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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 13.06.2008, 00:18   #1
meddalfreak
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 5

Standard Weinendes Herz

Mein Herz weint eine Träne,
Eine Träne für jede Sekunde die du nicht hier bist,
Eine Träne für jeden Moment den Es nicht mit deinem verbringen darf,
Eine Träne der Trauer.

Mein Herz weint eine Träne,
Eine Träne für jede Sekunde die Du hier bist,
Eine Träne für jeden Moment den Es mit deinem verbringen darf,
Eine Träne des Glücks.

Draußen in der Welt,
verstecke ich jede dieser Tränen,
sammle sie in einem Raum,
mit rot gefärbten Wänden.

Ich bin froh das mein Herz weint,
denn so weis ich das es lebt.
Ich bin froh das es dich gibt,
denn so weis ich warum ich lebe.
meddalfreak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2008, 11:16   #2
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

Hallöle meddalfreak

Mir gefält dein Gedicht. Es ist sehr gut struckturiert vom Aufbau her. Ich meine Herz, Träne und wie oft die Träne vom Herz runter kullert. In der ersten Strofe ist es Trauer, in der zweiten dann Glück.

Dann machst Du den gedanklichen Sprung, vom Herz (das Innere), zur Welt (das Äusere). Das gefält mir, weil so eine schöne Disskräpanz rüberkommt. Das lyr.Ich kann in der Welt die Tränen nicht zeigen, vielleicht wegen der gesellschaftlichen Zwänge und so.

Was ich ein bisschen komisch finde ist, dass Du sagst nur weil das Herz weint, weiß man dass man lebt. Also ich meine das Herz pocht doch sowieso schon immer. Finde das ein ziehmlich einseitig, obwohl Du ja auch sagst es lebt, weil es da jemand anderen gibt, für den das Herz schlagen kann. Deshalb ist das schon O.K.


Grüße
MORDS TUSSI
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2008, 17:27   #3
Grob
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 45

Hey (Trve) King of Norway,

der Mordstussi kann ich mich nicht anschließen (das hat gleich doppelte Richtigkeit...). Erst einmal einen Tadel für deine Rechtschreibung - der kommt deshalb an erster Stelle, weil er nicht in die Bewertung einfallen soll. Aber vielleicht nimmst du mal ne Grammatik zur Hand, schaust dass-das an und vielleicht den Unterschied zwischen "weis" und "ich weiß". Und Kommata lassen sich auch innerhalb der Verse setzen.

Ich probier's mal von oben nach unten: Der Titel hat mich dazu bewegt, dieses Gedicht beim Überlesen neuer Posts mal genauer anzuschauen, weil meine Kritikerfinger schon juckten - weinendes Herz klingt für mich nach einer dieser schnuckligen Karten mit kulleraugengekürten Teddybären drauf, die du deiner Sitznachbarin Annika schenkst, weil du sie am Vortag blöde Kuh genannt hast und sie deine von der Frau Lehrerin verordnete Entschuldigung nicht angenommen hat. Zwar ist die Situation durch diesen Titel erfasst und er hat natürlich einen melancholischen Anklang, aber der Zeitgeist bringt das schon unmittelbar mit Kitsch in Verbindung...
Das erste Strophenpaar - klarer Parallelismus, fast Repetitio, antithetisch aufgebaut. Du hast dich gegen Reim und gegen Metrum (zumindest erkenne ich keins) entschieden. Der Inhalt mag rührendes Potenzial haben, die Form aber kann davon nichts an mich weitergeben - es sind einfache Sätze, die auch laut gesprochen keinen besonderen Klangcharakter haben. Es drängen sich mir keine Bilder auf, es fasst mich keine Erinnerung - man merkt schon, dass du hier die Sprache ruhig und andächtig halten möchtest, aber für mich kommt das zu wenig an, da wäre metrische Arbeit geschickter in der Umsetzung.

