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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 15.11.2014, 12:33   #1
weiblich Atropula
 
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Standard Nachtmahr

Nachtmahr

Nachtmahr, Dämon in Gedenken
Kreierst die düst’re Brut so fade
Gesinnt die Seele zu ertränken
Im schwarzen Meer der Lemniskate
Wo das Spiegelglas voll’ dunkler Träume
Flüstert wie ein Kind in Mir
Doch am gülden Grund der Götterbäume
Wartest Du, das Höllentier -


_________
*Nachtmahr = Nachtmahr/ Nachtalb ist eine späte Bezeichnung für ein Fantasie- und Sagenwesen, das ursprünglich „Mahr“ hieß und in der Nacht auf Menschen lastet (vgl. Albtraum) und ihnen Grauen/ Alpträume einflößt.

*Lemniskate = Die Lemniskate (von Latein lemniscus ‚Schleife‘) ist eine schleifenförmige geometrische Kurve. Sie ist das mathematische Symbol für ‚Unendlichkeit’.
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Alt 15.11.2014, 19:45   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Hallo Atropula,

ich weiss nicht, in welcher Reihenfolge es dir lieber ist, erst das Lob und dann die herbe Kritik, oder umgekehrt. Ich habe mich daher einfach mal für die erste Variante entschieden.
Dein nachtdüsterer Text lebt von der dunklen Seite der Seele, die sich im Nachtmahr offenbart. Ja, er erzeugt diese Dunkelheit erst, und das ist das, was ich an diesem Text schätze: Du erzeugst, kreierst etwas, mehr als ein Bild, eine Situation in der man sich wiederfindet inclusive aller in ihr enthaltenen Stimmungen. Das beeindruckt und ist eine interessante Erfahrung.

Zur Kritik: Wie bist du nur darauf gekommen, deinen Text mit einem lexikonartigen Anhang für die Fremdwörter zu versehen? Der Durchschnittsuser wie ich befürchtet dann, dass du ihn zu blöd zum googeln hältst. Seit wann erklären denn Dichter die Bedeutung ihrer Worte?
Nee, das vermurkst ja den ganzen optischen Eindruck des Textes. Und ist absolut unnötig. Ernsthafte Leser wollen nicht gefüttert werden, die suchen sich ihre Nahrung selbst.

Viele Grüsse

Corazon
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 19:59   #3
weiblich Atropula
 
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Beiträge: 48

Guten Abend,

Es ist zu lustig Erst bekomme ich im Thema 'Zu wenig Kommentare' den Hinweis, dass meine Texte unverständlich sind, woraufhin ich vermeintliche Fremdwörter nun erkläre, und dann sagst du mir dass dies ja völlig daneben sei

Ja, ich finds auch daneben, sowas drunterzuklatschen, aber nunja, ich habe wohl versucht einigen Lesern entgegen zu kommen. 'Entropie' in Supernova wäre der Diskussion in 'Zu wenig Kommentare' nach wohl auch so ein 'böses Wort' gewesen

Naja, und ich dachte mir, bevor die Leute genervt wegklicken klatsch ich mal ne Def. drunter...
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Alt 15.11.2014, 20:12   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Beiträge: 4.889

Zitat:
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Es ist zu lustig Erst bekomme ich im Thema 'Zu wenig Kommentare' den Hinweis, dass meine Texte unverständlich sind
Das wusste ich nicht. Ich bin fast nie im off topic Bereich. Ich weiss schon warum...Wer schreibt denn sowas...?
Es ist doch so: Du schreibst hier in einem Forum für Hobby- oder Freizeit Dichter. Da kann man doch wohl eine gewisse Eloquenz und Allgemeinbildung voraussetzen. Oder die Fähigkeit und das Interesse neue, unbekannte Begriffe nachzuschlagen. Wenn einen ein Text interessiert. Wenn nicht spielt es sowieso keine Rolle ob du Erklärungen lieferst oder nicht.

Was anderes wäre natürlich eine Dichterlesung sagen wir zum Beispiel mal in den Praunheimer Werkstätten. Da wären hilfreiche Erklärungen sicher sinnvoll und angebracht. Aber hier? Nee, oder?

Corazon
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Alt 15.11.2014, 20:16   #5
weiblich Atropula
 
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Beiträge: 48

Ja du hast vollkommen Recht. Naja die Sache ist einfach, dass ich es manchmal nicht einschätzen kann, was ich voraussetzen darf und was nicht. Das muss nichtmal damit zusammen hängen, dass jemand studiert ist oder sonstwas... aber ich habe öfter das Problem, dass ich mich wohl unverständlich ausdrücke, von daher Ich möchte ja auch nicht überheblich wirken, nur weil ich scheinbar mit Absicht Begriffe verwende, die andere nicht kennen um mich abzuheben (habe ich alles schon vorgeworfen bekommen...) ... aber ganz ehrlich, wer sich bei sowas angegriffen fühlt, hat auch scheinbar ein problem mit sich selbst Ansonsten kann man ja einfach fragen

Aber wie du es sicherlich auch kennst.... man kann es niemandem Recht machen
Atropula ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 20:31   #6
weiblich C.Alvarez
 
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Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Ja, natürlich kann man es nicht jedem recht machen. Es ist völlig sinnlos, das zu versuchen.
Ich würde mich doch nicht verbiegen oder meinen Weg verlassen, nur weil andere mich für überheblich, arrogant oder sonstwas halten. Mir ist wichtig, dass mir gefällt was ich mache, was ich dichte und wie ich bin. Mir hat man schon oft vorgeworfen, arrogant zu sein. Und? Sollte mich das kümmern? Nein.
Wenn dir irgendeiner vorwirft du würdest unverständlich reden, schreiben oder überheblich wirken, solltest du immer erst mal hinterfragen, warum er das tut. Es sind nämlich meist nicht die lautersten Motive die hier der Grund sind, viel öfter ist es Neid und Missgunst.

