Der Liebe Schein

[Ex-Letreo71]

Vor Liebe war sie völlig blind,
sie konnte es noch nicht verstehen.
Sie war ja noch ein halbes Kind,
so ließ sie es einfach geschehen.

Er nahm sie ein, mit ganzer Macht,
sie wagte nicht ihn anzuflehen,
dabei war er kein bisschen sacht,
sie konnte Zorn in seinen Augen sehen.

Für sie war er die große Liebe,
doch immer spürte sie den Hass.
Für ihn, da waren es nur Triebe,
ihm zu erfüllen – dies und das.

Sie wurde reifer und verstand,
hier kann sie niemals glücklich sein.
Sie wollte Liebe, doch sie fand,
letztendlich nur der Liebe Schein.


©Letreo71
05.01.2015

[Ex-Lichtsohn]

das ist eine nette Schilderung einer Machtdemonstration durch das männlich Lyrische und eine wirklich (entschuldige bitte mein Urteil, es bezieht sich nicht auf deinen Text, nur auf meine Interpretation) widerwärtige Vorstellung für das gezwungene und missbrauchte weiblich Lyrische,
garniert mit charmantem Wortwitz und der gehörigen Portion Gefühl und ... das gefällt mir am allerbesten daran: dem absolut verdientem Ende für das ja so machtvoll-männlich-glänzende Lyrische (für mich ist nix anderes akzeptabel, als das sie ihn verlässt - den Mistkerl), dem ich gerne noch so verabschiedend einen gewürzten massiven Fußtritt verabreicht hätte

Alles Liebe
Lichtsohn

[Ilka-Maria]

Zitat von Letreo71

Sie wurde reifer und verstand,
hier kann sie niemals glücklich sein.
Sie wollte Liebe, doch sie fand,
letztendlich nur der Liebe Schein.

Ein Erkenntnis-Gedicht, dem die abschließende Strophe fehlt: Sie verlässt den Mistkerl nicht. Sie kennt den Zustand - und was jetzt?

Reifer an Verstand - da muss es doch eine Konsequenz geben. Wo bleibt sie?

[Ex-Letreo71]

Hallo Lichtsohn,

danke für Deine Gedanken zu meinem Gedicht.
Es freut mich, dass es für Dich am Ende einen Schlußstrich gibt,
obwohl ich das nicht extra erwähnt habe.
Beim nächsten Mal werde ich wohl konsequenter vorgehen.
Hmm, so ein Fußtritt...


Liebe Grüße in den Tag,

Letreo

[Ex-Letreo71]

Hallo Ilka,

auch Dir vielen Dank fürs Lesen.
Für mich sagen die letzten Zeilen aus, dass sie hier nicht bleiben wird.
Tut mir leid, wenn es für Dich nicht deutlich wird.

Lieben Gruß,

Letreo

[Thing]

für mich ist das Dein bisher tiefstes und reifstes Gedicht.


Was es für mich so beeindruckend macht, ist das Authentische in den Versen.

Keine aufgesetzte Bla-Bla-Mache, kein fürchterlich innovatives Gymnastikgetue, keine gähnende Langeweile hervorrufende emotionale Charmanz.....

sondern bedrückend. Anrührend. Aufwühlend.

Lieben Gruß
von
Romulus

[Ex-Letreo71]

Liebes Thing,

ein großes Lob, ich danke Dir.

Liebe Grüße,

Letreo

[Ex-Dabschi]

Liebe Letreo,

sehr sehr traurig, wenn ein junges Mädchen so schlimme erste Erfahrungen in der Liebe macht. Es kann dazu führen, dass es Auswirkungen auf das zukünftige Liebesleben hat, weil das Vertrauen zerstört wurde.

Zitat von Ilka-Maria

Ein Erkenntnis-Gedicht, dem die abschließende Strophe fehlt: Sie verlässt den Mistkerl nicht. Sie kennt den Zustand - und was jetzt?

Reifer an Verstand - da muss es doch eine Konsequenz geben. Wo bleibt sie?

Also das verstehe ich jetzt auch nicht, Ilka. Warum muss hier noch eine weitere Strophe folgen? Man braucht nur zwischen den Zeilen lesen. Für mich ist es eindeutig, dass sie ihn verließ.

Liebe Grüße
Dabschi

[Ex-Letreo71]

Liebe Dabschi,

vielen Dank für Deine einfühlsamen Worte und Dein Verstständnis.

Herzliche Grüße,

Letreo