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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 09.08.2011, 18:12   #1
männlich Gram
 
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Standard Schablone

Irgendwann wirst du es merken,
ganz egal ob Bier, ob Wehrmut,
bringt doch alles nichts als Leergut.
Alkohol kann niemals stärken.

Flüchten ist bestimmt nicht alles,
finde doch die Parallele
zu dem Muster deiner Seele,
vor dem Ende deines Falles.

Suche aber nicht zu lange,
auch nicht in den falschen Ecken!
Wird sie sich vor dir verstecken,
ist das Spiel doch schon im Gange.

08.08.20011
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Alt 10.08.2011, 20:31   #2
männlich Kurier
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Hi Gram ,
deine Schablone ist nicht ganz passgenau, wenn du auch inhaltlich das Anliegen ganz sauber ansprichst.
Trochäen sind nun mal sehr bestimmend, ihre deutliche Dominanz, verbunden mit umschließenden Reim in den Folgezeilen, beeindruckt. Doch der zweite Blick ernüchtert etwas, denn die Metrik hat (leider) einige Holperer, das stört den Lesefluss.
Gern gelesen
HG Kurier
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Alt 10.08.2011, 23:11   #3
männlich Gram
 
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So so, wo holperts denn? Ich find nix.
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Alt 10.08.2011, 23:37   #4
männlich Kurier
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Hi Gam,
deine Frage drückt Unwillen aus und kommt bei mir so an, als ob ich dir Unrecht getan hätte.
Meine Kritik war, da ich nur von einigen Holperern sprach, eine sehr sanfte. Ich will nicht dein Deutschlehrer sein und dir deine fehlerhafte Metrik im einzelnen aufzeigen; ich finde, mit Kreuzchenmalerei nehme ich dir nur viel Arbeit ab.
Zur Sache: In deinem Gedicht sind Trochäen, Jamben, Anapäste und Daktylen bunt gemischt.
Es ist sehr schwierig, im Reimgedicht hier eine Zurordnung so zu treffen, dass alles stimmig ist; dies ist in deinem Gedicht nicht gegeben.
Nur als ein Beispiel (aus deinem Text):Alkohol ist ein klassischer Daktylus!
HG Kurier
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Alt 11.08.2011, 09:42   #5
Ex-Odiumediae
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Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Nur als ein Beispiel (aus deinem Text):Alkohol ist ein klassischer Daktylus!
Nicht unbedingt. Dialektbeeinflusste Betonung. Mancher sagt Alkohol, andere Alkohol und wieder andere verschlucken das ‚h‘ wie, womit das Wort nur eine Silbe hat. Um Behauptungen zu untermauern, nur eine dieser Aussprache- und Betonungsmöglichkeiten sei korrekt, müsste das Wort überhaupt erst einmal ein Deutsches sein.
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Alt 11.08.2011, 10:22   #6
weiblich Ilka-Maria
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Es ist ein Irrtum zu glauben, ein Gedicht müsse streng einer einheitlichen Form folgen. Dagegen ist schon Goethe zu Feld gezogen.

Hier z.B. ein Gedicht von Storm mit unterschiedlichen Hebungen und Senkungen am Anfang und auch innerhalb der Verse (sog. "freie Füllungen"):
Meeresstrand

Ans Haff nun fliegt die Möwe,
Und Dämmerung bricht herein;
Über die feuchten Watten
Spiegelt der Abendschein.

Graues Geflügel huschet
Neben dem Wasser her;
Wie Träume liegen die Inseln
Im Nebel auf dem Meer.

Ich höre des gärenden Schlammes
Geheimnisvollen Ton,
Einsames Vogelrufen -
So war es immer schon.

Noch einmal schauert leise
Und schweiget dann der Wind;
Vernehmlich werden die Stimmen,
Die über der Tiefe sind.

entworfen wahrscheinlich im Jahre 1853 in Potsdam
Ich halte Grams Gedicht für inhaltlich gelungen und hatte auch kein Problem, es flüssig zu lesen. Das einzige, was mich stört, ist das "h" im Wermut, das Wort leitet sich nicht von "wehren" ab, sondern von "Vermouth".

