ich glaub ich mach mich unbeliebt

[rella tivität]

ich glaub ich mach mich unbeliebt
weil es mir heute mal beliebt
statt traurigsein das glück zu fühlen
in meinem herz das licht zu spüren

mein umfeld braucht, so scheint es mir
ein schwaches, ängstlich scheues tier
das in ihnen den starken weckt
so hab ich lang mein licht versteckt

nun machts mir sorge dass vielleicht
mein licht nicht für uns alle reicht
denn immer wenn ich strahlend bin
ziehts andere nach dem schatten hin

vielleicht ist das auch nur gerecht
und trotzdem fühle ich mich schlecht
wenn ich mein herz voll zuversicht
nach vorne richt, die andern nicht

ich frage mich was könnt ich tun
dass andere sich an mir ausruhn
und ohne mir das licht zu rauben
in meinem schatten könn´n verschnauben

vielleicht ists wie bei einem baum
ich wachse doch im unterraum
bleibt platz für reichlich ziergetier
dass schatten liebt, so wünsch ichs mir

[Honighauch]

Liebe Rella (darf ich dich so nennen?),
ich habe grossen Spass, wenn ich deine Zeilen lese und verspüre deine Einsamkeit dahinter. Les doch mal Nietsche, also spraxch Zarathustra. Das Lied der Nacht wir dir gefallen.

[Ex-Lichtsohn]

ich muss dir da leider ganz entschieden widersprechen:

damit machst du dich ganz sicher nicht

unbeliebt

im Gegenteil

Alles Liebe
Lichtsohn

(sehr, sehr intensiv und ich kann diese Stimmung irgendwie so ungezwungen annehmen, irgendwie ist sie mir sogar vertraut - schön ist, dass das kleingetier am schluß dieses textblättchens die leere füllt - das hat irgendwas ganz intim vertrauliches)

[gummibaum]

Hallo rella tivität,

das Gedicht ist lustig und gut gelungen. Allerdings ist die Idee mit dem Baum, der Schatten spendet, evtl. nicht ausgereift, da er selbst nicht leuchtet, nur Licht empfängt. In S2V3 stimmt die Betonung nicht. Vorschlag:

das Stärke in den andern weckt/das ihre eigne Stärke weckt

LG gummibaum