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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 23.07.2013, 10:21   #1
FleurDeLaToilet
 
Dabei seit: 07/2013
Beiträge: 10

Standard Modder

Modder

Ein kleines Dorf am Waldesrand. Menschen sprechen nicht mehr.
Getrocknet die Tränen. Nicht weil vergessen, was geschah. Doch weil niemand mehr trinkt. Tränen sind Wasser. Wasser gibt es keins mehr.

Ich streife durch das Dorf. Sehe durch Fenster ohne Glas. Dort sitzen sie am Tisch, bewegen sich nicht. Essen und Trinken nicht. Ihre Hände zittern, die Augen weit aufgerissen, als ob er unsichtbar seinen seelenverspottenden Tanz aufführt, der sie in die ewige Schwärze führt, deren Pforten sie, so scheint es, längst erreicht haben.

Ich drehe mich um, gehe raus aus der Stube. Ein Kind steht hinter mir. Es fängt zu springen an. Keine Regung in seinem Gesicht. Der Mund weit aufgerissen, doch alles was aus des Knaben Kehle kommt ist erdrückende Stille.
Nun springt es im Kreis, Angst füllt meine Lenden. Zitternd frage ich mit gespielter Unbekümmertheit: „Wer bist du?“ Es springt mir ins Gesicht, bereit zu schreien sagt es mit der bösesten aller Stimmen, ruhig und klar: „Der Modder.“

Ich gehe in die Stube, setze mich an den Tisch. Ich esse und trinke nicht. Wo sind meine Tränen? Meine Hände zittern. Die dunklen Pforten, ich sehe sie.
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Alt 23.07.2013, 10:52   #2
männlich Sylvester
 
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Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438

Hallo Fleur de la Toilet,

willkommen bei poetry.de.

Ich glaube, Du hast Dich in der Rubrik vertan, ich sehe Deinen Text nicht als Gedicht, sondern eher als Prosa. Ich hätte ihn bei "Geschichten, Märchen etc." eingestellt.

Inhaltlich spricht mich der Text leider nicht besonders an. Du malst düstere Bilder von Trost- und Hoffnungslosigkeit, aber einen Ausweg oder Grund bietest Du nicht an.

Der Titel: "Modder", Angst, Dir die Hände schmutzig zu machen ?

Gruß,

SC
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2013, 12:36   #3
FleurDeLaToilet
 
Dabei seit: 07/2013
Beiträge: 10

Hallo,

es ist bewusst als prosaisches Gedicht geschrieben, da es die Ohnmacht der Bewohner des genannten Dorfes besser zu expressionieren vermag.

Zum Inhalt: Richtig, der ist düster und es wird kein Ausweg durch den Author geboten. Der Grund hierfür ist, dass es keinen Ausweg gibt. Es gibt kein Entrinnen vor Modder, dem kleinen Jungen. Das ist als Gesellschaftskritik zu sehen. Man sagt immer, dass es immer einen Ausweg gibt. Aber sag das mal Menschen, die alles verloren haben, oder hungernden Kindern in Afrika. Hier zu sagen, dass "mehr essen" (um den Hunger zu stillen) der Ausweg ist, wäre zynisch. Und ich bin kein Zyniker.
FleurDeLaToilet ist offline   Mit Zitat antworten
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