Beim zweiten Teil weiß ich nicht, ob du da Metrum eingeführt hast, es ist doch zumindest eine recht konstante Silbenzahl und klingt stellenweise Trochäisch.
Inhaltlich finde ich es hier gut, aber die Worte haben für mich noch mehr Zügel als Flügel - lass doch gerade in der letzten Strophe mehr Lebenswille aufkeimen, Zuversicht von mir aus - die Synthese am Ende klingt mir einfach zu schwach, das Warum des Lebens, eine fundamentale Frage (deren Antwort wir alle kennen...), steht hier einfach so als zweiter Teil eines weiteren Parallelismus - man fühlt sich nicht wie von Dichterhand darauf hingeführt worden, eher wie aus dem Taxi geworfen (oder geschubst), Brille auf und dann vor dem Werbeplakat mit der Nackten...
Die Assonanzen gefallen mir, wenn sie denn gewollt sind.

Also, mir würde mehr Klang besser gefallen, ein etwas rudneres Ende auch gerne...
Grob ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2008, 17:43   #4
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

meddalfreak, hör nicht darauf was Grob da schreibt, hör allein darauf was Dein Herz dir sagt, nur das allein ist wahr.


Rechtschreibfehler sind doch egal solange der inhalt stimmt und der stimmt hier (frage mich wie man "ne Grammatik zur Hand" nimmt. Irgendeine würde schon helfen, muss die dann auch noch angewendet werden, oder reicht in der handbehalten).

Nur weil du mit dem Titel nichts anfangen kannst (weil Du das vielleicht noch nicht gefühlst hast) bedeutet das doch nicht dass es Kitsch ist. Vielleicht hinkst Du ja auch im Zeitgeist hinterher und es ist schon wieder cool?

Niemand braucht ein Metrum, dass engt nur ein.


Grüße
MORDS TUSSI
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2008, 18:24   #5
Grob
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 45

Vielen Dank für diese kritisierte Kritik und die Unterdrückung individueller Meinung, Mordstussi.

Zitat:
frage mich wie man "ne Grammatik zur Hand" nimmt
Man umschließt sie meist mit den Fingern.

Rechtschreibfehler sind absolut egal, du hast vollkommen recht, ein Glück, dass es hier nicht um Verbesserung sondern um uneingeschränktes Lob geht. Vielleicht schaust du mal nach einer Worterklärung des Begriffs Gritig oder wie das heißt und brühphst nach, was genau das alles beinhalten sollte.

Vielleicht ist dir das "Tay Bridge Disaster" (mit dem ich dieses Werk nicht vergleichen will), das hier als Beispiel dienen soll, ein Begriff. Inhaltlich ist es gewiss ein tauglicher Stoff, aber die Umsetzung sorgte leider dafür, dass das Werk nicht allzu gut ankam.
Du verstehst - der Inhalt allein macht kein Gedicht.

Du hast Recht, ich weiß nicht, was es bedeutet zu leiden oder sich zu freuen oder - gar - zu lieben, weil ich mein Herz bei einem Holländer gegen einen Berg von Zaster und einen Stein eingetauscht habe. Mal ehrlich - wtf?

Dein Metrumkommentar - ich würde gern eine Gegenfrage bringen, die die Beschränkung der menschlichen Bewegungsfähigkeit durch dessen Kleidung in Frage stellt, aber bleiben wir doch sachlich: Ich zwinge niemanden zum Metrum, es war ein Rat von mir, damit sein Werk getragener klingt und schöner wirken kann. Übrigens hat Metrum was mit Rhythmus zu tun - der, der es nicht als Zwang sondern als Möglichkeit sieht, kann dadurch manchmal Freiheiten erlangen, die er im sturen Sträuben gegen das Metrum nie erfochten hätte.
Zwingend erforderlich ist es, in der Tat, nicht.

Ich versteh, dass unsere Ansichten auseinander gehen, aber das ist nun einmal das Wesen der Dinge, und nur weil dir etwas gefällt, heißt es nicht, dass es nicht verbesserungsfähig wäre.
Grob ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2008, 15:05   #6
schneewittchen.core
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 3

:´(
schneewittchen.core ist offline   Mit Zitat antworten
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