Bildbetrachtung bei Poetry.de

Perry · 08.09.2007, 17:08

Sie sitzt in einem Stuhl
englischer Landhausstil
den Kopf leicht
auf die Hand gestützt
durchschaut sie mich
meine lüsternen Gedanken

Schnell schlage ich ein Poem
von William Wordsworth auf
und rezitiere laut:
„Sie schaut
und ihr Herz ist im Himmel …“
Da lächelt sie nachsichtig

Appelschnut · 08.09.2007, 19:19

Hallo Perry,
du erzeugst hier ein sehr schönes harmonisches Bild. Ich sehe sie regelrecht vor mir, das lyrische Ich und das lyrische Du. Bei mir sitzen sie in so einem Erker, alles ist in weißen Tönen gehalten, ein paar Rosen liegen herum usw. Fast ein bisschen kitschig, aber wunderschön kitschig. Ein Ort also, an dem die Zeit still zu stehen scheint, totale Harmonie, Ruhe. Und in diese Ruhe hinein fällt das Zitat von Wordsworth. Ein schönes Zitat.
Tatsächlich, es ist ein Bild das der Leser hier betrachtet und in zarten Farben vor sich sieht. Und so zart kommen deine Worte daher und bleiben im Gedächtnis.
Ein wirklich schönes Gedicht, das mir sehr gefällt.
Eine Frage habe ich aber noch: Wieso lächelt das lyrische Du "nachsichtig"?
Liebe Grüße, Isa

Perry · 08.09.2007, 20:43

Hallo Isa,
du hast ein wunderschönes Szenario zu meinen Zeilen entworfen. Ich denke, das LyrIch könnte in seinen Gedanken, die es bei der Betrachtung der Frau auf dem Bild hat, ähnlich romantische Vorstellungen entwickelt haben. Zu der Romantik passt ja dann auch die Verszeile von William Wordsworth.
Die Nachsicht ist wohl das eigene Vergeben über die lüsternen Gedanken, die das LyrIch der Betrachteten in den Mund legt.
Ich hoffe, dass ich deine Vorstellung von den Zeilen mit meiner Intention nicht allzusehr durcheinander gebracht habe.
Danke jedenfalls fürs Gefallen und LG
Perry

08.09.2007, 17:08	#1
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Bildbetrachtung Sie sitzt in einem Stuhl englischer Landhausstil den Kopf leicht auf die Hand gestützt durchschaut sie mich meine lüsternen Gedanken Schnell schlage ich ein Poem von William Wordsworth auf und rezitiere laut: „Sie schaut und ihr Herz ist im Himmel …“ Da lächelt sie nachsichtig

08.09.2007, 19:19	#2
Appelschnut Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 279 Meine Gedichte	Hallo Perry, du erzeugst hier ein sehr schönes harmonisches Bild. Ich sehe sie regelrecht vor mir, das lyrische Ich und das lyrische Du. Bei mir sitzen sie in so einem Erker, alles ist in weißen Tönen gehalten, ein paar Rosen liegen herum usw. Fast ein bisschen kitschig, aber wunderschön kitschig. Ein Ort also, an dem die Zeit still zu stehen scheint, totale Harmonie, Ruhe. Und in diese Ruhe hinein fällt das Zitat von Wordsworth. Ein schönes Zitat. Tatsächlich, es ist ein Bild das der Leser hier betrachtet und in zarten Farben vor sich sieht. Und so zart kommen deine Worte daher und bleiben im Gedächtnis. Ein wirklich schönes Gedicht, das mir sehr gefällt. Eine Frage habe ich aber noch: Wieso lächelt das lyrische Du "nachsichtig"? Liebe Grüße, Isa

08.09.2007, 20:43	#3
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Isa, du hast ein wunderschönes Szenario zu meinen Zeilen entworfen. Ich denke, das LyrIch könnte in seinen Gedanken, die es bei der Betrachtung der Frau auf dem Bild hat, ähnlich romantische Vorstellungen entwickelt haben. Zu der Romantik passt ja dann auch die Verszeile von William Wordsworth. Die Nachsicht ist wohl das eigene Vergeben über die lüsternen Gedanken, die das LyrIch der Betrachteten in den Mund legt. Ich hoffe, dass ich deine Vorstellung von den Zeilen mit meiner Intention nicht allzusehr durcheinander gebracht habe. Danke jedenfalls fürs Gefallen und LG Perry