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Alt 27.10.2020, 14:32   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Eine Geschichte im Dialog

>Gut schaust du aus.
>Lass es sein. Ich bin dick geworden. Wie lange ist es her?
<Keine Ahnung. Zwanzig Jahre?
>Kommt ungefähr hin. Der Richter verlaß das Protokoll und fragte uns, ob die Ehe gescheitert sei.
>Du hast geschwiegen.
>Du nicht. Du hast bejaht, die Ehe sei gescheitert.
>Warum hast du damals nichts gesagt?
>Für mich war sie nicht gescheitert. Sie ging auf dein Konto. Und du hättest anders antworten können.
>Ich war zu blöd, das zu kapieren. Und deine Liebe zu schätzen.
>Ich habe dich nie geliebt.
>Wie bitte?
>Du hattest beschlossen, dass wir uns nicht mehr lieben. Ohne mich danach zu fragen, ob ich dich noch liebe oder nicht. Über meinen Kopf hinweg, nach Gutsherrenmanier. Dabei habe ich dich nie geliebt.“
>Wenn das wahr ist, wieso hast du dich auf mich eingelassen?“
>Du kamst zur rechten Zeit. Oder zur falschen Zeit. Eine Sache der Perspektive.“
>Jetzt bist du mir eine Erklärung schuldig.“
>Warum nicht, Zeit genug, darüber nachzudenken, hatte ich.“
>Und das Ergebnis?“
>Katrin, meine beste Freundin, mit der ich schon die Schulbank drückte ...“
>Ich habe sie vor Augen. Du hattest sie mir einmal vorgestellt.“
>Also, Katrin lernte während ihrer Ausbildung einen Jungen kennen, in den sie sich verliebte, und nach ein paar Monaten war sie schwanger. Die beiden heirateten und zogen in seine Geburtsstadt. Zur gleichen Zeit geriet die Ehe meiner Eltern in eine Schieflage. Zu Hause war nur noch Zank und Streit.
>Was hat das mit mir zu tun?
>Ganz einfach: Ich stand über Nacht mutterseelenallein da. Katrin hatte sich von mir gelöst, aber ich noch nicht von ihr. Und mit meinen Eltern konnte ich nicht reden, die hatten mit sich zu tun.
>Und da kam ich in dein Visier.
>Richtig. Ich wollte mitreden können. Auch einen Freund haben und der Welt beweisen, dass ich nicht zurückgeblieben, sonderrn erwachsen bin.
>Das waren wir beide nicht.
>Stimmt. Aber wir dachten, es zu sein und alles besser zu wissen und besser machen zu können als die Alten.
>Keine Ahnung. Ich weiß nicht mehr, was ich damals dachte.
>Wir hätten es durchaus besser machen können, wenn wir auf das gemeinsame Pferdestehlen statt auf Eros gesetzt hätten. Ich hatte auf Frreundschaft und Loyalität gesetzt, während du deine Potenz durch die Betten deiner Liebschaften getragen hast.
>Das war ein Fehler. Aber du hättest ein wenig sexier sein können.
>Für einen wie dich? Was war denn an an einem Klappergestell wie dir sexy?
>Holla. Die Frauen mögen schlanke Männer.
>Ja, wenn sie außer einer Taille ein Waschbrett und Bizeps haben.
>Was soll das nun wieder heißen? Die Weiber stehen auf mich.
>Tja, aber nur eine bestimmte Sorte von Weibern. Mit Augen auf dein Portemonnaie.“
>Du musst mir nicht unter die Nase reiben, dass ich es zu etwas gebracht habe.“
>Ach ja? Weißt du, was ein „red herring“ ist?
>Klär mich auf.
>Eine Finte, eine Falle, eine Hinterhältigkeit – eine Fälschung.
>Was willst du eigentlich von mir?
>Nichts. War mir ein Festtag, dich wiedergesehen zu haben. Das Gespräch geht auf meine Rechnung.
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