Transparenz bei Poetry.de

Dr Whatzn · 25.11.2009, 14:06

Dicht gedrängte Zweifelsschreie
In totgesagter Heiligkeit.
Ein gedachtes Trauerlob
Fährt einsam unsren Fluss hinab.

Wortgefecht des Übermuts
In Stiller, schwarzer Abendsonne.
Lass die falschen Lautgebilde
Tief in deinem Käfig schlafen.

Die Falschheit jener roten Früchte,
die ich dir ans Grabe trag
starrt mit ihrer Tränenflut
hinab auf transparente Liebe.

moon · 26.11.2009, 22:23

Hi Whatzn,

ein ganz starker Text, weil er es schafft, bildlich zu bleiben und dabei nicht von Wortdekorationen überlagert zu werden. Besonders gefallen hat mir die zweite Strophe: "Lautgebilde in einem Käfig schlafen lassen" sagt unheimlich viel aus und ich kann die Stimmung nachempfinden. Die "dicht gedrängten Zweifelsschreie" konnte ich hören. Sprachlich also einwandfrei.

Thematisch spricht es mich auch an, denn ich kenne die "Transparenz" zwischen zwei liebenden Menschen, die einerseits bedingungslose Ehrlichkeit bedeutet, gleichzeitig stets einen gewissen Grad an eigener Freiheit berücksichtigen muss. Zumindest interpretiere ich deine Worte so.

Einzige Anmerkung zur Form wäre vielleicht, dass in den ersten beiden Strophen jeweils die 2./3./.4. Zeile mit Großbuchstaben beginnt, obwohl sich die Verse direkt aufeinander beziehen und es in der letzten Strophe dann mit Kleinschreibung weitergeht.

Ansonsten Hut ab und cheers

moon

Dr Whatzn · 27.11.2009, 01:00

ja thx mr moon!
das mit den großbuchstaben war keine absicht. word macht das manchmal so

naja, auf jeden fall freuts mich, wenns gefällt!

whatzn

25.11.2009, 14:06	#1
Dr Whatzn Dabei seit: 10/2009 Ort: Aachen Alter: 41 Beiträge: 121 Meine Gedichte	Transparenz Dicht gedrängte Zweifelsschreie In totgesagter Heiligkeit. Ein gedachtes Trauerlob Fährt einsam unsren Fluss hinab. Wortgefecht des Übermuts In Stiller, schwarzer Abendsonne. Lass die falschen Lautgebilde Tief in deinem Käfig schlafen. Die Falschheit jener roten Früchte, die ich dir ans Grabe trag starrt mit ihrer Tränenflut hinab auf transparente Liebe.

26.11.2009, 22:23	#2
moon Dabei seit: 09/2009 Ort: im All Alter: 39 Beiträge: 362 Meine Gedichte	Hi Whatzn, ein ganz starker Text, weil er es schafft, bildlich zu bleiben und dabei nicht von Wortdekorationen überlagert zu werden. Besonders gefallen hat mir die zweite Strophe: "Lautgebilde in einem Käfig schlafen lassen" sagt unheimlich viel aus und ich kann die Stimmung nachempfinden. Die "dicht gedrängten Zweifelsschreie" konnte ich hören. Sprachlich also einwandfrei. Thematisch spricht es mich auch an, denn ich kenne die "Transparenz" zwischen zwei liebenden Menschen, die einerseits bedingungslose Ehrlichkeit bedeutet, gleichzeitig stets einen gewissen Grad an eigener Freiheit berücksichtigen muss. Zumindest interpretiere ich deine Worte so. Einzige Anmerkung zur Form wäre vielleicht, dass in den ersten beiden Strophen jeweils die 2./3./.4. Zeile mit Großbuchstaben beginnt, obwohl sich die Verse direkt aufeinander beziehen und es in der letzten Strophe dann mit Kleinschreibung weitergeht. Ansonsten Hut ab und cheers moon

27.11.2009, 01:00	#3
Dr Whatzn Dabei seit: 10/2009 Ort: Aachen Alter: 41 Beiträge: 121 Meine Gedichte	ja thx mr moon! das mit den großbuchstaben war keine absicht. word macht das manchmal so naja, auf jeden fall freuts mich, wenns gefällt! whatzn