Der Weg ins Chaos

[Lewin]

Der Weg ins Chaos

Das Vermächtnis des Herrn
Benoît Mandelbrot (1924 – 2010)

Die Mauern waren das Verderben,
denn Steine wurden weich wie Brei.
Ein See bestand aus lauter Scherben
und auch der Vollmond brach entzwei.

Ein Lichtstrahl irrte um die Ecke.
Der Blitz verfiel dem Größenwahn.
Die Menschen hingen an der Decke
und glotzten sich nur baumelnd an.

Im Wurstblatt fehlte jede Zeile.
Denkmäler stürzten ein zuhauf.
Der Himmel gab vor Langeweile
die klassische Mechanik auf.

Das Nichts verwechselte die Seite
und war verhältnismäßig stumm.
Vier Rechenarten gingen pleite
und plötzlich fiel ein Buddha um.

Ein Schmetterling im Reich der Mitte,
sein Name war Rabindranath,
bat dann zu seiner Vollkornschnitte
um etwas Natriumsulfat.

Von Ordnung war nicht mehr die Rede.
Das Chaos nahm jetzt überhand.
Das war Herrn Mandelbrotes Fehde,
selbst Göttern völlig unbekannt.

[Thing]

eine sehr gelungene Hommage an den - nicht nur - Chaosforscher.
Du hast ein erstaunliches Talent - ich bin immer wieder überrascht.
Angenehm überrascht.


Herzliche Abendgrüße!

Thing

[Lewin]

Hallo Thing,
du weißt ja selbst, wenn es Spaß macht, etwas zu schreiben, dann scheint es, nach eigener Auffassung zumindest, meist zu gelingen. Das war solch ein Beispiel, auch wenn ich beim Natriumsulfat (Glaubersalz) noch genau nachsehen musste. Selbst Widerspruch (Reich der Mitte und Rabindranath) gab es schon einmal, aber dafür ist es ja der Weg ins Chaos. Danke und sehr liebe Grüße an dich von
Lewin.