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Alt 07.11.2020, 11:49   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Geht es denn noch ums Recht?


Geht es denn noch ums Recht?

Da dachte man, alles wär' fair,
Ganz unabhängig von Moneten,
Es ginge nur um Sinn und Ehr'
Auf unserem schönen Erdplaneten.

Doch es geht leider viel um's Geld,
Weil die Verfolgung nichts bewirkt,
Wenn in der aufgeheizten Welt
Gerechtigkeit hat Macht verwirkt.

Es ist dann schwer, noch fair zu bleiben,
Wenn alles dreht sich nur um's Geld,
Der Reiche kann beleidigend schreiben,
Während der Arme Groschen zählt.

Dabei gibt es nicht viel zu denken,
Man weiß: Das Geld verschwindet nicht.
Man wird es anderswo hinlenken,
Nicht immer bremst ja ein Gericht.

Werden Trickbetrüger fündig,
Gelangen sie ans Geld der Alten,
Denn wo Moral ist brüchig, windig,
Kann sie auch kein Unrecht aufhalten.

Mehr Opferschutz müsste jetzt her,
Die Wiedergutmachung zur Pflicht,
Sonst hat die Ehrlichkeit es schwer,
Ganoven narren das Gericht.

Erst wenn den Opfern das zusteht,
Was man ihnen gestohlen hat,
Weil auf den Grund man Dingen geht,
Wird gut gesühnt die Missetat.


©Hans Hartmut Karg
2020

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2020, 12:16   #2
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Dabei gibt es nicht viel zu denken,
Man weiß: Das Geld verschwindet nicht.
Man wird es anderswo hinlenken,
Nicht immer bremst ja ein Gericht.
Leider werden auch bei diesem Gedicht mal wieder viele verschiedene Tatbestände miteinander verwoben und zu dem üblichen Rundumschlag und Durcheinander verwurstelt.

Ich will aber mal bei der zitierten Strophe bleiben.

Es stimmt, dass das Geld nicht verschwindet, es wechselt lediglich den Besitzer. Des einen Schulden sind des anderen Vermögen.

Was das Gericht angeht, ist es nicht die einzige Instanz, die Recht schaffen kann. Es gibt auch andere Wege, die vielleicht sogar wirksamer sind.

Ich kann von einem Fall aus der Praxis meines früheren Arbeitgebers berichten. Leichtgläubige Menschen aus dem Osten ließen sich nach dem Ende der DDR von einem westdeutschen Konsortium aus Unternehmensberatern, Wirtschaftsprüfern (!) und Rechtsanwälten (!!) mit Schrottimmobilien als Geldanlage über den Tisch ziehen. Als der Betrug herauskam, klagten die Geprellten. Der Fall ging sogar durch das Fernsehen. Die Bank, die damals den Anlegern das Geld zur Finanzierung der Immobilien geliehen hatte (vermittelt durch dieses Konsortium), dachte, damit nichts zu tun zu haben, denn sie sei ja nicht Vertragspartner in Sachen Immobilienkauf, sondern nur der Kreditgeber gewesen. Als mein Boss, ein Wirtschaftsanwalt, den Bankleuten klargemacht hatte, dass dies ein Irrtum sei und die Bank sehr wohl in der Verantwortung stehe, kaufte sie den Anlegern sämtliche Immobilien zu einem fairen Preis ab, um nicht in Verruf zu geraten.

Auch so kann es gehen. Das Recht ist keine einfache, sondern eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Deshalb ist letztendlich auch schwer zu sagen, ab wann und wo der Gerechtigkeit genüge getan wird. Nicht alle Reichen sind unmoralisch und betrügerisch, deshalb hat ein Rundumschlag wie in diesem Gedicht mit einem gerechten Urteil nichts zu tun.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2020, 14:16   #3
männlich Walther
 
Benutzerbild von Walther
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.873

Herr dockter,
jetzt hatte ich sie gelobt, um sie von weiteren daily two aktivitäten motivierend abzubringen. schade. solche gedichte wie das oben sind verschwendeter platz. eine einzige aneinanderreihung stereotypische formulierungen, plattheiten und banalitäten. es gäbe viel zum abzockertum zu schreiben, das kann man balladesk, das kann man satirisch, das kann man humorvoll. aber so, so kann man das nicht, so ist es eine lachnummer aus weinerlichkeit und vorurteilen - und nicht mehr und nicht weniger.
lg W.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
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