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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 20.09.2011, 20:54   #1
männlich Erich Kykal
 
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Standard Tagestestament

Das stille Tal erkühlt im Dämmerschatten,
in meinem Atemholen ruht der Tag.
Ein tiefes Grün erlischt auf steilen Matten
verwaschen, wie zerrührt im Abendlicht,
das um sich greift und, was es fassen mag,
lautlos beschwert mit seinem Nachtgewicht.

Die kalte Luft wird tragend für die Töne,
und was mir ferne war, wächst nun herbei
in eine Gegenwart, die scheinbar alles Schöne
um mich verdichtet wie zum Testament
des lichten Tages, und bricht dann entzwei
am Schattenbug der Nacht, die ihn nicht kennt.

Und jedes Mal dies schenkende Verblassen,
in dessen Angedenken meine Seele kniet;
wo Licht und Schattenwurf sich zart umfassen,
fast wie verloren flüsternde Verliebte,
von denen einer hingegeben kommen sieht,
was nie des andern Wolkenaugen trübte.
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Alt 20.09.2011, 20:58   #2
Thing
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nein, nein, n e i n ---


ich verweigere jeden Komentar, denn ich weine.
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Alt 22.09.2011, 22:28   #3
männlich Erich Kykal
 
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Hi, Rom!

Nana, das glaub ich jetzt aber nicht! SO gut bin ich nun wirklich nicht...

Ehrlich, du übertreibst! Wenn das jemand von Rilke sagt, ist es okay, aber mein Dichten lässt sich wohl kaum damit vergleichen. Nein, widersprich nicht.
Du hebst mich einfach ZU hoch!
Da oben wird mir die Luft zu dünn...

Bescheidene Grüße,

eKy
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Alt 23.09.2011, 11:22   #4
Thing
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Dort droben mag die Luft dünner werden,
dafür ist sie klar und rein!
Bitte widersprich mir nicht!


Thing
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Alt 23.09.2011, 20:39   #5
männlich Erich Kykal
 
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Die klare und reine Luft am Mount Everest ist voller erstickter Toter! Schön konserviert. Möchtest du mich so?

Okay, das war jetzt unfair - du meinst es gut und ehrlich. Ich ehre deinen Standpunkt, auch wenn mir schleierhaft ist, was an meiner Lyrik denn nun gar eine solche Anbetung verdient hätte. Sie ist gut, okay - aber doch nicht SO gut!
Lass mir die Chance, bescheiden, menschlich und - fehlerhaft zu bleiben, auch in deinen Augen! Ein "Gott" (der Lyrik) mag ich nicht sein...denn du weißt, wie ich zu Religion stehe - ich könnte einfach nicht mehr an mich glauben...

LG, eKy
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Alt 23.09.2011, 21:37   #6
Thing
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Ich meinte nicht den M.E.!

Ich meinte die Gipfel der Lyrik,
die man ohne Sauerstoffflaschen erreicht.

Du bist in manchen Augen ein Dichtergott, was mit Religion ü b e r h a u p t nichts zu tun hat.
(Was hat Apoll mit Religion zu tun?)
Den Glauben an Dich wirst Du Dir bewahren.


Thing
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Alt 23.09.2011, 21:57   #7
männlich Erich Kykal
 
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Ach, Rom, wie irrest du!
Das hat - indirekt, versteckt, sublim - sehr wohl mit Religion, sprich Anbetung zu tun! Schon das Wort "DichterGOTT" beweist es...du willst unbedingt AN MICH GLAUBEN - und das hat durchaus quasireligiöse Züge, vernachlässigt oder verdrängt aber all meine menschlichen, allzu irdischen, negativen Aspekte.
Schöne Worte machen ist eben nur EIN Aspekt meines Ganzen, und, bemessen an meiner Lebensspanne, ein eher noch kleiner...

Die Sache ist die: ICH weiß um diese meine dunklen Züge, mein Versagen, meine Schwächen, und deshalb erscheint mir solch eine Verehrung wie die deine höchst unverdient. Ich bin wahrlich KEIN Schöngeist, das glaube nur!

Übrigens...Apoll IST Religion! Wie kannst du fragen, was er damit zu tun hat?

LG, eKy
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Alt 23.09.2011, 22:01   #8
Thing
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Weder offen noch verdrängt -

aber nenne mir einen besseren Ausdruck.
Soll ich Kaiser, König, Prinz bemühen?
Ekelhaft.
Goethe wurde Dichterfürst genannt.
In einer vergangenen Aera.

Apoll w a r Religion. Heut ist er nur noch Mythologie.
Aber ich glaube, wir lassen jetzt davon ab.

LG!
Thing
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Alt 25.09.2011, 10:42   #9
männlich Erich Kykal
 
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Religion ist und bleibt Religion, egal, wie man sie nennt, wenn keiner mehr dran glaubt.

Und an den "Fürsten" glaube ich erst, wenn du bei weitem nicht mehr der einzige bist, der über meinen Texten derart in Verzückung gerät!

Bis dahin erlaube und gewähre mir die Bescheidenheit des unbekannten Poeten,...
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