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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.03.2012, 13:27   #1
gummibaum
 
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Standard Unterwegs

Verspätung hat mein Zug. Ich fahre
jetzt ziellos durch das Land.
Die Sonne streichelt Landschaft. Jahre
ziehn so vorbei wie Wüstensand.

Die schnellen Züge überholen.
Ich tauche in die Zeit,
die meinem Leben schon gestohlen
und fühle sie wie Ewigkeit.

So viele Gleise, viele Wege
verlaufen parallel.
War ich da nicht schon? Welche Pflege
genossen sie, verflogen schnell?
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Alt 21.03.2012, 16:41   #2
Thing
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Außer der (reimgeschuldeten?) Pflege -

ja!
Das kenne ich.
Habe es aber nie in Verse zu kleiden gewagt.
So wie Du. Gut.

LG
Thing
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Alt 21.03.2012, 16:52   #3
gummibaum
 
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Ja, die Pflege werd ich ändern, fand sie auch ungeschickt.


Danke. LG gummibaum
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Alt 21.03.2012, 22:41   #4
Ex-zonkeye
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Das Original ging so: http://www.youtube.com/watch?v=5r4IUo7E4Bw.

Wenn man die Welt von ein bisschen weiter oben aus betrachten könnte, sähe man, dass die Gleise keineswegs dauernd parallel verlaufen, @Gummibaum. Das scheint nur denen so, die in der Harfe auf dem Abstellgleis sitzen und den staubigen Einfahrtsbereich eines Güterbahnhofs für das Universum halten.

In Wirklichkeit überziehn die Schienenstränge die Landschaften wie ein Spinnennetz und enden nie. Wo Anfang und Ende sind, weiß keiner.

zonkeye
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Alt 22.03.2012, 08:43   #5
gummibaum
 
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Hallo zonkeye,

über das Thema hatte ich aber früher hier schon geschrieben und wiederholen wollte ich mich nicht:

Das Gleis

Auf Schottergrau, auf dunklen Schwellen
dehn ich mich aus, ruht mein Metall.
Verweilend eilt es fort zu hellen
und düstern Orten überall.

Den Schall bring ich, der wächst und schwindet
und Menschen, Dinge, hin und her,
wer Tote zwischen Disteln findet,
hier macht sich auch Verzweiflung leer.

Ausdauernd ruh ich, bin entsendet,
auf mir schleppt rastlos sich die Last.
Wo immer ihre Reise endet,
ihr Ziel hab ich zuvor erfasst.


LG gummibaum
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Alt 22.03.2012, 09:01   #6
Thing
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Na ja - zumindest in Frankfurt u.a. (Kopfbahnhof) haben sie Anfang und Ende.
Aber das hat mit gummibaums metaphorischem Gedicht nichts mehr zu tun.
Und Parallelen treffen sich -hach, wie gemein - irgendwann im Unendlichen. Also nie.
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Alt 22.03.2012, 09:28   #7
Ex-zonkeye
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Über Züge und die mit ihnen zu verbindende Metaphorik gibt's hier im Forum gefühlte zweitausend Einträge.

Unter dem ebengleichen Titel "Unterwegs" gibt's nur zwei - zonkeyes vom 6. März und den Deinen vom gleichen Monat. Zonkeyes Zug fährt unüberhörbar, während der Deine, wie bereits gesagt, vor einem Prellbock stehengeblieben zu sein scheint. Nicht unterwegs, sondern Endstation: Ein offenbar zu spät Gekommener fragt sich, ob's das wohl (wert) gewesen sei.

Für einen eingängigen Text fehlt Deinen Reimen ein wenig an innerem Zusammenhang; manche Bilder sind zu übertrieben (Wüstensand, Ewigkeit, Sonnenstreichler). Und das äußerst ungewöhnliche Bild, dass Züge sich überholten, befremdet. Mag sein, dass so etwas vorkommt; in aller Regel tun Züge das aber nicht: Sie fahren mehrheitlich aneinander vorbei und haben, Gott sei's geklagt, einen profanen Fahrplan.

Der Leser ist nicht unterwegs mit Dir, sondern steht zusammen mit dem Prot wie vor einer überschaubaren Modelleisenbahn, die keinen Strom mehr hat. Die Kulissen aus Gips, statt Wüstensand grün gefärbtes Streumaterial auf den Hängen.

Zonkeye rät Dir, den Text zu entschlacken und anders zu betiteln. Wie wär's mit "Endstation"?

zonkeye
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Alt 22.03.2012, 09:38   #8
Thing
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Wer ist denn "der Leser"?
Solche Verallgemeinerungen mag ich ja schon gar nicht.
Ich, als kleiner mitfühlender Leser, ich stehe inmitten gummibaums Gedicht.
Und wenn Du behauptest, Züge könnten sich nicht überholen, dann hast du nie in einem Zug gesessen, Mooney!