Das jedenfalls ist meine Erfahrung.

Herzliche Grüsse

Corazon
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Alt 18.11.2014, 02:37   #7
männlich rabensohn
 
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Zitat:
Zitat von Atropula Beitrag anzeigen
Nachtmahr

Nachtmahr, Dämon in Gedenken
Kreierst die düst’re Brut so fade
Gesinnt die Seele zu ertränken
Im schwarzen Meer der Lemniskate
Wo das Spiegelglas voll’ dunkler Träume
Flüstert wie ein Kind in Mir
Doch am gülden Grund der Götterbäume
Wartest Du, das Höllentier -

[/I]
Hallo Atropula,

ich finde diesen Text sehr schön zum Lesen.
Speziell die Wortwahl gibt dem Text eine wunderschöne Vollendung einerseits im Lesefluss und andererseits entstehen interessante Bilder, während ich diesen Text lese.

Meinst du mit dem gülden Grund eventuell HEL aus der germanischen Mythologie und mit Götterbäume Yggdrasil?

Sehr tolles Gedicht. Gefällt mir.

BG
rabensohn
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Alt 18.11.2014, 14:13   #8
weiblich Atropula
 
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Hallo rabensohn,

danke für deinen Beitrag! Ja, bei der Wortwahl habe ich lange gebastelt und gesucht nach den 'richtigen' Wörtern... schön, dass es dir gefällt Der 'gülden Grund' und die 'Götterbäume' bezeichnen nichts Spezielles, wobei ich finde, dass HEL und Yggrasil durchaus passen könnten, aber genau das ist das Schöne, dass es eben auf vieles passt.

Wenn ich nachdenke, was mir selbst für Bilder kommen, dann denke ich eben an das 'Vollkommene' oder das 'Paradies' eben der gülden Grund. Dort wachsen 'Götterbäume'... Bäume verbinde ich mit dem Göttlichen an sich, da Bäume vieles vereinen: Sie sind fest verwurzelt im 'Ursprung'/der Erde, alt und gleichzeitig strecken sie sich dem Himmelszelt entgegen.

Die letzte Zeile sprengt dann allerdings die 'perfekte' Vorstellung jenes Paradieses und gerade das regt mich persönlich zum Nachdenken an

Gruß, Atropula
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Alt 18.11.2014, 19:01   #9
männlich rabensohn
 
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Hi Atropula,

vielen Dank für deine schnelle und umfangreiche Antwort.
Dank gebührt dir auch für deine Erklärung hinsichtlich der Wortwahl, welche du sehr ausführlich gestaltet hast.

Das mit der letzten Zeile hat mich im ersten Moment, total verwirrt, was auch sicher wie ich aus deiner Antwort entnehme gewollt ist. :-)

Zuerst macht man sich das schöne Bild des vollkommenen Paradieses und dann plötzlich, ist das Höllentier.

Ein Gedanke zur Interpretation, war auch, dass es eventuell die Zwiespältigkeit der Seele ausdrückt. Jeder Mensch hat vorrangig Gutes, dennoch schlummert in jedem von uns auch eine böse Seite Yin und Yang :-)

Grüße
Rabensohn
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Alt 18.11.2014, 20:23   #10
weiblich Atropula
 
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Ja das mit der letzten Zeile ist unbedingt gewollt Wobei ich vorhin dachte dass es besser wäre zu schreiben 'UND am gülden Grund...'

Ja das stimmt, es berichtet von Zwiespältigkeit. Und auch von den eigenen Abgründen. Da ist vor allem das Spiegelglglas mit gemeint, welches mit dunklen Träumen angefüllt ist. Ich denke mir eben, dass man sich in den Nachtmahren oder allgemein gesprochen in den eigenen Ängsten immer nur selbst erkennt. Zudem ist es die eigene Kinderstimme, die dort spricht, denn Ängste manifestieren sich bereits in der Kindheit, in der prägendsten Zeit im Leben. Es kommt hinzu, dass diese Ängste immer Begleiter von einem Selbst sein werden. Selbst in den schönsten Momenten und in den goldensten Zeiten sind sie da, denn sie sind immer ein Teil von uns. So warten sie eben auch am 'gülden Göttergrund' in Form von Höllentieren.

'Yin & Yang' ist ein gutes Stichwort. Ich mache Tai Chi und kenne dieses Prinzip dadurch sehr gut. Es zu verstehen lernen ist eine andere Hausnummer, aber man kann es sicherlich auch auf das Gedicht anwenden, denn wenn es um eigene Ängste geht, sollte man nicht krampfhaft gegen diese ankämpfen, sondern sie eher nach dem Ying/Yang Prinzip annehmen und akzeptieren lernen.

Gruß, Atropula
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