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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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15.09.2011, 14:39 | #1 |
Erotisches Gedicht
Ich streichelte Ihr Haar.
Krähen krächzten draußen und flogen über samtweiße Felder. Irgendwo knirschte blendendes Polareis. Sie war da. Sich erheben. In der Kirche, sich an den Händen haltend das Vater unser sprechen. Sie sagte: "Was machst du morgen?" Ihre Füße berührten meine nackte Brust, Ihre Zehen wippten streichelnd auf meiner Haut. Wir sanken im Bett um. Wir lagen Rücken an Rücken. "Du wirst nicht da sein!", das sagte ich. Sie war da. "Du wirst nicht da sein!", das sagte ich. Sie lachte leise. Sie zitterte und bebte von lautem Lachen. Bewegend stieß Sie an mich, Ihre Hand in meine Seite. Sie trieb mich in ein krampfhaftes Lachen. Von einem Baum im Wald fiel explosionsartig aufstäubend Glitzernder Schnee. |
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16.09.2011, 14:15 | #2 |
R.I.P.
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Oh ja!
Halli Hallo - abgesehen von einigen RS-Fehlern: Das ist hocherotisch! Die schönste Zeile: "Sie lachte leise". Ich würde - oder auch nicht - an den Zeilen noch feilen. Aber sie sind für mich ein himmlischer Polareis-Glut-Genuß! Thing |
16.09.2011, 14:18 | #3 |
Danke, das ehrt mich!
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16.09.2011, 15:04 | #4 |
Hi, Zillenjunge!
Das ist schwer für mich zu beurteilen, weil ich - als alter Reimer - mit dieser modernen "Kunst"form nichts anfangen kann: Einfach nicht meine Baustelle! Allzu leicht kämen mir Unhöflichkeiten über die Lippen, wenn ich offen schriebe, was ich persönlich von diesem "Abgetropften" halte, daher möchte ich diesen Zeilen etwas zum Vergleich entgegenstellen, das ICH für hocherotisch UND für echte Lyrik halte: Rainer Maria Rilke - SCHWINDENDE Schwindende, du kennst die Türme nicht. Doch nun sollst du einen Turm gewahren mit dem wunderbaren Raum in dir. Verschließ dein Angesicht. Aufgerichtet hast du ihn ahnungslos mit Blick und Wink und Wendung. Plötzlich starrt er von Vollendung und ich, Seliger, darf ihn beziehn. Ach, wie bin ich eng darin. Schmeichle mir, zur Kuppel auszutreten: um in deine weichen Nächte hin mit dem Schwung schoßblendender Raketen mehr Gefühl zu schleudern, als ich bin. Wenn du dir die Zeit nimmst, dieses Meisterwerk zu studieren, zu analysieren und zu verinnerlichen, wirst du verstehen, warum ich gereimte Lyrik immer bevorzugen werde, und warum sie so ungleich viel tiefer in unser Innerstes und Tiefgefühltes greift als Sätze von reimloser Beliebigkeit. Okay, Rilke ist der Allergrößte, Oberliga der Lyrik. War etwas unfair von mir, dir hier gleich das Nonplusultra um die Ohren zu hauen, aber ich wollte hier klarmachen, was für mich den wesentlichen Unterschied ausmacht, und warum ich "verse libre" normalerweise gar nicht erst kommentiere. Nix für ungut. LG, eKy |
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16.09.2011, 15:15 | #5 |
R.I.P.
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Ja, lieber eKy -
aber bedenke, wie jung dieser Junge ist. Er ist gewißlich nicht mit Rilke, Uhland, Novalis und Droste-Hülshoff groß geworden. In meinen Augen sticht er sehr vorteilhaft ab von anderen sog. Erotik-Dichtern, die lediglich schieren Sex be"dichten" wollen. Übe ein wenig Nachsicht, sie steht und stünde Dir gut an. Thing |
16.09.2011, 16:20 | #6 |
Rom., dieser User ist nach eigenen Angaben 34 Jahre alt!
Dachtest du, nomen est omen? |
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16.09.2011, 16:29 | #7 |
R.I.P.
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Unter dem Pseudonym kan ich mir nichts vorstellen.
Er dichtet ja nicht wie Zille. U. |
16.09.2011, 17:08 | #8 |
Hmm, bei Zille dacht ich eher an das so genannte Boot, und der Zillenjunge wäre dann der, welcher das Boot steuert/antreibt - eine Art Taxifahrer auf dem See. So kann man sich als Knabe ein Zubrot/Taschengeld verdienen.
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16.09.2011, 23:52 | #9 |
Hallo allesamt!
Es freut mich sehr, dass mein "Gedicht" soviel Diskussion hervorruft. Deshalb möchte ich ein paar Worte dazu sagen. Ich bin kein Dichter, bzw. sehe ich mich nicht als solcher, so wie einige auf Poetry.de, die wirklich viel Zeit damit zubringen und sich diese Bezeichnung schon eher verdienen. Ich habe bis vor zwei Tagen seit etwa 10 Jahren kein Gedicht mehr verfasst, mit einer Ausnahme, einem deutschen (sich reimenden) Text für das Lied "Time" von Tom Waits zur Taufe meines Neffen. Das in diesem Thema besprochene "Erotische Gedicht" wurde von mir mit etwa 24 (+-2) Jahren im Studentenheim verfasst. Es spricht von einer angstbehafteten, neurotischen Beziehung zum weiblichen Geschlecht und zur Liebe, einem Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz, Anziehung und Abstoßung, sowie Wärme und Kälte. Eine Reimform kam damals überhaupt nicht in Frage, da es bei diesem Gedicht in erster Linie um das Erschaffen von Bildern und Gefühlen geht. Die Gefühle, die hinter diesem Gedicht standen, waren für mich persönlich nicht vereinbar mit irgendeiner Reimform. Allerdings lese ich sehr gern sich reimende Gedichte, und ich habe großen Respekt vor denen, die diese Kunst beherrschen. Ich bin immer dankbar für konstruktive Kritik. Ach ja, wegen meines Namens: Ich stamme wie Herr Kykal aus Österreich, aus einem kleinen Ort an der Donau (Au an der Donau). In diesem Ort gibt es einen Zillensport Verein, wo ich als Kind/Jugendlicher Mitglied war. Ich war also ein Junge, der in seiner Freizeit mit einer Zille auf der Donau gefahren ist. Deshalb Zillenjunge, auch wenn ich kein Junge mehr bin. Liebe Grüße, Z. |
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