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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 08.01.2018, 23:52   #1
männlich Nihilopheles
 
Dabei seit: 06/2015
Ort: Athanasia
Beiträge: 66

Standard Zeitverdammt (Halb)

Die Welt ist ein Regal, höher gebaut als jeder Turm,
steht fest in hohler Erde, tiefer noch als jeder Wurm.
Gefüllt mit lauter Müll, viel mehr als man verbrauchen kann,
hat keinen Nutzen für die Menschheit doch sie glauben dran.
Man kann nicht alle Bücher lesen, kann nicht alle Filme gucken,
Die Zeit hat uns gefressen und sie wartet drauf uns auszuspucken.
Wir suchen nach dem Glück, doch haben wir es erst gefunden,
hat's die Zeit auf einmal eilig, macht die Stunden zu Sekunden.
Und Sekunden werden Stunden, wollen wir es einmal schnell,
und das Licht am Tunnelende ist uns doch meistens zu hell.

Und sind die Tage viel zu lang, offenbar'n die Nächte ihre Kürze,
und leb' ich wo der Pfeffer wächst, fehlt der Welt doch ihre Würze.
War die Nacht dann doch unendlich, ist der Tag zu kurz zum ruh'n,
um mich dem Alltag hinzugeben habe ich zu viel zu tun.
Es treibt die Uhr mich in die Enge und die Zeiger woll'n mich überrunden,
doch um mit ihnen zu kreisen hat das Leben nicht genügend Stunden.
Der Raum hat mich gefesselt, doch der Zeit flieg ich davon,
bis ich über allem schwebe wie ein kleiner, roter Luftballon.
Zwischen „noch zu jung zum leben“ und „leider schon zu alt zum sterben“,
kann man den Raum schon kaufen, kann man sicher bald auch Zeit erwerben.
Das wird ein lohnendes Geschäft für jeden Teufel der da schreit,
Sie sagen „Zeit ist Geld“, doch das Geld frisst meine Zeit.
Wir leben für die Arbeit und wir müssen um zu leben
jeden Tag damit vergeuden doch ich will mich nicht ergeben.
Dieser immer gleiche Kreislauf bringt mich um meinen Verstand,
doch es gehen ja Genie und Wahn bekanntlich Hand in Hand.
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Stichworte
absurditäten, nihilopheles

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