Ein schöner Traum

[Schmuddelkind]

Ich hatte heute Nacht einen schönen Traum: Wir lebten in einer Burg und Abends tollten unsere Kinder in den verwinkelten Fluren herum. Dann haben wir sie ins Bett geschickt, doch hörten schon bald, wie sie immernoch spielten und lachten. Also hast du mich zu ihnen gesandt.

Als sie mich kommen sahen, riefen sie mit gespielter Furcht: "Oh, der Papi!", so als ob sie wüssten, dass ich kein strenger, grimmig dreinblickender Aufseher sein kann und sind vor mir weggerannt. Ich eilte ihnen sogleich nach, woraus sich ein Versteck-Fangen entwickelte, bis wir dir in die Arme liefen. Du sagtest: "Das hab ich mir gedacht" und jagtest uns hinterher, so dass aus dem ursprünglichen Vorsatz, den Kindern ihre Grenzen zu zeigen ein heiteres Familienspiel wurde.

Über die freudige Erregtheit wurde ich plötzlich wach in einer Welt, in der du keine Gebärmutter mehr hast und weinte darüber, dass ich bloß geträumt hatte.

[Ayatollah]

Erinnert mich von der Stimmung her an einen Schriftsteller, aber ich weiss nicht an wen...Kompliment, der Schluss haut rein.

[Schmuddelkind]

Danke!

Ja, der Schluss ist wohl das Beste.
Tut gut, mit einem Schriftsteller verglichen zu werden.

LG

[Ex-Peace]

Der Schluss kam absolut überraschend und hat mich eiskalt erwischt.
Das hast du richtig gut geschrieben.
Ein sehr wirkungsvoller Text.
Mein Kompliment!

Liebe Grüße
Peace

[Schmuddelkind]

Das ist schön, dass der Schluss auch dich überrascht hat. Ich denke, hier ist es wichtig, dass die Wendung mitten im Satz stattfindet.

Vielen Dank für das Kompliment!

LG

[Thing]

Das Ende hat mich weinen gemacht.

[Schmuddelkind]

Tut mir leid! Das wollte ich nicht.

LG

[Thing]

Das zeigt aber, wie tief Deine Worte dringen.

[Pattie]

Schreibt man über so was "Traum" dann sagt man, sie träumt halt. Aber das ist Realität. Allerdings konnte ich mir das schnelle Umschalten auf freudig nicht erklären. Toll ist der plötlzliche Kontrapunkt im Schluss. Umwerfend, ein Gefühl für das Gothic element. Was gäbe das für eine beeindruckende Geschichte, wenn das aus der Skizze entwickelt würde. Ich nehms mir mal als Vorlage mit. Danke.

[Schmuddelkind]

Danke für deinen Kommentar, Omar!

Toll ist der plötlzliche Kontrapunkt im Schluss.

Schön, wenn es auch dir gefallen hat.

Allerdings konnte ich mir das schnelle Umschalten auf freudig nicht erklären.

Nach meinem Empfinden gibt es da kein Umschalten, denn der Traum an sich ist ja schön und erregt die Freude des Träumenden, der darüber wach wird. Als dann das Bewusstsein eintritt, dass es nur ein Traum war, erst dann gibt es diese Wende und Trauer kommt auf. Der Mangel wird eben immer stärker vor dem Hintergrund der Fülle wahrgenommen.

LG