Wendepunkt in der Warteschleife bei Poetry.de

dr.Frankenstein · 20.04.2018, 22:00

Einst hatte Günter sich kaputtgelacht über dieses Tablet und jetzt sitzt er schweißgebadet davor, in Erwartung der nächsten Nachricht. Der Inhalt ist vollkommen unwichtig. Wenn sie doch nur antworten würde. Ihre Antworten waren immer so schön. Er fühlte sich lebendig, jemand intressierte sich für seine Gubbies und die Schildkrötenzucht.
Für seinen Möbelgeschmack vom Sperrmüll.
Und jetzt, keine Antwort, seit Tagen schreibt er eine Nachricht nach der Anderen. Ob Andrea was geschehen ist, hat sie jemand anderen getroffen, jemand der besser ist.
Zweimal war er wegen ihr am Teich im Stadtwald, weil sie Teiche so liebt.
Er spürte das Sirren in der Luft, nur die Mücken waren lässtig.
Er hatte sich Gedanken über sein Leben gemacht.
"Wo bist du?" flüstert er und eine Träne rollt über seine Wange.
Er schreibt auch wenn er es für falsch hält:

"* Andrea Liebste, bitte durchbrich meine Einsamkeit mein Warten. Alles was ich tue wirkt so bedeutungslos, wenn du mir nicht zuhörst. Ich spüre so eine tiefe Sehnsucht nach deinen Worten, nach dem was du in mir geöffnet hast. Hättest du es doch lieber verschlossen gelassen. Ich war zufrieden, bedeutungslos aber zufrieden.
Und jetzt sehne ich mich danach in deinen Augen bedeutend zu sein. Das Gefühl zu haben geliebt zu werden.
Ich bin dazu verdammt Sehnsüchtig zu leben. Eine Schildkröte ist gestorben, ich hab vergessen sie zu füttern, diese blöden Schildkröten. Diese ganze blöde Welt ohne deine Antwort. Ich hasse alles. Ich hasse es aufzustehen auf den Bildschirm zu starren und nichts. Ich schreib wahllos Nachrichten an alle möglichen Frauen. Aber keine gibt mir das Gefühl geliebt zu sein. All diese Nachrichten die wir geteilt haben. Sollen die umsonst gewesen sein? War das alles nur ein Spiel? Schildi ist tot, ich weine. Oh man, was ist los mit mir? Ich hab dich noch nie in echt gesehn. Ich bin doch doof oder."
Ganz schnell drückt er senden.

Dann will er das Tablet in die Ecke feuern, aber achtet darauf das es auf der Couch von Annedazumal landet. Er steht auf, füttert die Fische und sieht aus dem Fenster wie die Menschen über die Straße laufen. 3 sind es, 2 von ihnen begrüßen sich und lachen.
"Ich hasse euch."
Er reißt die Gardine zu.
"Warum ist das Leben so gemein?"
Sieht er die tote Schildi auf seiner Hand an.
"Kann es nicht einfach mal einfach sein? Warum hilft mir denn keiner?"
Günter schließt Schildi in die Arme und weint bitterlich.

Ex-Letreo71 · 28.04.2018, 21:54

Frankie, mal was ganz anderes von dir.

Hab's gern gelesen. Hatte auch mal 'ne Schildi.

LG Letreo

dr.Frankenstein · 28.04.2018, 23:32

Nur eine?

Ex-Letreo71 · 30.04.2018, 20:41

Ja, eine, war irgendwo ausgebüchst.

dr.Frankenstein · 01.05.2018, 00:25

Und die hast dann bei dir aufgenommen, was ist mit der passiert?

Ex-Letreo71 · 01.05.2018, 00:31

Schildi ging es gut bei mir,
doch wurde sie vermisst.
Ich gab zurück das liebe Tier,
was heut schon Oma ist.

Hat sieben kleine Enkelein
und allen geht es gut.
Sie baden sich im Sonnenschein,
mit einem großen Hut...

