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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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18.08.2013, 17:17 | #1 |
Traumgesichter
Traumgesichter
Hoffnung begraben, für immer verloren, Wege, die enden an ehernen Wänden. Gesichter, die fragen, zu Richtern erkoren mit zweifelnden Blicken: Warum? Doch ich dreh mich nicht einmal um. Wir wollen es wissen, was hast du zu sagen, erklär uns dein Schauen, sag, wie darauf bauen? Hast alles zerrissen, was konnte uns tragen, die Stunde der Wahrheit ist da! Doch ich sage einfach nur: Ja. Leben zerbrochen, Träume zerplatzt, verkauft und verraten, getäuscht und verbraten. Aus Schatten gekrochen, verblasst und zerkratzt, nie wollt ich sie wiedersehn. Ich lasse im Regen sie stehn. |
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19.08.2013, 14:45 | #2 |
Hallo, Desperado,
Das gefällt mir mit seinem eindringlichen, kraftvollem Rhythmus, der dieses Drängen der Fragen unterstützt. Die ruhige, gelassene Haltung des LIs in den jeweils letzten Versen der Stropen bilden so einen starken Kontrast. Meine Gedanken zum letzten Vers: Das LI lässt die anderen im Regen stehen, weil es weiß, dass sie seine Haltung des Annehmens nicht verstehen würden. Ich denk auch, dass man in sie hineinwachsen muss. lieben Gruß, simba |
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20.08.2013, 13:04 | #3 | |
Zitat:
da hast Du Dir ja wirklich Gedanken gemacht. Tja nun, schon das Annehmen ist eine folgenschwere Entscheidung, die wiederum folgenschwere Entscheidungen abverlangt, die von (nahestehenden) Mitmenschen meist nicht verstanden werden können geschweige denn mitgetragen. Was zwangsläufig zum radikalen hinter sich Lassen führt. Die meisten Leute glauben, den Unsicherheiten und Gefahren des Lebens mit "Vernunft", Härte, Egoismus, sogenannten Kompromissen und größtmöglicher Kontrolle begegnen zu können bzw. müssen, heraus kommen dann irgendwann diese wandelnden Zombies, innerlich erstarrt und unbeweglich, die überall rumkrebsen... nichts für mich. Manchmal nun geistern die notgedrungen vergessenen Gesichter fragend und anklagend durch meine Träume, es sind ihrer inzwischen doch so einige, und ich reagiere im Traum erstaunlicherweise nicht anders -wenn auch diffuser- als ich es in Wirklichkeit tun würde: "Meine Beweggründe kenne ich, und es kümmert mich nicht (mehr), ob ihr sie verstehen könnt oder nicht, und wenn ihr die euren nicht kennt, kann ich euch auch nicht helfen, weil ich diese erst recht nicht kenne- und offen gestanden nicht kennen will." Das Gedicht wirkt auf den ersten Blick pessimistisch und resignativ, erst auf den zweiten kommt der (Lebens) Wille zum Weitergehen gegen alle Widerstände und um jeden Preis zum Ausdruck. Das hast Du herausgelesen und gesehen, und das freut mich! Lieben Gruß Desperado |
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