|
|
Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
16.08.2012, 01:45 | #1 |
Zyklisch
Das Leben gleitet leise
in dauernden Zyklen voran, bewegt sich tatsächlich im Kreise und kommt so beim Aufbruch stets an. Was neu scheint, löscht aus, was gewesen, man merkt nicht den letzten Empfang, erquickend als Neues gelesen wird alter Gedankengang. |
|
16.08.2012, 07:31 | #2 |
gesperrt
|
Hi gummibaum,
ein lebensnahes Gedicht. Deine Schreibweise ist eigen, den Satzbau, die Wortwahl und die allgemeine Beschreibung davon finde ich hingegen ein wenig verbraucht. Mir fehlen hier neue, spritzige Metaphern, die beim Lesen aufhorchen lassen. So finde ich das Gedicht etwas schwächer als sonst, und wird so von mir auch unter das überdurchschnittliche Niveau deiner lyrischen Werke hier eingeordnet. LG Martin |
16.08.2012, 08:15 | #3 |
abgemeldet
|
Zyklisch
Lieber Gummibaum,
ja, so geht es mit allem, was mal neu und jung war. Das ist das Lebensgesetz, was lebt, stirbt auch. Ich kann nicht sagen, dass mir hier Metaphern fehlen, dann müsste das Gedicht völlig anders aufgebaut sein. Aber vielleicht eine zweite Strophe zwischen erster und letzter, in der du das Dazwischen zwischen Geburt und Tod beschreibst, das eigentliche Leben, den Werdegang alles Lebenden. Das wäre ein logischer Aufbau des Gedichts. Dann bekäme das Gedicht für mich einen Sinn. So aber ist es Stückwerk und mir zu nihilistisch: Hat ja doch alles keinen Sinn, wozu sich Mühe geben, irgendwann ist alles vorbei und anders. Insofern ist es aus meiner Sicht das Gedicht eines Enttäuschten, den die Bitterkeit übermannt, der von der Vergeblichkeit jedes Tuns überzeugt ist. Dann sollte man jeden Säugling am Tage seiner Geburt totschlagen, er stirbt ja sowieso einmal. Wie menschenfreundlich ist das? Wenn du aber ausdrücken willst, dass sich das Leben ständig erneuert, dann kommt mir gerade dieser Aspekt einfach zu schwach herüber. Er sollte im Mittelpunkt des Gedichtes stehen. Mit liebem Gruß Nitribitto |
16.08.2012, 13:58 | #4 |
Hallo Martand und Nitribitto,
herzlichen Dank für eure Kommentare und Anregungen. Wer viel schreibt, fragt sich, ob er an anderer Stelle nicht schon das Gleiche gesagt hat. Auch die Geschichte einer Figur fiel mir ein, die in einem antiquarisch gekauften Buch Unterstreichungen fand, die ihm aus der Seele sprachen. Tatsächliche fand er auf der Buchklappeninseite dann seinen Namen. Neben diesen individuellen Erfahrungen gibt es deren Transformation in religiöse, philosophische, wissenschaftliche Spekulationen um die Weltgeschichte: im hinduistischen Sansara, Nietzsche ewiger Wiederkehr des Gleichen, der Wiederkehr des Urknalls nach Weltallkontraktionen... Das Gedicht führt mit der Zeilenlänge an den Anfang zurück. LG gummibaum |
|