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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 18.01.2024, 09:44   #1
männlich Winnie
 
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Standard Das Schnitzeldrama

Die neue alte Mehrwertsteuer
Macht das Schnitzel viel zu teuer
Und so können bald die meisten
Den Verzehr sich nicht mehr leisten

Sind die Preise angemessen
Für des Deutschen liebstes Essen?

Diese Frage wird sehr oft gestellt
Und mancher Bürger fühlt sich gar geprellt
30 Euro und noch mehr
Machen die Entscheidung schwer

Da ich nicht so gern verzichte
Und mit vollem Magen besser dichte
Ist’s die Diskussion nicht wert
Das Schnitzel kommt ab jetzt vom eignen Herd
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Alt 18.01.2024, 10:18   #2
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.111

Eins der Themen, die Gastwirte noch mehr umtreibt als die Bürger, denn sie gehören zu der Zunft, die besonders hart von den Einschränkungen wegen Corona gebeutelt wurden. Es sieht aus, als bliebe das Problem noch längere Zeit aktuell.

Allerdings: Zu Anfang des Gedichts ist nicht klar, dass es um das Schnitzel im Gasthaus geht. Deshalb hatte ich gestutzt, als die Rede von 30 Euro war. Für ca. 8 Euro bekomme ich im Laden zwei Hüftsteaks von zusammen 350 bis 370 Gramm. Erst in der letzten Strophe erfährt der Leser, dass die Preise im Restaurant gemeint sind.

Auch sonst könnte das Gedicht mehr Klarheit vertragen, insbesondere aber am Metrum gearbeitet werden, das an vielen Stellen aus dem Ruder läuft. Mein Vorschlag:

Die neue alte Mehrwertsteuer
macht Schnitzelkneipen viel zu teuer, (macht den Besuch im Gasthaus teuer)
und somit können jetzt die meisten
sich Wiener Schnitzel nicht mehr leisten.

Ist dieser Anstieg angemessen
für aller Deutschen liebstes Essen?

Die Frage wird sehr oft gestellt,
denn Bürger fühlen sich geprellt.
Bei dreißig Euro und noch mehr
fällt ihnen die Entscheidung schwer.

Da ich nicht allzu gern verzichte
und vollen Magens besser dichte,
ist mir die Diskussion nicht wert:
Das Schnitzel kommt vom eignen Herd.

LG
Ilka
__________________

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Alt 19.01.2024, 10:07   #3
kofski
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Ich finde es gut, dass Fleisch und Milch teurer werden.
Tierische Produkte werden subvertioniert und kosten viel weniger als sie wert sind. Die Molkerein und Schlachtbetriebe diktieren den Bauern die lächerlich geringen Preise, die EU gibt was dazu und das ganze Tierleid wird völlig vergessen. Hauptsache, wir können uns mit Schnitzeln vollstopfen, Arteriosklerose und Herzinfarkte bekommen und die Krankenkassen überlasten.

Über die Jahrhunderte war Fleisch Luxus und wir sollten es endlich wieder wertschätzen. Ein Tier gab sein Leben und ein Bauer hat hart gearbeitet. Zündet eine Opferkerze an, liebe Leute, wenn ihr Euer Schnitzel verschlingt.
Wenn man nicht gerade schwanger ist oder im Stahlwerk arbeitet, braucht man überhaupt kein Fleisch. Just my 2 cents.
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Alt 19.01.2024, 16:13   #4
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.111

Zitat:
Zitat von kofski Beitrag anzeigen
Hauptsache, wir können uns mit Schnitzeln vollstopfen, Arteriosklerose und Herzinfarkte bekommen und die Krankenkassen überlasten.
Ach, kofski, auch wieder so eine Ideologie. All diese Krankheiten hatten die Leute früher auch, und zwar in Schichten, in denen man sich monatelang kein Fleisch leisten konnte. Der Mensch ist dann gesund, wenn er das isst, aus dem er selbst besteht. Der Frevel ist nicht das Fleisch zweimal in der Woche, sondern die Maßlosigkeit. Wir essen das Falsche, und davon zu viel, nämlich jede Menge Kohlehydrate, Süßigkeiten und energiefreie Fertigprodukte. Das sind die wahren Krankmacher.

Ich habe vor drei Jahren meine Ernährung umgestellt, hauptsächlich, um meinen zu hohen Blutdruck zu senken. Angeblich soll das wirken. Was für ein Märchen!

Ich habe in neun Monaten zwanzig Kilo abgenommen, aber mein Blutdruck ist noch dort, wo er vorher war. Klasse, dass ich in meine alten Klamotten wieder reinpasse - aber damit hat sich's. Gesundheitlich hat sich null verbessert.

In den 80er Jahren wurde uns in der Fernsehsendung "Gesundheitsmagazin Praxis" eine Menge Blödsinn erzählt, z.B. Margarine sei gesünder als Butter, da auf pflanzlicher Basis hergestellt. Wer einmal gesehen hat, wie Margarine hergestellt wird und was da an Chemie reinkommt, greift mit Sicherheit gerne wieder auf ein Naturprodukt wie Butter zurück.

Was gesund und ungesund ist, sagt euch euer Körper, nicht die Industrie und ihr Marketing, schon gar nicht die Politik, deren Vertreter ohnehin keine Ahnung haben.

Wer gerne Fleisch ist - okay. Wer Gemüseeintopf lieber mag - auch okay. Die Menge macht das Maß. Oder wie ein antiker Arzt zu sagen pflegte: Die Dosis macht das Gift.
__________________

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Alt 20.01.2024, 19:38   #5
unusmultorum
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Beiträge: 40

wer nicht beim bier, beim kasten spart,
bekommt fürs pfand ein lastenrad.
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Alt 21.01.2024, 00:21   #6
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

@Ilka,
das kann hormonell sein. Leider ist es schwer, das genau raus zufinden, weil die Ärzte den ganzen Tag Skat spielen.

Ich esse auch gerne mal so ein Bio-Steak. Die Kuh hatte ein schönes Leben, ich brauche Vitamin B12, win-win. Außer für die Kuh.
Ansonsten esse ich vegan oder vergeteraisch, mal hier ein Ei, mal da ein Ofenkäse und ich bin so gesund, dass mein hausarzt mir dauernd so einen Organspendeausweis zuschieben will *kopfkratz* woran liegt das nur?

"Die Menge macht das Maß. Oder wie ein antiker Arzt zu sagen pflegte: Die Dosis macht das Gift."

Das sehe ich genau so. (Nicht alle Gesundheitsprobleme lassen sich durch Ernährung lösen, aber viele)
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
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