LG
Ilka-M.
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Alt 11.08.2011, 11:15   #7
männlich Kurier
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Wenn hier solche Auffassungen vertreten werden, dann kann saubere, ehrliche Kritik nicht fruchten.
Was manche sagen, kann kein objektiver Maßstab sein. Alkohol = Xxx ist und bleibt ein Daktilus, genauso, wie Elefant = xxX ein Anapäst ist.

Ein anderes Gedicht als Beispiel heranzuziehen ist nur dann angebracht, wenn (wenn überhaupt) Thematik/Inhalt des neuen Textes zu diesem Text irgendwie kongruent sind; daher ist hier das Beispiel ein nicht greifendes.

Inwieweit ihr das Gedicht als gelungen anseht, ist allein eure Sache.
HG Kurier
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Alt 11.08.2011, 11:39   #8
Ex-Odiumediae
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Nein, saubere und ehrliche Kritik kann nicht funktionieren, wenn der Kritisierte sich wie ein albernes Kind verhält, das sich in seiner eingebildeten Autorität gekränkt fühlt. Ein Wort ist nicht per se ein Daktylus, Jambus oder dergleichen und wenn Du Dich auf den Kopf stellst. Diese Versfüße sind künstliche Erfindungen, um Sprache zu präsentieren. Sie richten sich also nach der Sprache, nicht umgekehrt.
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Alt 11.08.2011, 12:16   #9
männlich Kurier
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Deine Ausführungen:... Nein, saubere und ehrliche Kritik kann nicht funktionieren, wenn der Kritisierte sich wie ein albernes Kind verhält, das sich in seiner eingebildeten Autorität gekränkt fühlt....
Das lernt man im ersten Pädagogik-Seminar: Wer sich nicht mehr zu helfen weiß tendiert dazu, persönlich zu werden; Abwertung der Persönlichkeit des Anderen gehört dann oft dazu.
Deine eigenartigen Ausführungen zur deutschen Sprache klingen etwas verwirrt.
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Alt 11.08.2011, 12:48   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Ein anderes Gedicht als Beispiel heranzuziehen ist nur dann angebracht, wenn (wenn überhaupt) Thematik/Inhalt des neuen Textes zu diesem Text irgendwie kongruent sind; daher ist hier das Beispiel ein nicht greifendes.
Es ging in Deiner Kritik nicht um Inhalte, sondern um ein "Durcheinander" von Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst. Bei meinem Vergleichsgedicht geht es um nichts anderes, der Inhalt ist völlig nebensächlich. Die hier geforderte "Kongruenz" nehme ich als Deine Meinung an, nicht als eine Regel. Sollte ich irren, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis in der Fachliteratur.
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Alt 11.08.2011, 12:53   #11
männlich Kurier
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Das ist ja noch mehr als ein Sturm im Wasserglas.
In meiner Antwort auf meine Kritik lautet die Kernausage:
Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Es ist sehr schwierig, im Reimgedicht hier eine Zurordnung so zu treffen, dass alles stimmig ist; dies ist in deinem Gedicht nicht gegeben.
nicht mehr und nicht weniger.
Ich glaube, jetzt reichts.
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Alt 11.08.2011, 13:03   #12
weiblich Ilka-Maria
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Ich meinte mit "Durcheinander" dies hier:

Zitat:
Zur Sache: In deinem Gedicht sind Trochäen, Jamben, Anapäste und Daktylen bunt gemischt.
Aber Deine Antwort geht nicht auf mein Anliegen ein: Wo steht geschrieben, daß ich bei einem Form- bzw. Metrikvergleich nur ein Gedicht heranziehen darf, das einigermaßen "kongruent" und inhaltsähnlich ist? Wo ist der Literaturhinweis? In meiner Fachliteratur habe ich keine derartige Regel oder Forderung gefunden.