Ich bin versierter Zugfahrer - ich kenne sogar noch die Rußklümpchen, die man in die Augen bekam....

Thing
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Alt 22.03.2012, 10:27   #9
Ex-zonkeye
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"Leser" gibt's hier drin kaum.

Wenn zonkeye von "Lesern" spricht, meint sie nicht Kunst Schaffende wie die User dieses Forums, sondern Wesen, die konsumieren. Konsumenten fahren nicht in virtuellen Spezialzügen, die sich beliebig oft auf der Strecke überholen, sondern sind im gewöhnlichen Landverkehr unterwegs, der über ein starres, über Stellwerke und Signale gesteuertes Schienennetz verfügt. Überholt wird nur auf der Autobahn, und das, wenn's geht, ständig.

Zonkeye ist ein Avatar. Ob sie Zug fahren kann oder nicht, ist in Bezug auf ihre Kritik an den besagten Versen völlig ohne Belang. Deine persönlichen Unterstellungen, @Thing, gehen daher wie immer ins Leere.

zonkeye
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Alt 22.03.2012, 10:54   #10
Thing
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Wie definiert Zonkeye denn explizit (aber bitte so, daß Doofies wie Thing es verstehen)

L e s e r ???
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Alt 22.03.2012, 17:17   #11
Ex-zonkeye
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Schon im Wilhelminischen wusste man, was ein Leser ist, @Thing. Nutze das Jubiläum und wirf einen Blick in den Band "Winnetou I"! Wenn Du Dich vom ersten Satz angesprochen fühlst, bist Du ein Leser.

Wenn nicht, nicht.

zonkeye
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Alt 25.03.2012, 16:57   #12
Thing
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Ach, Mohnie liebt Kal May?
Na ja, wer ihn noch mit 90 Jahren liest wie Möndchen -
oder auf dem "Level" von 12 Jahren verharrt, wie ein Zug auf dem Abstellgleis?

Aber zu einem ist das Avatar noch gut:
Es dient mir köstlich als Spott(ablade)platz.
Magnetisch.
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Alt 25.03.2012, 17:28   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Ach, Mohnie liebt Kal May?
Na ja, wer ihn noch mit 90 Jahren liest wie Möndchen -
oder auf dem "Level" von 12 Jahren verharrt, ...
Thing! Mach die Augen auf!

zonkeye ist nur ein windiger Avatar, also gar nicht vorhanden - mit Sicherheit ist sie nicht einmal ein Pusterchen, das eine Kerze löschen könnte. Also wie kann sie 90 Jahre alt sein? Sie ist ein Nichts. Das erklärt auch, weshalb ihre Kommentare stilistisch wirken, als hätte eine Maschine sie kreiert. Dahinter steckt möglicherweise ein Schüler, der sich am Computer einen Spaß erlaubt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2012, 17:32   #14
Thing
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Hab ich schon vor einiger Zeit geäußert:
Möndchen möchte uns auf die Schippe nehmen -

aber alle Windchen verwehen irgendwann...
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Alt 29.03.2012, 22:35   #15
gummibaum
 
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Verspätet ist mein Zug. So fahr ich
ziellos nun durch unser Land.
Die Sonne streichelt Täler, Berge. Und wahrlich
Jahre ziehn vorbei wie Sand.

Die schnellen Züge überholen.
Ich tauche ein in eine Zeit,
die meinem Leben schon gestohlen
und fühle sie wie Ewigkeit.

So viele Schwellen, viele Gleise
verlaufen parallel zu mir.
Trugen nicht sie auf mancher Reise
mich auf dem Gleisbett fort von hier.



geändert mit Hilfe meines Sohnes F.
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Alt 30.03.2012, 07:11   #16
Ex-zonkeye
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Nichts natürlich gegen deinen Sohn F., @Gummibaum,

aber gewonnen hat das Gedicht durch die vorgenommenen Veränderungen nicht. Im Gegenteil - zum fraglichen Sinn ist jetzt noch ein (wahrlich!) verschwurbelter Satzbau getreten, der es im letzten Vers vom Blatt nahezu unlesbar macht.

Zonkeye meint, dass es immer wieder mal Tage gibt, an denen einem etwas misslingt. Dieses Werk gehört wohl dazu; sie rät Dir, es zunächst ruhen zu lassen und Dir klar darüber zu werden, was Du wirklich aussagen möchtest. Und dann mach einen neuen Anfang.

zonkeye
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Alt 01.04.2012, 13:28   #17
gummibaum
 
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Hallo, Thing,

hab mir die "Pflege" noch mal vorgenommen, weil mir das Gedicht in seiner an S. Dalí erinnernden Entrücktheit eigentlich gefällt. Wie ist es so?


War ich hier nicht schon? - Meine Stege
durchs Zeitgerüst, sie brechen schnell.


LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2012, 13:41   #18
Thing
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Ausgezeichnet!
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Alt 01.04.2012, 13:46   #19
gummibaum
 
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Danke.
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