Marie von Ebner-Eschenbach

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Marie von Ebner-Eschenbach

Der Tod war dir stets nah, vertraut,
hast viel den Vater weinen sehn,
doch jede Träne, leise, laut,
war nur ein Ruf - um aufzustehn.

Und jeder Tag barg einen Schatz,
war Nahrung für den freien Geist,
der Lesestuhl dein liebster Platz,
von tausend Büchern eingekreist.

Du bliebst den Bürgerlichen treu,
wohl wissend um dein blaues Blut,
denn in des kleinen Mannes Scheu,
lag deiner Worte heisse Glut.

Der Liebe erster Fussabdruck,
ließ deinem Herzen keine Wahl,
die Reise ging nach Klosterbruck,
an deiner Seite der Gemahl.

So vieles hast du uns vermacht,
was wärmend in die Seele sank,
ein kleines Lied, die Totenwacht -
auch dafür sei dir ewig Dank!