20.04.2018, 22:00	#1
dr.Frankenstein Dabei seit: 07/2015 Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken Alter: 41 Beiträge: 5.468 Meine Geschichten Meine Favoriten	Wendepunkt in der Warteschleife Einst hatte Günter sich kaputtgelacht über dieses Tablet und jetzt sitzt er schweißgebadet davor, in Erwartung der nächsten Nachricht. Der Inhalt ist vollkommen unwichtig. Wenn sie doch nur antworten würde. Ihre Antworten waren immer so schön. Er fühlte sich lebendig, jemand intressierte sich für seine Gubbies und die Schildkrötenzucht. Für seinen Möbelgeschmack vom Sperrmüll. Und jetzt, keine Antwort, seit Tagen schreibt er eine Nachricht nach der Anderen. Ob Andrea was geschehen ist, hat sie jemand anderen getroffen, jemand der besser ist. Zweimal war er wegen ihr am Teich im Stadtwald, weil sie Teiche so liebt. Er spürte das Sirren in der Luft, nur die Mücken waren lässtig. Er hatte sich Gedanken über sein Leben gemacht. "Wo bist du?" flüstert er und eine Träne rollt über seine Wange. Er schreibt auch wenn er es für falsch hält: "* Andrea Liebste, bitte durchbrich meine Einsamkeit mein Warten. Alles was ich tue wirkt so bedeutungslos, wenn du mir nicht zuhörst. Ich spüre so eine tiefe Sehnsucht nach deinen Worten, nach dem was du in mir geöffnet hast. Hättest du es doch lieber verschlossen gelassen. Ich war zufrieden, bedeutungslos aber zufrieden. Und jetzt sehne ich mich danach in deinen Augen bedeutend zu sein. Das Gefühl zu haben geliebt zu werden. Ich bin dazu verdammt Sehnsüchtig zu leben. Eine Schildkröte ist gestorben, ich hab vergessen sie zu füttern, diese blöden Schildkröten. Diese ganze blöde Welt ohne deine Antwort. Ich hasse alles. Ich hasse es aufzustehen auf den Bildschirm zu starren und nichts. Ich schreib wahllos Nachrichten an alle möglichen Frauen. Aber keine gibt mir das Gefühl geliebt zu sein. All diese Nachrichten die wir geteilt haben. Sollen die umsonst gewesen sein? War das alles nur ein Spiel? Schildi ist tot, ich weine. Oh man, was ist los mit mir? Ich hab dich noch nie in echt gesehn. Ich bin doch doof oder." Ganz schnell drückt er senden. Dann will er das Tablet in die Ecke feuern, aber achtet darauf das es auf der Couch von Annedazumal landet. Er steht auf, füttert die Fische und sieht aus dem Fenster wie die Menschen über die Straße laufen. 3 sind es, 2 von ihnen begrüßen sich und lachen. "Ich hasse euch." Er reißt die Gardine zu. "Warum ist das Leben so gemein?" Sieht er die tote Schildi auf seiner Hand an. "Kann es nicht einfach mal einfach sein? Warum hilft mir denn keiner?" Günter schließt Schildi in die Arme und weint bitterlich.

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28.04.2018, 21:54	#2
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Geschichten Meine Favoriten	Frankie, mal was ganz anderes von dir. Hab's gern gelesen. Hatte auch mal 'ne Schildi. LG Letreo

28.04.2018, 23:32	#3
dr.Frankenstein Dabei seit: 07/2015 Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken Alter: 41 Beiträge: 5.468 Meine Geschichten Meine Favoriten	Nur eine?

30.04.2018, 20:41	#4
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Geschichten Meine Favoriten	Ja, eine, war irgendwo ausgebüchst.

01.05.2018, 00:25	#5
dr.Frankenstein Dabei seit: 07/2015 Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken Alter: 41 Beiträge: 5.468 Meine Geschichten Meine Favoriten	Und die hast dann bei dir aufgenommen, was ist mit der passiert?

01.05.2018, 00:31	#6
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Geschichten Meine Favoriten	Schildi ging es gut bei mir, doch wurde sie vermisst. Ich gab zurück das liebe Tier, was heut schon Oma ist. Hat sieben kleine Enkelein und allen geht es gut. Sie baden sich im Sonnenschein, mit einem großen Hut...