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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss.

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Alt 23.12.2013, 01:03   #1
männlich FreiesRadikal
 
Dabei seit: 12/2013
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Standard Der Kult

Eigenarten


Ayslin schloss die Augen und lies das Kohlestück in ihrer Hand seine Kreise ziehen. Fast mochte man glauben es habe seinen eigenen Willen. Als sie die Augen wieder öffnete war ein weiteres Portrait eines staunenden Kunden vollendet. Verzückt über die scharfen Linien und die Detailgetreue, war er gerne bereit zwanzig Orm für dieses Werk zu berappen. Sie machte keinen Unterschied zwischen den Menschen die auf dem schlichten Hocker vor ihr Platz nahmen für Sie waren es nur, Linien, Punkte..und zwanzig Orm.
Aber manchmal kam es vor das der Hauptmann der Wache sie aufsuchte, dann war ihr Verdienst höher, doch war dies nur ein schwacher Anreiz. Redard von Ormus war sein Name und er war einer der wenigen Menschen der ihr Geheimnis kannte und wahrte - solange sie ihm dienstbar war.
Heute kam er, wie an den anderen Tagen auch, mit dem Beschuldigten in ihr Zelt auf Marktplatz. In schmucklosem Grau nahm er neben dem kahlrasierten Mann platz, den er mit sanfter Gewalt auf den Hocker platzierte. Ihre tiefblauen Augen suchten sahen den Hauptmann fragend an. "Er hat seine Frau ermordet, will uns aber nicht sagen wo er die Leiche versteckt hat." erklärte Redard.
Eigentlich keine große Sache für Ayslin, doch dieser war anderst als all seine Vorgänger. Seine dunklen Augen strahlten eine unnatürliche Kälte aus. Als sie in ihn hineinsah und das Kohlestück zu kreisen begann, da setzte er ein hartes Grinsen auf, das sein Gesicht zu einer Fratze werden lies.
Sein inneres war so finster wie sein Gesicht, mit welchem Genuss er das Leben seiner Frau genommen hatte, trieb ihr einen Schauer über den Rücken und auch wenn ihre Gabe bereits den Ort aufgezeigt hatte an dem er sich des Leichnahmes entledigt hatte, so spürte sie den Drang nach dem Grund für seine Tat.
Während Redard die erste Zeichnung studierte und versuchte zu erraten wo dieser Ort sein mochte, wirbelte Asylins Hand wieder über das Papier. Erstaunt beobachtete er sie dabei, denn es war höchst ungewöhnlich das sie mehr als einen Hinweis brauchte um ihm zu helfen. Ihre Bewegungen wurden schneller und schneller, ihre Augen waren nach innen gewandt und ihre Lippen bebten. Der Hauptmann wollte nach ihr greiffen, sie zurückholen. Plötzlich sprühte das Pergament funken, das seltsame Symbol das sie skizziert hatte ging in Flammen auf.
Erschrocken öffnete sie die Augen, der dunkle Schleier verflog und vor ihr erschien Redard der mit seinem grauen Umgang das Feuer vor ihr erstickte. Sein Gefangener lachte irre und sprang von dem Hocker auf. "Er kommt....ER KOMMT!!!" gröhlte er, ehe die Faust des Hauptmannes ihn zum schweigen brachte.
"Was war dass denn für eine Vorstellung!?" schnaufte er ebenso erschrocken wie Ayslin. Sie schüttelte nur ratlos den Kopf und untersuchte das Pergament, das Symbol war wie ein warmes Messer durch Butter durch den gesamten Stoß hindurchgebrannt. Auf der Tischplatte vor ihr war es nun deutlich sichtbar. Ein kleiner schwarzer Kreis in einem größeren, gefüllt mit Schirftzeichen die sie nicht kannte.
"Ihr habt was ihr wollt...geht jetzt." hauchte sie in Richtung des Hauptmannes, der den bewusstlosen Mörder auf seine Schultern packte. Sein stechender Blick erreichte sie noch bevor er durch den türkisfarben Vorhang verschwand.
Ihre Gabe war stets besonders, aber nie gefährlich gewesen. Bis heute.

Das Symbol auf dem Tisch war verblasst, nicht jedoch vor ihrem geistigen Auge. Es brannte dort lichterloh und ein dumpfe Stimme schien darauß zu sprechen.
Darum hasste sie es für den Hauptmann zu arbeiten, es dauerte Tage, die grausigen Dinge wieder zu vergessen die Sie in den Köpfen der Menschen sah, manchmal gelang es auch gar nicht. Doch dafür war sie sicher vor den Jedermännern, jenen Schergen des Glaubens, die mit eisernen Faust nach dem Willen des Königs alle Arten der Ketzerei ausfindig machten und verurteilten - in ihrem Fall wäre das der Tod, mindestens.
Doch diesmal, hatte sie etwas gesehen, das sie unter all dem Bösen das sich die Menschen gegenseitg antaten, keinem Menschen zuordnen konnte. Es war sehr alt und sein kalter Zorn hatte von dieser armen Seele besitz ergriffen den Redard gerade fortgeschleift hatte.
Das einzige Problem dabei war, es hatte Ayslin ebenfalls gesehen...



Ich bitte um Nachsicht ob dem ersten Werk das ich euch hier zur Verfügung stelle.
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