die Zukunft zu planen ist, bei den Nachkommen auseinander.
Mal sehen, wie der Streit innerhalb der Aldi-Familien ausgeht.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2017, 09:34   #5
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Warum Kollektive scheitern müssen.

Liebe Ilka-Maria, liebe Thing,
nicht nur in dieser Familie! Es gibt im Augenblick in Deutschland schätzungsweise mehrere hundert hochkarätige Familien, bei denen es nicht gelingen wird, dass die Unternehmen eben nicht an die Wand gefahren werden.....
Herzliche Grüße H. H. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2017, 09:42   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Liebe Ilka-Maria, liebe Thing,
nicht nur in dieser Familie! Es gibt im Augenblick in Deutschland schätzungsweise mehrere hundert hochkarätige Familien, bei denen es nicht gelingen wird, dass die Unternehmen eben nicht an die Wand gefahren werden.....
Herzliche Grüße H. H. Karg
Wenn schon ...

Das gab es schon immer. Wenn ein Unternehmen eine Chance auf dem Markt hat, geht es trotzdem weiter.

Familienstreit um das Erbe gab es auch vor dem Kapitalismus, nur ging es da eben um die Scholle.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2017, 12:02   #7
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Warum Kollektive scheitern müssen.

Naja, liebe Ilka-Maria,
wenn dadurch alte Familien und Traditionen den Bach hinunter gehen, mag das für Außenstehende vielleicht als normal erscheinen. Für die Betroffenen ist es sicher eine Katastrophe.
Herzliche Grüße H. H. Karg
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Alt 25.05.2017, 12:42   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
... alte Familien und Traditionen ...
Genau hier liegt der Fehler: Unternehmen werden des Traditionsgedankens wegen an den Nachwuchs weitergeben, statt es demjenigen zu hinterlassen, der dazu am besten geeignet ist. Oder das Unternehmen wurde zu lange konservativ geführt, so dass die Erben ihre Last haben, es ohne große Risiken an die Moderne anzupassen. Streit entsteht meistens um die richtige Zukunftplanung, seltener wegen der Verteilung der Anteile am Unternehmen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig zu einer Katastrophe führen, denn wenn sich einer der Erben durchsetzen kann, ist eine erfolgreiche Neuorientierung eines Unternehmens möglich, auch wenn das manchmal mit tiefen Einschnitten verbunden ist, wie z.B. mit einer Aufspaltung, einem Joint Venture oder ähnlichem.

Sollte es zum Aus für ein Unternehmen kommen, sind nicht die Erben die Gelackmeierten, sondern die Mitarbeiter, die ihre Jobs verlieren und vielleicht schon zu alt sind, um nochmal von vorne anzufangen. Den Villen und Staatskarossen der Unternehmer tut eine Firmenpleite dagegen keinen Abbruch.

Was eine falsche Zukunftsplanung angeht, habe ich das selbst beobachten können. Das Unternehmen, in dem ich meinen Beruf gelernt habe, war in den 60er Jahren noch überlebensfähig, aber die Tendenz zeichnete sich bei Branchenkollegen am selben Ort bereits ab, die nacheinander die Pforten dicht machten. Trotzdem meinte der "Alte", sein Unternehmen an seinen Sohn weitergeben zu müssen - für den jungen Mann eine Fehlkalkulation. Zehn Jahre später war die Herrlichkeit vorbei, ganz ohne Familienstreit. Heute halte ich so etwas sowieso für unmöglich, denn die jungen Leute haben ihre eigenen Ideen, was sie beruflich machen wollen, egal ob der Vater ein Unternehmen zu vererben hat oder nicht. Die Zeiten des Patriarchats sind vorbei.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2017, 10:15   #9
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Warum Kollektive scheitern müssen.

Liebe Ilka-Maria,
ob dies ein Fehler ist? Das weiß ich nicht. Eher ist es wohl so, dass aus einer gewissen Verwöhnungssituation heraus zumeist die dritte oder auch vierte Generation in einem Unternehmen deshalb scheitert, weil Basics des Geschäftslebens nicht beherrscht werden und/oder diese Generation(en) auf dubiose Pseudomanager hereinfällt/-fallen.
Die Folgen haben in der Tat hauptsächlich die Mitarbeiter zu tragen....
Herzliche Grüße!
H. H. Karg
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