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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 23.03.2024, 15:32   #1
männlich nebelnomade
 
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Standard long story short: hier, dort, fort

Du kommst, um zu gehen,
lässt mich sehen ohne zu verstehen.
Du kommst im Blinzeln, und gehst im Reiben.
Nun weiß ich, du kommst nicht, um zu bleiben.

Blickt man zurück, sieht man ephemer,
so lang ist’s nun schon her,
dass man sich nicht mal ums Subjekt scher.
Nie lang genug, um bei mir zu stehen.
Die Wehen vor dem Blinzeln, nach dem Reiben,
Wo sie eher verwehen, als kommt das Verstehen.

Man hört es im Serenata laut und klar,
Tränensäcke füllten sich mit Traumata.
Man sieht es in der silbernen Nacht,
dessen Todestuch dich streicht, ganz sacht.
Man fühlt es ohne deine contact tactile,
dessen Opfer ich war, unstetig instabil.

Hier und fort, im Schweigen der Zeit,
du kamst, verweiltest nicht, warst nie bereit.
Ein Flüstern im Dunkeln, ein Hauch im Wind,
Die Erinnerung verblasst, ein Schatten verrinnt.
So möge ich der sein, der sich im Schatten find.

Geändert von nebelnomade (23.03.2024 um 18:17 Uhr)
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Alt 23.03.2024, 16:52   #2
weiblich Ilka-Maria
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Sorry, aber diese Strophen sind eine solche Ansammlung von Quatsch, dass es mich einen seitenlangen Kommentar kosten würde, darauf einzugehen. Wenn du Glück hast, liest ein User nach, was "ephemer" bedeutet (mir war der Begriff bekannt), aber dann dürfte das Kopfzerbrechen beginnen, was dieses Wort im Zusammenhang mit dem Rest sagen soll.

Zitat:
Tränensäcke füllten sich mit Traumata.
Geht's noch alberner, Fettansammlungen unter den Augen zusätzlich mit Traumata zu belasten?

Was die "silberne Nacht" sein soll, entzieht sich meiner Vorstellung, aber das mag mein persönliches Problem sein.

Zitat:
Man fühlt es ohne deine contact tactile,
dessen Opfer ich war, unstetig instabil.
Jetzt kommt auch noch das selbsternannte Opfer ins Spiel. Und instabil ist dieses Opfer unstetig. Donnerlottchen! Der "contact tactile" setzt dem Leiden die Krone auf.

Nee, ich lass weiteres Draufkloppen, obwohl der Stoff dafür reichlich vorhanden ist.
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Alt 23.03.2024, 17:11   #3
männlich nebelnomade
 
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Hallo Ilka-Maria,
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Sorry, aber diese Strophen sind eine solche Ansammlung von Quatsch, dass es mich einen seitenlangen Kommentar kosten würde, darauf einzugehen. Wenn du Glück hast, liest ein User nach, was "ephemer" bedeutet (mir war der Begriff bekannt), aber dann dürfte das Kopfzerbrechen beginnen, was dieses Wort im Zusammenhang mit dem Rest sagen soll.



Geht's noch alberner, Fettansammlungen unter den Augen zusätzlich mit Traumata zu belasten?

Was die "silberne Nacht" sein soll, entzieht sich meiner Vorstellung, aber das mag mein persönliches Problem sein.



Jetzt kommt auch noch das selbsternannte Opfer ins Spiel. Und instabil ist dieses Opfer unstetig. Donnerlottchen! Der "contact tactile" setzt dem Leiden die Krone auf.

Nee, ich lass weiteres Draufkloppen, obwohl der Stoff dafür reichlich vorhanden ist.

Ephemer bedeutet meine ich kurzweilig, was in dem Gedicht meiner Meinung nach durchaus Sinn ergibt, da es sich mit der Unbeständigkeit einer Beziehung beschäftigt.

Die silberne Nacht, so habe ich mir das gedacht, ist eine Nacht, in der der Mond zu sehen ist (Hinweis auf Phasen)

Möglicherweise sollte ich schreiben: Tränensäcke, gefüllt von/durch Traumata oder so. Aber warum das albern ist, verstehe ich nicht ganz

Das mit dem selbsternannten Opfer, das lyrische Ich inszeniert sich als Opfer des contact tactile des lyrischen Du’s, man kann sich natürlich fragen, wie glaubwürdig das ist. Instabil in der Instabilität sollte als Hyperbel dienen. Was ist am contact tactile auszusetzen?
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Alt 23.03.2024, 18:26   #4
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Zitat:
Zitat von nebelnomade Beitrag anzeigen
Ephemer bedeutet meine ich kurzweilig,
Nein, das Wort bedeudet "flüchtig", also nur kurz wahrnehmbar. Zum Beispiel ein Geruch oder ein Gefühl. Etwas, das nichts Geifbares ist.