Das ist kein Sturm im Wasserglas, sondern nur eine bescheidene Bitte, weil es mich interessiert.
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Alt 11.08.2011, 16:28   #13
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Liebe Ilka-Maria,
deine Antwort aufgrund ungenauen Lesens führt zwangsläufig zu einer Schieflage bei deiner Antwort.
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich meinte mit "Durcheinander" dies hier:
Ich habe bunt gemischt und nicht durcheinander geschrieben.
Ein Vergleich der beiden Aussagen zueinander zeigt erhebliche Gegensätze, damit eine völlig andere Bedeutung; ich hoffe, dir das nicht auch noch genauer auseinandersetzen zu müssen.
Deine Bitte ist aber wirklich gekonnt: Du führst ein Gedicht als (untaugliches) Beispiel an, und kehrst mit deiner Forderung, dass ich darauf eingehen soll, einfach die Beweislage, als Krönung führst du dabei an, dass der Inhalt völlig nebensächlich sei.
So sollte man nicht diskutieren!
Ein Beispiel soll eine Sachlage (egal welche) so plastisch klar darstellen, damit deutlich wird, was damit im vorher Gesagten (Geschriebenen) gemeint ist.
Damit wir uns richtig verstehen: Du hast für deine Argumentation ein Beispiel angeführt (nicht ich), dann erklär es doch bitte auch.
HG Kurier
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Alt 11.08.2011, 16:31   #14
weiblich Ilka-Maria
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Ich verneige mich vor Deiner Autorität (zu einem unsportlichen Kratzfuß ist jeder fähig).

Nicht vor Deiner Antwort.
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Alt 11.08.2011, 16:58   #15
Ex-Odiumediae
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Zitat:
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Das lernt man im ersten Pädagogik-Seminar: Wer sich nicht mehr zu helfen weiß tendiert dazu, persönlich zu werden; Abwertung der Persönlichkeit des Anderen gehört dann oft dazu.
Nicht jeder, und bei mir verhält es sich sowieso anders, ich bin IMMER persönlich.

Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Deine eigenartigen Ausführungen zur deutschen Sprache klingen etwas verwirrt.
Womit Du wohl ungefähr das gemacht hat, was Du mir einen Satz zuvor selbst vorgeworfen hast. Wo bleiben die Fakten in Deiner „Ausführung“? Die erste Behauptung kam immerhin von Dir. Ich studiere Germanistik und muss mich viel zu oft mit derlei linguistischen Problemen herumplagen, daher darfst Du, wenn Du möchtest, gerne annehmen, dass ich weiß, wovon ich spreche.

Was Du hingegen von Didaktik wissen willst, geht mir vornehm am Allerwertesten vorbei, denn das hat mit Betonung und Dialekt nichts zu tun und lässt sich auf meine Replik nicht anwenden, denn Du vergisst das ironische Element.

Viel Spaß bei weiteren „Ausführungen“. Mit Starrköpfen wie Dir in endlose und sinnlose Diskussionen zu gelangen ist selbst einem anderen Starrkopf zu ermüdend.
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Alt 11.08.2011, 17:02   #16
Thing
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Mir gefällt es auch.
Allerdings ist mir nicht 100%ig klar, wer irgendwann versteckt sein könnte:
die Parallele oder die Seele.


LG
Thing
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Alt 11.08.2011, 18:36   #17
männlich Kurier
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Liebe Ilka-Maria,
ich kaue an deiner Antwort, und bin gar nicht zufrieden, denn statt leichten Degen hatten wir wohl schwere Säbel gewählt -große Wunden statt kleiner Stiche.
Irgendwie tut mir das Ganze leid.
HG Kurier
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Alt 11.08.2011, 18:38   #18
weiblich Ilka-Maria
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Ich will keine Säbel kreuzen, sondern eine Antwort hören. Ich hoffe, Gram hat ein passendes Wort - immerhin ist es sein Gedicht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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