Herbstrückblick bei Poetry.de

Isabel Seifried · 20.10.2016, 20:53

Ich stehe, inmitten Mimosen,
umwandelt von Zarten,
umschwirrend das Licht,
Von Faltern, die sich ihrer bloßen
Vergänglichkeit nicht
bewusst sind.

Sie fliegen viel näher ans Licht,
vergessen, verglühen, verbrennen,
im Sterben, da erwartet sie,
ein letzter Ruf nach Leben, wie,
konnt ich so viel erwarten?
Als Kind.

Ich war mir klar, und dennoch nicht,
wie sollte ich mich kennen?
Ich dacht, wenn ich erwachsen wär´,
wär´ ich nicht einfach irgendwer,
ich wär´ besonders, einfach mehr,
die Welt läg mir zu Füßen.

Nun steh ich da, an Jahren alt,
an Lebens letzer Bürde,
und strecke wie ein Baum im Wald
die Zweige hin, ich sterbe bald,
wenn ich nur jünger würde.

Dann würde ich noch einmal sein,
das Leben ließe grüßen,
ich sperrte Sehnsucht in mich ein,
und Überzeugung, groß zu sein,
die Welt läg mir zu Füßen.

Ilka-Maria · 20.10.2016, 21:17

Liebe Isabel,

von Inhalt und Aussage her berührt Dein Gedicht, aber es könnte besser formuliert werden. Es wäre einer Überarbeitung wert. Verglichen mit Deinen bisherigen Texten zeigt das Gedicht eine enorme Steigerung. Die letzte Strophe trifft ins Herz.

Liebe Grüße
Ilka

Isabel Seifried · 20.10.2016, 21:27

vielen Dank Ilka! Wo genau könnte ich besser formulieren?

Ilka-Maria · 20.10.2016, 21:48

Zitat:

Zitat von Isabel Seifried

vielen Dank Ilka! Wo genau könnte ich besser formulieren?

Die Mühe musst Du Dir schon selbst machen. Wenn Du jedoch mit Deinem Gedicht zufrieden bist, dann lass es, wie es ist.

Heinz · 20.10.2016, 22:16

Hallo Isabel,
eine ganz kleine Bemerkung:
"an Lebens letzer Bürde,"
der Vers in der vierten Strophe - sollte da nicht "Hürde" stehen?
"...aber es könnte besser formuliert werden" (Ilka-M.) - da gebe ich ihr Recht.
Wenn Du Lust hast, dann fummle ich mal ein bisschen in Deinem Gedicht herum, ich finde es von der "Aussage" her schön, könte noch schöner werden.
Liebe Grüße,
Heinz

20.10.2016, 20:53	#1
Isabel Seifried Dabei seit: 03/2011 Ort: Deutschland Beiträge: 616 Meine Gedichte	Herbstrückblick Ich stehe, inmitten Mimosen, umwandelt von Zarten, umschwirrend das Licht, Von Faltern, die sich ihrer bloßen Vergänglichkeit nicht bewusst sind. Sie fliegen viel näher ans Licht, vergessen, verglühen, verbrennen, im Sterben, da erwartet sie, ein letzter Ruf nach Leben, wie, konnt ich so viel erwarten? Als Kind. Ich war mir klar, und dennoch nicht, wie sollte ich mich kennen? Ich dacht, wenn ich erwachsen wär´, wär´ ich nicht einfach irgendwer, ich wär´ besonders, einfach mehr, die Welt läg mir zu Füßen. Nun steh ich da, an Jahren alt, an Lebens letzer Bürde, und strecke wie ein Baum im Wald die Zweige hin, ich sterbe bald, wenn ich nur jünger würde. Dann würde ich noch einmal sein, das Leben ließe grüßen, ich sperrte Sehnsucht in mich ein, und Überzeugung, groß zu sein, die Welt läg mir zu Füßen.

20.10.2016, 21:17	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Isabel, von Inhalt und Aussage her berührt Dein Gedicht, aber es könnte besser formuliert werden. Es wäre einer Überarbeitung wert. Verglichen mit Deinen bisherigen Texten zeigt das Gedicht eine enorme Steigerung. Die letzte Strophe trifft ins Herz. Liebe Grüße Ilka

20.10.2016, 21:27	#3
Isabel Seifried Dabei seit: 03/2011 Ort: Deutschland Beiträge: 616 Meine Gedichte	vielen Dank Ilka! Wo genau könnte ich besser formulieren?

20.10.2016, 22:16	#5
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Isabel, eine ganz kleine Bemerkung: "an Lebens letzer Bürde," der Vers in der vierten Strophe - sollte da nicht "Hürde" stehen? "...aber es könnte besser formuliert werden" (Ilka-M.) - da gebe ich ihr Recht. Wenn Du Lust hast, dann fummle ich mal ein bisschen in Deinem Gedicht herum, ich finde es von der "Aussage" her schön, könte noch schöner werden. Liebe Grüße, Heinz