"Kurzweilig" hat eine andere Bedeutung, es ist das Gegenteil von "langweilig". Kurzweilig ist, was einem die Zeit kurz erscheint lässt, weil man sich gerade in einer Situtation befindet, in der man gut unterhalten wird oder sich selber mit etwas beschäftigt, das Spaß macht und die Zeit vergessen lässt. In Wahrheit kann das sehr lange dauern. "Kurzweilig" bedeutet nichts anderes als "unterhaltsam".
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Alt 23.03.2024, 18:42   #5
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Nein, das Wort bedeudet "flüchtig", also nur kurz wahrnehmbar. Zum Beispiel ein Geruch oder ein Gefühl. Etwas, das nichts Geifbares ist.

"Kurzweilig" hat eine andere Bedeutung, es ist das Gegenteil von "langweilig". Kurzweilig ist, was einem die Zeit kurz erscheint lässt, weil man sich gerade in einer Situtation befindet, in der man gut unterhalten wird oder sich selber mit etwas beschäftigt, das Spaß macht und die Zeit vergessen lässt. In Wahrheit kann das sehr lange dauern. "Kurzweilig" bedeutet nichts anderes als "unterhaltsam".
Das meinte ich auch, ich meinte damit von kurzer Weile, hatte aber anscheinend eine falsche Vorstellung der Bedeutung des Wortes kurzweilig. Danke
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Alt 23.03.2024, 18:46   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von nebelnomade Beitrag anzeigen
Das meinte ich auch, ich meinte damit von kurzer Weile, hatte aber anscheinend eine falsche Vorstellung der Bedeutung des Wortes kurzweilig. Danke
Keine Ursache, nebelnomade. Du bist nicht mein erster Fall, der das Wort "kurzweilig" falsch gedeutet hat. Vor einigen Jahren las ich im Internet den Satz: "Er starb nach kurzweiliger Krankheit." (Es ging um eine Biografie.). Ich klärte auf, dass der Betroffene mit Sicherheit eine Krankheit, die zum Tode führt, nicht als einen unterhaltsamen Spaß, also nicht als kurzweilig, empfunden hat. Einfach wäre gewesen, zu schreiben: "Er starb nach kurzer Krankheit."

Das Team löschte den Eintrag.
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Alt 23.03.2024, 19:00   #7
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Keine Ursache, nebelnomade. Du bist nicht mein erster Fall, der das Wort "kurzweilig" falsch gedeutet hat. Vor einigen Jahren las ich im Internet den Satz: "Er starb nach kurzweiliger Krankheit." (Es ging um eine Biografie.). Ich klärte auf, dass der Betroffene mit Sicherheit eine Krankheit, die zum Tode führt, nicht als einen unterhaltsamen Spaß, also nicht als kurzweilig, empfunden hat. Einfach wäre gewesen, zu schreiben: "Er starb nach kurzer Krankheit."

Das Team löschte den Eintrag.
Interessant, vor allem, da meine Deutschlehrerin diesen Begriff sehr oft nutzt. Man lernt immer wieder Neues.
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Alt 23.03.2024, 19:24   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von nebelnomade Beitrag anzeigen
Interessant, vor allem, da meine Deutschlehrerin diesen Begriff sehr oft nutzt.
Klär sie auf! Lehrer sind auch nur Menschen. Außerdem unterliegen Wörter einem Bedeutungswandel. Noch vor hundertfünfzig Jahren verstand man unter "privat" etwas völlig anderes als heute (nachlesen bei Immanuel Kant), und als "blutrünstig" galt jemand, der schwer verwundet war, keinesfalls ein mordlüstiges Monster (nachlesen bei Droste-Hülshoff, "Die Judenbuche"). Gerne verwechselt wird auch "selbstbewusst" mit "selbstsicher". Der Selbstbewusste ist sich seiner nämlich überhaupt nicht sicher, sondern das Gegenteil ist der Fall. Darüber hat Kleist seinen Aufsatz über das Marionettentheater geschrieben.

Aber diese Beispiele habe ich schon oft genug im Forum angeführt, ich will sie nicht en detail wiederholen.
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Alt 23.03.2024, 19:39   #9
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Klär sie auf! Lehrer sind auch nur Menschen. Außerdem unterliegen Wörter einem Bedeutungswandel. Noch vor hundertfünfzig Jahren verstand man unter "privat" etwas völlig anderes als heute (nachlesen bei Immanuel Kant), und als "blutrünstig" galt jemand, der schwer verwundet war, keinesfalls ein mordlüstiges Monster (nachlesen bei Droste-Hülshoff, "Die Judenbuche"). Gerne verwechselt wird auch "selbstbewusst" mit "selbstsicher". Der Selbstbewusste ist sich seiner nämlich überhaupt nicht sicher, sondern das Gegenteil ist der Fall. Darüber hat Kleist seinen Aufsatz über das Marionettentheater geschrieben.

Aber diese Beispiele habe ich schon oft genug im Forum angeführt, ich will sie nicht en detail wiederholen.
Auf jeden Fall. Da merke ich wieder, wie wenig ich erst gelesen habe (einiges ist nun auf meiner Liste gelandet)
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unbeständigkeit, verbindung, verlust




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