Kontrastmagie

[gummibaum]

Die Hauswand, die ich draußen seh,
ist gelb und zwar seit eh und je,
doch heute plötzlich gelber.
Ich zweifle an mir selber.

Nur macht der Wahnsinn hier nicht Halt.
Aus gelber schreit am gelbsten bald.
Die Mauer scheint zu leben
und irreal zu schweben.

Dann aber kehrt sie, mir zum Glück,
zu dem banalen Gelb zurück,
denn schwarze Wolken fliehen,
die ihr Magie verliehen…

[Gylon]

Lieber gummibaum,
du bist ein so guter Beobachter, wie es dir wieder spielerisch gelingt das in deinen Zeilen dem Leser näher zu bringen. Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße Gylon

[Lewin]

Hallo gummibaum,

Gelb, so sagt Giovane Elber,
den man nur in Rot gesichtet,
sind die neugebornen Kälber,
die er auf der Farm gezüchtet.

Die dann braun und brauner werden,
besser kann man sie nicht halten;
mit solch schönen braunen Herden
kann ein Weltbild man gestalten.

Leider siegt oft das Banale,
Herden, Horden, wenig schichtig,
grenzt es an das Infernale,
dann sind Farben nicht mehr wichtig.


entweder du bist tatsächlich ein Magier oder ...
Der Kontrast ist mir leider eingefallen.
Dein wunderbares Gedicht sollte darunter nicht leiden.

Dennoch ein Lob für dich.
Herzlich Lewin.

[gummibaum]

Hallo, Gylon.

in der Grundschule hieß es, Farbadjektive kann man nicht steigern. Es gibt allenfalls hellgelb, aber nicht gelber. Also musste ich in der Berichtigung dreimal hellgelb, hellgelb, hellgelb schreiben. Aber es hat mich nie überzeugt.

Lieber Lewin,

das ist Elbers vielbewunderte Farbphilosophie! Selbst wenn man das reinste Gelb züchtet, gleitet es in unterschiedliche Brauntöne ab. Herden gehen in Horden über und nur angesichts des Weltendes (er spricht von Inferno) relativiert sich der Niveauverlust (er nennt es das Banale).

Wie gern habe ich einmal wieder in diesen großen Gedanken geweilt. Danke dir.

LG gummibaum