herbst 2 erschauern

[Peter von Glatz]

herbst 2 erschauern

einsam steht der fremde
und rastet an hölzernem gatter
trunken vom feuer der sterbenden sonne
blickt er mit fragenden augen gen westen
wo in schweigender glut
wohlig die zeit verglimmt

da kommt es langsam heran
blinkend und knatternd und stinkend
durch die dämmernde luft
wie ein böses insekt
donnernd ums haupt ihm
weiter nach osten
bleibt ein quälender traum
von brennenden höfen uniformen
blut und tränen

eisige kühle fällt plötzlich ins tal
vom bach her steigt ein unbekannter
strenger herber duft
drohend ragen reglose rinder
und mausiges zischelt seitwärts
durch faulende stoppeln
wieder versteint das alte grauen
die schläfen des fremden

[fennigpfux]

obgleich der text so augenfeindlich kursiv & altarig in der mitte prangt
und körbe voller adjektive auf allen wegen stehen,
stehen diese nicht im wege - ich wüsste nichts zu kürzen.

für morgen geplant: das haus verlassen und jede zeile im auenwald prüfen.

[Peter von Glatz]

Grüß Dich, lieber fennigpfux! Ein Dankeschön für Deine netten Zeilen! Kursiv und symmetrisch ("altarig" interessante Wortneubildung!) haben sich nun mal bei mir eingewurzelt, und Symmetrie ist halt auch das Gesetz der Natur wie auch Rechtshinwendung beim Menschen das bevorzugte. Ein Tip: Lies doch mal meine ganze Herbst-Trilogie (Liedl 3 demnächst)! Wünsch Dir eine gute Zeit! Servus, P v G .