Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Sonstiges Gedichte und Experimentelles

Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 29.05.2007, 22:54   #1
männlich Belshiras
 
Benutzerbild von Belshiras
 
Dabei seit: 05/2007
Ort: Land BRB
Alter: 34
Beiträge: 64

Standard Den Meistern auf der Pracht.

Stille kam, doch was es war,
Ja, was es ihnen brachte,
War niemandem von ihnen klar.
Und keiner unter ihnen da,
Der nicht nur herzhaft lachte.

Auf Ruhe folgt der Sturm, sagt man,
Doch ebenso die Knute,
Die peitscht und geißelt, brechen kann.
Und keiner unter ihnen rannt’,
Der vorher reichlich ruhte.

Und so hob der Scharlatan,
Der Sklave, Knecht und Magier,
Den Arm zu seiner Rechten an,
Was keiner unter ihnen kann
Mehr nun auf allen Vier’n.

Der Magier, Scharlatan und Knecht
Zeigte all’n, was Stille macht
Aus ruh’nden Meistern auf der Pracht,
Und brachte ihnen ihr einz’ges Recht:
Still zu sein. Weh’ dem der lacht.





mfg Belshi

ps.: Wie wäre es mal mit einem Unterthema wie "Gesellschaftskritik" ?
Belshiras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2007, 01:45   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Vorab eine Frage ob des Magiers: Welche Gesellschaft kritisierst du? Die Aventurische? Die Faerun'sche? Die Mittelerdes?
Aber weiter im Text, es sei als verunglückte Metapher einfach mal hingenommen (der erhobene rechte Arm macht es eh zu deutlich).

Zitat:
Den Meistern auf der Pracht.
Bitte was? Widmung? Selbst dann irgendwie sehr sehr rätselhaft und zwar nicht iSv kryptischer Verschlüsselung sondern eher bezogen auf die deutsche Sprache.

Zitat:
Stille kam, doch was es war,
Ja, was es ihnen brachte,
War niemandem von ihnen klar.
Und keiner unter ihnen da,
Der nicht nur herzhaft lachte.
Gut, niemandem ist etwas klar, wir schließen uns an. Keine Ahnung, in welchem syntaktischen Feld du dich bewegst, das der deutschen Sprache scheidet definitiv aus, in diesem macht diese Strophe nämlich grammatikalisch keinerlei Sinn. Mit Müh und Not lässt sich der Inhalt einigermaßen erraten, aber das kann nicht Sinn und Zweck des Textes sein: so wenig wie möglich aussagen und dabei auch noch ein sprachliches Massaker anrichten.
Verbesserungsvorschlag:

Stille wurde führender Ton,
niemand um die Folgen wußte,
und so folgte Repression.

Nicht das Gelbe vom Ei (aber das schmeckt ohnehin nicht).

Zitat:
Auf Ruhe folgt der Sturm, sagt man,
Doch ebenso die Knute,
Die peitscht und geißelt, brechen kann.
Und keiner unter ihnen rannt’,
Der vorher reichlich ruhte.
Auf Ruhe folgt die Knute? Bei autokratischer Erziehung vielleicht aber als Sprichwort ("sagt man") wird das nichts. Peitschen und Geißeln klingt irgendwie recht gedoppelt und wie die gute Knute brechen soll ist auch ziemlich schleierhaft. Die letzten beiden Verse verdeutlichen offenbar das Folgende: Unter denen, die rennen, ist keiner, der vorher ausgeschlafen hat - ist Deutschland letzten Endes doch noch erwacht?
Achja: ist die militärische Bedeutung von "Sturm" impliziert oder überinterpretieren wir?

Verbesserungsvorschlag:

Sturm erhob sich nach der Ruhe
doch ebenfalls die Knute und
ein Erwachen vor der Zeit.

Zitat:
Und so hob der Scharlatan,
Der Sklave, Knecht und Magier,
Den Arm zu seiner Rechten an,
Was keiner unter ihnen kann
Mehr nun auf allen Vier’n.
Hitler oder Crowley? Zumindest bei "Magier" und "Scharlatan" drängt sich Letzterer ziemlich auf. Das den rechten Arm nicht zu heben vermögen ist ebenfalls nicht gerade eindeutig - apologisierte Marionetten im Borchert'schen Sinn (leider nicht: Stil), unterdrückte Rechte oder öhm genetische Züchtungen mit wortwörtlich zwei linken Händen?

Verbesserungsvorschlag:

*Kritischer Fehlschag, Rettungswurf nicht möglich*


Zitat:
Der Magier, Scharlatan und Knecht
Zeigte all’n, was Stille macht
Aus ruh’nden Meistern auf der Pracht,
Und brachte ihnen ihr einz’ges Recht:
Still zu sein. Weh’ dem der lacht.
Ja gut, der M, S & K demonstriert also, was Stille so macht. Was denn eigentlich? Wird eine Schweigeminute gehalten oder wie oder was? Die Meister auf der Pracht wollen sich unserem Sprachverständnis einfach nicht erschließen, was soll das bedeuten? Ansonsten nichts weiter als "Sie haben das Recht zu Schweigen, alles worüber sie lachen kann und wird vor Gericht (fieses Lachen einsetzen) gegen sie verwendet werden"

Verbesserungsvorschlag:

An Fäden empor des Scharlatans
Schweigen verkündet einziges Recht:
Still zu sein. Weh’ dem der lacht.


Fazit also: Wenn das, wie der Nachsatz des Autors impliziert, soziokritische Lyrik sein soll, dann fehlt dem Text eines ganz ganz deutlich: Eine klare inhaltliche Linie, die über vage Andeutungen und grammatikalisch bedingte Missverständlichkeiten erhaben ist und irgendetwas aussagt. Das tut der Text in dieser Form nämlich nicht.

Mit Grüßen,
ravna & guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2007, 05:47   #3
männlich Belshiras
 
Benutzerbild von Belshiras
 
Dabei seit: 05/2007
Ort: Land BRB
Alter: 34
Beiträge: 64

Ähm ... interessante Interpretation O_o'' ... jedenfalls die Ansätze, die ihr beide hinbekommen habt.
Und ich muss zugeben, dass die Anspielungen auf's RPG, mir ein leichtes Schmunzeln abgerungen haben ;P ...

Aber in Deutsch nennen wir sowas: "vorbeiinterpretiert"

Ich behalte es mir vor hier nicht zu viel aufzulösen, da ich mitbekommen habe, dass das (auch wenn es erwünscht scheint) hier irgendwie nicht gut ankommt.

Doch der obligatorische Tipp:
Keine verunglückte Metapher - so gewollt.
Mit dem Thema des Nationalsozialsmus wart ihr auf dem richtigen Weg (; ...


mfg Belshi

ps.: Keine Sorge, ich bin NICHT rechts, falls es irgendjemand hier vollbringt, DAS dorthinein zu interpretieren O_o'' ...


edit: Sry, das Wichtigste vergessen ' : Danke für euren Commi (; ...
Belshiras ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Den Meistern auf der Pracht.

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.