zweite chance

[Ex-Lichtsohn]

du gehst vor, ich lauf zurück
du hast pech, ich immer glück
du bezahlst und ich kassiere
wenn du malst les ich lektüre

doch dein lachen weint mich um,
stumm macht mich dein singen,
gelingen scheitert panisch,

mechanisch suchte ich dein lachen

wenn du bibberst wird mir heiß,
siehst du klar, seh ich trübweiß,
ich verlange und du gibst
weil du mich wahrscheinlich liebst

wir konnten zukunft
aus vergangenheiten machen.





(Für MeineEigeneWelt komponiert, als Beispieltext für eine mögliche Mannigfaltigkeit des lyrischen Ichs in Konflikt mit der Zeit, inspiriert durch: "Die Erinnerung an damals".)

[Jeronimo]

Komponiert? Ich hör gar nichts..
Aber, lieber Lichtsohn, aus deinen Zeilen ist alles zu lesen, und ich finde sie wunderbar.
Der letzte Satz ist zauberhaft.

Jeronimo

[Gylon]

Hallo Lichtsohn,
„doch dein lachen weint mich um“
Gefällt mir am besten. Gern gelesen und für gut befunden!


Liebe Grüße Gylon

[Thing]

Lieber Lichtsohn,

da fallen mir die zwei Seelen, ach, in einer Brust ein.
Gut gemacht, aufklärender innerer Dialog.
Nicht übel, wirklich nicht übel.

Freundlichen Sonntagsgruß von
Thing

[Ex-Lichtsohn]

Hallo Jeronimo,

danke das du dich hier her verirrt hast und unter meine Noten ein "zauberhaft" malst, ich glaube nicht das ich mir das verdient hab, aber du wirst dir schon etwas dabei denken, wenn dus da hin malst und weil dus da hin gemalt hast heb ichs einfach auf und denk ganz liebevoll an dein Bild, wenn ich mich heute abend an dieses "zauberhaft" kuscheln werde und glücklich lächelnd einschlafen kann. Danke für diesen Traum.

Hallo Gylon,

ich freu mich über deinen Besuch und deine netten Worte zu diesen bescheidenen Noten. Danke dir herzlich dafür.

Hallo Thing,

dein Besuch hinterlässt Spuren, nicht nur Freude über das was du geschrieben hast sondern Gedanken an einen "aufklärenden inneren Dialog" - damit muss ich mich bald mal auseinandersetzen - ich danke dir aus ganzem Herzen.

An euch,
die ihr diese Noten gefunden habt:

natürlich ist es vermessen, von einer "Komposition" zu sprechen, aber Noten sind irgendwie einfacher für mich, vor Worten hab ich manchmal Angst, nicht vor fremden, aber vor meinen eigenen und irgendwie misstraue ich ihnen auch sehr oft.
Ich glaube nicht, dass ich eines Tages das ausdrücken kann, was da drin steckt, aber ich bemühe mich langsam einen Schritt vor den anderen zu setzen und dabei irgendwie eine erkennbare Verbesserung zu erleben - dennoch werde ich niemals zufrieden sein, selbst wenn sich meine Lyrik plötzlich und unerwartet zu ungeahnten Höhenflügen aufschwingen könnte, der Hunger nach mehr bliebe zurück - aber dieser Gedanke soll nicht traurig sein, nicht klagend, er soll nur zeigen das ich im Grunde nicht ans Ziel kommen möchte, sondern nur den Weg dorthin einfach unglaublich liebe.

Alles Liebe
Lichtsohn

[Thing]

Zitat von Lichtsohn

der Hunger nach mehr bliebe zurück -
Alles Liebe
Lichtsohn

Das ist nicht nur des Dichters steter Ansporn! Und mag das Ringen noch so zäh sein.

[shoshin]

Lieber Lichtsohn,

In dieser Beziehung holpert es gewaltig dahin, erinnert mich an die zwei Königskinder, die nicht zusammen finden.

Originell finde ich die Reimumkehrungen:

doch dein lachen weint mich um,
stumm macht mich dein singen,
gelingen scheitert panisch,

Dem letzte Vers fehlt irgendwie die Verbindung zum Rest, auch weil das Gedicht in der Gegenwart geschrieben ist (bis auf "suchte") und da jetzt plötzlich die Vergangenheit ins Spiel kommt. Die Formulierung ginge vielleicht auch lyrischer.
Dabei erscheint mir gerade dieser Vers sehr wichtig für die Gesamtaussage und die Erkenntnis des LI: LI und LD haben nämlich nix dazugelernt und werden so weitermachen wie bisher, egal mit welchem Partner sie zusammen sein werden.

Vielleicht so:
So schaffen wir die Zukunft uns zu zweit
als blinde Spiegel der Vergangenheit.

Gern gelesen und mir gefällt, dass du den Weg als Ziel siehst.
"Wege entstehen beim Gehen" , ist einer meiner Lieblingssprüche.

Lieben Gruß
shoshin

[Honighauch]

...leider verstehe ich deine letzten Zeilen zu gut. Sie treffen.

[rella tivität]

Ich lese dein Gedicht gefühlt zum zwanzigsten mal. Es hat mich gefesselt.
Danke fürs teilen

[Ex-Dabschi]

Lieber Lichtsohn,

ich musste beim Lesen Deines schönen Gedichtes sofort an den Song "Auf anderen Wegen" von Andreas Bourani denken:

https://www.youtube.com/watch?v=m-Ik3yy728Y

In der 2. Strophe hast Du ein anderes Reimschema gewählt. War es so gewollt? Interessant!

wir konnten zukunft
aus vergangenheiten machen.

Klingt sehr optimistisch. Wenn beide noch Liebe für den jeweils anderen empfinden, kann auch ein Neubeginn gelingen.

Liebe Grüße
Dabschi

[Ex-Lichtsohn]

Thing, shoshin, Honighauch, rella tivität, Dabschi

vielen lieben Dank fürs Lesen und für eure Kommentare hierzu

@shoshin

"So schaffen wir die Zukunft uns zu zweit
als blinde Spiegel der Vergangenheit." ... gefällt mir sehr sehr gut und hätte die Sache bereichert, ganz bestimmt

@dabschi

den verlinkten Song habe ich mir angehört, klingt gut, ist aber leider nix für meine Ohren, ich bin leider ganz ganz altmodisch ein treuer und ergebener Fan klassischer Musik und kann mit allen anderen Auswüchsen der Pop-Rock und U-Musik im Allgemeinen nicht wirklich viel anfangen, lieben Dank aber für den Link und die Erläuterung deiner Erinnerung daran dazu ... textlich ist mein Textblättlein aber sicher nicht mit der doch sehr schön herausgearbeiteten Aussage dieses Songs nicht vergleichbar, dafür ist es einfach ein bisserl zu "unausgereift"

Alles Liebe
Lichtsohn