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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 14.03.2016, 11:01   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard D's Oaschdrschdiggle


D's Oaschdrschdiggle

©Hans Hartmut Karg
2016

Friar wara'd Baura arm,
Ässad alles aus'm Darm.
Doch sia hond scho Ässa g'habd,
Des hod koinr Seela g'schad.

An Oaschdra hod ma des dann g'essa,
Weil ma a weng heidnisch isch g'wäsa:
Des Oaschdrschdiggle war Goddsgedenga
Guad greichert, ned ans Fedd zoam denga.

Dean Schenga do en'd Hefebroddoig
Hod d'Fro, em Ofa bagga, ohne Loid.
An Oschdra g'essa ohne Noad,
Denn ohne Essa isch d'r Doad.

Ma hold ean aus d'r Ofagluad
Ond er schmeggd himmlisch ond so guad,
Dass ma dann glei ond ohne Noad
A zwoids Floisch issd – ganz ohne Broad.

No heid deng i beim Oaschdrschdiggle,
Wo i mei Ahna kann zuanigga,
Dia guade, längschd verflossne Ahna,
Dia mi no heid an sia gemahna.

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2016, 14:42   #2
männlich Sylvester
 
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Beiträge: 438

Hallo Dr. Karg,

auch wenn ich nur annähernd verstanden zu haben glaube, was da steht,
machte mir das Lesen des Gedichtes Spaß.

Das Wort "Oaschdrschdiggle" ließ sich weder googeln, noch im "Fränggisch-Werdderbuch" bei Wikipedia (http://franken-wiki.de/index.php?tit...ssich#mw-pages) ausfindig machen.

In meinen Augen: gut geworden.

Freundliche Grüße,

Sylvester
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2016, 10:08   #3
männlich Ex-DrKarg
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Beiträge: 3.139

Standard Re: D's Oaschdrschdiggle

Lieber Sylvester,
danke für die feine Aufnahme meines Gedichtes und das angenehme Lob!
Ich will versuchen, den Sinn des Gedichtes in hochdeutscher Sprache darzustellen:
Das "OSTERSTÜCKCHEN" ist etwas Einzigartiges: Man ummantelt damit ein sehr gutes Stück Rauchfleisch - evtl. auch einen Südtiroler Speck - mit einem Brotteig, der echten Sauerteig mit Roggenmehl, Wasser, Salz, Brotgewürzen und Hefe enthalten und zweimal gegangen sein sollte. Das in Brotteig gewickelte Rauchfleisch wird dann im Elektroherd auf einer Keramikplatte gut eine Stunde bei 210 Grad Celsius gebacken. Man kann das Stück - wenn man will - immer wieder mit Wasser bestreichen, sollte man eine sehr dunkle Kruste erhalten wollen.
Der Geschmack ist sensationell, denn der Rauchschinken im Inneren ist eigentlich nur sanft gegart/gebacken worden. Das Fett ist ausgetreten und in den Brotteig gelaufen. Brot und Schinken schmecken hinreißend gut....
Das Osterstückchen ist wahrscheinlich ein christlicher Brauch, der viel ältere, nämlich heidnische Wurzeln hat. Dem Genuss tut das keinen Abbruch!
Der Dialekt ist übrigens ein schwäbischer aus dem Ries (Nördlingen!).
Viel Freude beim Nachbacken!
Schöne Ostern wünscht
H. H. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2016, 13:56   #4
männlich Sylvester
 
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Beiträge: 438

Hallo Dr. Karg,

das klingt ja sehr schmackhaft.

Zitat:
Zitat von Sylvester
"Fränggisch-Werdderbuch"
Zitat:
Zitat von DrKarg
Der Dialekt ist übrigens ein schwäbischer aus dem Ries (Nördlingen!).
Peinlicher Irrtum meinerseits. Aber zumindest ist beides von mir aus gesehen jenseits des Weißwurstäquators

Gleichfalls frohe und delikate Ostertage.

Gruß,

Sylvester
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2016, 14:30   #5
männlich Ex-DrKarg
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Beiträge: 3.139

Standard Re: D's Oaschdrschdiggle

Lieber Sylvester,
das Nachbacken kann ich nur empfehlen! SCHMECKT WIRKLICH HIMMLISCH!
Beste Grüße H. H. Karg
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