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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 29.12.2015, 09:07   #1
weiblich Miju
 
Dabei seit: 12/2015
Alter: 29
Beiträge: 7

Standard Unbeschrieben

Wir bekommen von unseren Eltern ein blankes Buch geschenkt
Wir malen bunte Bilder auf die Seiten, Fantasiebilder, ganz ungelenkt
Träume und Hoffnungen dicht gedrängt
Bis kein Platz mehr ist
Und dann schauen wir verwirrt auf, weil das Buch ja dann voll ist
und geben das Buch zurück und sehen, wie jemand einen schwarzen Edding zückt
und die Bilder überschreibt mit Zeilen, die wir nicht verstehen und ruck zuck
Sind unsere Bilder im Hintergrund, kaum noch erkennbar
Aber man sagt uns guck doch, die ganzen bunten Bilder
sie sind noch da
und dass jetzt noch viel mehr in diesem Buch ist, ist doch wunderbar
und wir glauben das und beginnen zu staunen
würden wir doch nie einen Zweifel erheben und den Menschen die wir lieben misstrauen
sind nicht fähig, hinter die Fassaden zu schauen
Irgendwann werden wir größer und verlieren die bunten Bilder aus den Augen
unsere Hoffnungen und Träume verschwinden, weil wir anderen vertrauten
werden keine Traumschlösser mehr bauen.
Und geben anderen die Schuld für unser Grauen
weil sie mussten uns ja unbedingt unsere Pläne versauen
Doch
letztendlich sind wir es selbst, die sich entbehren
wir klagen nur gern und greifen nicht nach den Sternen
Weil wir es uns einfach machen oder uns einfach gern beschweren
Weil wir alles einfach hinnehmen, was die Dinge uns bescheren
Alles Schlechte zu sammeln scheinen und uns die Herzen erschweren
Wir ändern die gewohnten Dinge nicht gern
Auch wenn der Gedanke an was Neues schön ist, ist das Ziel doch viel zu fern
Weil wir Angst haben vor Fehlern, auch wenn wir daraus lern'
Ist der erste Schritt zu schwer
und so baden wir in Selbstmitleid oder beten zum Herrn
Dass sich was ändert
aber was bringt das?
Wieso fangen wir nicht an unser Leben selbst in die Hand zu nehmen ?
Wieso wollen wir nur in bereits vorhandene Fußstapfen treten?
Anstatt selbst was zu bewegen
und unbekannte spannende Dinge zu erleben
Uns endlich mal aus unseren gemachten Nestern erheben
Denn die Welt hat uns am Ende so viel gegeben
und wir haben nicht ein bisschen von ihrer Schöhnheit gesehen!
Haben keine Zeit, versuchen irgendwie in dieser Welt zu überleben
Tun, was man von uns verlangt und fangen schon von klein auf an zu übersehen,
was für wundervolle Dinge um uns herum geschehen!
Verpassen , die für uns aufgestellten Wegweiser zu umgehen
Damit neue Wege entstehen
Folgen nur irgendwelchen Trends und Pflichten, lassen die Tage vergehen
Dabei lassen wir die wirklichen Momente einfach vom Winde verwehen
Was? Wir haben uns doch umgesehen
aber in der Hektik des Alltags bleibt das meiste ungesehen
Und eh wir uns versehen, ist alles vorbei und wir verwesen
als unbeachtetes Wesen
dessen Leben
daraus bestand, möglichst viele Likes zu erstreben
und damit dem Leben einen Sinn zu geben
und gehen
Aber selbst wenn uns das die gewollte Aufmerksamkeit geschenkt haben sollte,haben wir doch auch nur das gleiche wie viele andere vor uns getan und sind wieder nur in die Spuren anderer getreten.
Wir müssen anfangen, mehr unser Selbst wahrzunehmen
Und
aufhören Angst zu haben!
Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Versagen!
Behaupten, dass wir keinen Atem haben
aber wie können wir das, wenn wir den Atem haben das zu sagen?
Wir sollten Ratschläge wegschmeißen, die die anderen uns gaben
und einfach mal den Schritt neben die Spur wagen
Für uns und unsere Träume Verantwortung tragen
und uns einfach mal fragen
ist unser Tun, das was wir wollen, oder das was wir ertragen
Uns mit uns selbst vertragen und Gegensätze gegenfragen
Wieso sollten wir nicht die Weichen umstellen, die andere uns gestellt haben
Selbst was verändern und nicht nur auf die Veränderung warten
Man soll sich doch nicht an unsere Abschrift erinnern, sondern an uns und unsere eigenen Taten!
Und selbst wenn wir dann nicht wie vorgenommen Helden waren
und nicht die gewollten Heldentaten taten
so können wir doch wenigstens am Ende sagen
ja wir haben!
Es versucht und trotz misslingen haben wir nicht einfach gelebt, nur um zu verweilen
Also öffne dein Herz, lass die Sonne hineinscheinen
lass Emotionen zu, du kannst lachen und schreien und toben und weinen
egal ! Sei einfach mit dir und der Welt im reinen
Nichts muss wirklich Unwirklich bleiben
Beginne all deine Wahrnehmungen zu beschreiben
Lass sie dir unbekannte Worte formulieren und dir vor Augen erscheinen
dann nimm dir ein blankes Buch und fang an diese niederzuschreiben
Lass das Vergangene los und lass dich mal treiben
Beginne
das Leben zu lieben
Denn die Dinge sind nie in Stein gemeißelt, sie sind nur in Sand geschrieben
Verweile nicht nur um anderen zu dienen
Hör auf nur nach ihrer Anerkennung zu stieren
und wie sie nur nach Aufmerksamkeit zu gieren
Fang bitte nicht an dich selbst zu verlieren
Nimm dir dein blankes Buch, hör auf deine Hoffnungen vor dir herzuschieben
denn deine Bilder sind nicht zerstört sie wurden nur überschrieben
Verzeih dir deine Fehler und finde deinen Frieden
Träume sind nie verloren und dein Ende ist noch unbeschrieben
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mut, zukunftsangst




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