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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 16.12.2018, 14:58   #1
männlich Heinz
 
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Standard Letzte Ruhestätte

Hier ruht vorerst auf ihrem Bauch
entgegen allem alten Brauch
Frau Grigoleit jetzt schon drei Tag im Grab.
Der Witwer sprach: Ich hab
mein totes Weib auf dieser Lichtung
des Friedenwalds mit Absicht
so begraben lassen, damit es nicht,
gesetzt den Fall, es wird noch einmal munter,
beim Buddeln in die falsche Richtung
gräbt, stattdessen immer tiefer runter.

Geändert von Heinz (16.12.2018 um 18:55 Uhr)
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Alt 16.12.2018, 15:16   #2
männlich MiauKuh
 
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Herrlich, Heinz!

Das ist sogar für mich amüsant. Und ich tue mich bestimmt mit 99% aller "humorvollen" Texte schwierig.
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Alt 16.12.2018, 15:29   #3
männlich Heinz
 
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Lieber MiauKuh,
merci!
Mich juckte wieder einmal das Fell und es freut mich, dass es Dir gefällt.
Liebe Grüße,
Heinz

PS.
Komisch: Gebe ich "graben" ein und suche die lateinische Übersetzung, kommt die von mir gewählte Überschrift. Gebe ich diese ein und verlange eine deutsche Übersetzung, kommt "werden abgebaut". Sch..., wenn man kein Lateiner ist.
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Alt 16.12.2018, 15:39   #4
männlich MiauKuh
 
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Man gut, dass wir Deutsche sind und wissen, dass "graben" eben nun Mal, wie deutlichst an seiner Buchstabierung erkennbar ist,

graben

heißt.

Nicht wahr?

Probier nie den Umkehrschluss bei der Übersetzung, das ist furchbar.

Aber irgendwie auch verständlich, denk mal an die Leute, die mit dem Kopf schütteln um "ja" zu sagen. Denke dir mal du gibst ein Ja in Deutsch ein und übersetzt ihn ihre Sprache. Kriegst du dann nicht ihre Gedanken mit dem Kopfschütteln, also eigentlich dem "nein" heraus?

Alles verwirrt mich
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Alt 16.12.2018, 16:51   #5
männlich Heinz
 
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Lieber MiauKuh,
Überschriften sind Eyecatcher, aber manchmal schießt man sich selbst ins kinke Auge (so man nicht fremdsprachenkundlich ist).
Aber "graben" wäre so, als fiele man mit der Tür ins Haus.
Egal - Hauptsache, die Verblichene buddelt in die falsche Richtung, falls sie scheintot in die Gruft geschickt wurde.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 16.12.2018, 17:11   #6
weiblich Ilka-Maria
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Tja, und dann gibt es noch den Unterschied zwischen Grab/Grube und Graben/Wall, im Fanzösischebn "la fosse" und "le fossé" - einmal weiblich und einmal männlich. Wenn man sich eine Eselsbrücke bauen will, dann vielleicht mit "das Loch" (sächlich!) und die Rinne (weiblich!). Da kann man verrückt werden.

Du meintest ein Grab, also ein Loch in der Erde, Heinz, aber übersetzt hast du es mit Graben, und das ist keine begrenzte Vertiefung wie ein Loch in der Erde, sondern ein Graben wie um eine Burg oder wie für den Schutz von Soldaten.

Vergib mit meine Klugscheißerei, aber für solche feinen Unterschiede bin ich im Laufe meiner Beschäftigung mit Fremdsprachen sensibel geworden.

LG
Ilka
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Alt 16.12.2018, 17:39   #7
weiblich Ex-Serpentina
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Meine Lateinkenntnisse haben sich leider nicht tief genug in mein Gedächtnis gegraben, aber nachdem ich gegoogelt habe, ergibt metalla fodiuntur ins Englische übersetzt "to dig".
Gemeint ist also wohl: fodere - graben
Also liegst du mit "fodere" nicht falsch. Nur steht da eben "metalla" mit dabei, warum auch immer und Metalle werden nicht ausgegraben, sondern abgebaut.

Wie auch immer. Falls die Gute nicht zu sehr abgebaut hat, wird es ihr bestimmt auffallen, dass sie in die falsche Richtung gräbt, weshalb ich dem besorgten Gatten eher eine Urnenbestattung empfohlen hätte.

Sehr gerne gelesen,
Serpentina
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Alt 16.12.2018, 17:41   #8
männlich Heinz
 
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Ach, du heiliger Bimbam, dann lieg ich nach noch verkehrter als Frau Grigoleit.
Ändere doch bitte, liebe Ilka-Maria, die Überschrift in "Letzte Ruhestätte" oder
"finalem stativam".
Merci,
Heinz
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Alt 16.12.2018, 17:47   #9
weiblich Ex-Serpentina
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Eine Änderung wäre gut
Nicht dass sich die Gute noch im Grab umdreht.
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Alt 16.12.2018, 18:16   #10
männlich Heinz
 
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Liebe Serpentina,
wenn es dem Esel zu geht geht, marschiert er aufs Eis. Ich sollte - Fremdsprachen leider nicht beherrschend - keine waghalsigen Übersetzungen bei Google suchen. Ilka-Maria wird, wie ich sie kenne, gnädig sein und die Überschrift ändern.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 16.12.2018, 18:20   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Ilka-Maria wird, wie ich sie kenne, gnädig sein und die Überschrift ändern.
In was denn?

Ich bin kein Lateiner. Ich kan nur gut recherchieren und zwischen den Sprachen, die ich kenne, vergleichen - Englisch, Französisch - ein bisschen Italienisch und noch ein bisschen weniger Russisch. Das war's.

Versuch's einfach mal mit einer deutschen Überschrift. Weshalb immer so high-sophisticated?

Vielleicht geht aber "ad sepulcrum" = "ins Grab" (gelassen)
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Alt 16.12.2018, 18:45   #12
männlich Heinz
 
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einfach in "Letzte Ruhestätte".
Danke,
Heinz
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Alt 16.12.2018, 18:50   #13
weiblich Ilka-Maria
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Erledigt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2018, 00:05   #14
weiblich Unar die Weise
 
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Amüsant, lieber Heinz.
Ich frage mich grad, wie du auf dieses Gedichtlein gekommen bist.
Du hast doch nicht etwa deine eigene... ? Nein, oder doch !? Ich hoffe nicht.

Schwarzhumorige Grüße
Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2018, 02:22   #15
männlich Heinz
 
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Liebe Unar,
nee, meine drei von mir abgefallenen Frauen sind noch nicht ver-, sondern nur geschieden.
Die Grundlage legte mein alter Freund Fritz, leider schon gestorben, der 35 Jahre Pastor in der kleinen Gemeinde Bellin war, mich beim Mittagsschläfchen auf einer noch gräberfreien Wiese des Friedhofs entdeckte und mir die Geschichte erzählte, als sei sie ihm gerade tatsächlich geschah. Erst sein sardonisches Grinsen verriet mir, dass er einen alten Pastorenwitz erzählt hatte.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2018, 02:28   #16
weiblich Unar die Weise
 
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Da bin ich ja beruhigt.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2018, 12:27   #17
männlich Ex-Einsamkeit
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Köstlich, lieber Heinz!
Bei den Chinesen angekommen droht der Kulturschock!
Ex-Einsamkeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2018, 17:43   #18
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Liebe Einsamkeit,
so weit hatte ich noch gar nichr gedacht - die Ankunft bei den Antipoden: Das gäbe bestimmt ein neues Fest.
Liebe Grüße,
Heinz
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