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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 12.01.2021, 11:27   #1
männlich Henry von Schwarz
 
Dabei seit: 01/2021
Ort: Hamburg
Beiträge: 14

Standard wird sie weiter dreh'n?

immer weiter drehte sich die Welt
immer fragte man sich, wann sie hält
doch der Wille ließ sie weiter dreh‘n
denn der Wille ließ sie nicht stehen

so wurde geglaubt, wird es weitergehen
stetig geh’n und niemals stehen
der Glaube scheint nun zu zerbersten
und meiner als einer der ersten

alles geht zugrunde
ohne weiteres vor die Hunde
nur noch Kampf um Macht und Geld
seht sie sinken diese einst freie Welt.
Henry von Schwarz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 11:27   #2
männlich Henry von Schwarz
 
Dabei seit: 01/2021
Ort: Hamburg
Beiträge: 14

Ich würde mich über Kritik und Rückmeldungen freuen.
Henry von Schwarz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 12:27   #3
männlich klaatu
 
Benutzerbild von klaatu
 
Dabei seit: 12/2015
Beiträge: 3.353

Nach deiner freundlichen Aufforderung per Kommentar und PN, sehe ich mich fast schon genötigt, dir einen Kommentar zu hinterlassen.

LG
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 12:35   #4
männlich Henry von Schwarz
 
Dabei seit: 01/2021
Ort: Hamburg
Beiträge: 14

Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Nach deiner freundlichen Aufforderung per Kommentar und PN, sehe ich mich fast schon genötigt, dir einen Kommentar zu hinterlassen.

LG
k
Nötigen wollte ich dich nun nicht; es ist nur so das ich zwar schon viele Gedichte geschrieben, aber mir wenig Eindrücke von anderen eingeholt habe. Deshalb freue ich mich, dass ich hier die Möglichkeit habe, überhaupt eine Resonanz zu bekommen
Henry von Schwarz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 12:56   #5
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Also, dann will ich mal (ohne Anspruch darauf, mit allen Anmerkungen richtig zu liegen):

Erste Feststellung: Das Gedicht ist in der Zeit der Vergangenheit geschrieben.

Im zweiten Vers wechselt die Vergangenheit zur Gegenwart; hier gehört ein Konjunktiv hin (... immer fragte man sich, wann sie hielte).

Welcher Wille die Welt dreht, bleibt obskur. In der Religion ist es eine höhere Macht bzw. Gott; bei Schopenhauer z.B. der Trieb zum Überleben. Was der Wille für dich hier bedeuten soll, bleibt unklar.

Strophe 2 beginnt mit dem Passiv, was sich unelegant liest. Außerdem ist unklar, von wem und wann so gedacht wurde. Sicherlich nicht immer, denn es gab Zeiten, da wusste man nichts von Erdkugel und Erddrehung.

Dann geht die neutrale, also nicht personengebundene Betrachtung in ein Lyrisches Ich über ("meiner als einer der ersten"). Das ist ein unschöner Perspektivwechsel.

Letzte Strophe: Wenn alles zugrunde geht, ist an sich jeder Kampf um Macht und Geld überflüssig. Mir scheint die Strophe deshalb nicht plausibel zu sein. Ein solcher Kampf findet statt, solange man den Konsequenzen nicht ins Auge zu sehen braucht, aber wenn der Weltuntergang stattfindet, hat die Menschheit andere Sorgen, als sich noch weiterhin an materiellen Gütern zu bereichern. Aber das ist von mir nur der Gedanke darüber, wie die Strophe bei mir ankommt.

Es gäbe außerdem noch einiges am Metrum zu meckern, aber ich belasse es mal bei dem bisher Gesagten.

Aber: Nicht entmutigen lassen, sondern weiterüben.

Beste Grüße
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 13:25   #6
männlich Henry von Schwarz
 
Dabei seit: 01/2021
Ort: Hamburg
Beiträge: 14

Vielen Dank für deine Ausführliche Rückmeldung, ich werde probieren in den nächsten Gedichten mehr auf die von dir genannten Punkte zu achten. Selbstverständlich lasse ich mich auch nicht entmutigen, denn wäre ich nicht offen für Kritik gewesen, hätte ich das Gedicht erst garnicht hier veröffentlicht. Eine Frage hätte ich allerdings noch undzwar ob es überhaupt schlimm ist, Dinge in ein Gedicht einzubauen, die für jeden einen eigene Bedeutung haben können und dann dem einzelnen Individuum auch eigene Interpretationsmöglichkeiten geben. (im Bezug auf den "obskuren" Willen in dem Fall)
Mir ist bewusst das es noch deutlich mehr Mängel an dem Gedicht gibt, dieser Punkt allerdings beschäftigt mich selbst etwas stärker, deshalb frage ich.

Also erstmal trotzdem vielen lieben Dank und beste Grüße,

Henry von Schwarz
Henry von Schwarz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 13:35   #7
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Henry von Schwarz Beitrag anzeigen
Eine Frage hätte ich allerdings noch undzwar ob es überhaupt schlimm ist, Dinge in ein Gedicht einzubauen, die für jeden einen eigene Bedeutung haben können und dann dem einzelnen Individuum auch eigene Interpretationsmöglichkeiten geben. (im Bezug auf den "obskuren" Willen in dem Fall)
Natürlich ist das nicht schlimm. Ein Autor muss dem Leser nicht alles mundfertig auf den Teller legen. Manche Begriffe und Metaphern können und dürfen für den Autor eine besondere Bedeutung haben und dem Leser zur Interpretation freistehen, solange der Autor davon überzeugt ist. Das macht das Dichten ja gerade spannend.

Es sollte aber nicht sein, dass der Leser ins Vage oder völlig Unverständliche geschickt wird, weil dem Autor gerade nichts Besseres eingefallen ist.

Wie du an meinem Kommentar sehen konntest, habe ich dem Begriff "Wille" durchaus Bedeutungen zuordnen können. Ob sie mit deiner Vorstellung deckungsgleich sind, weiß ich nicht - aber das müssen sie ja auch nicht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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