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Alt 04.07.2006, 18:59   #1
*mika*
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 21


Standard Der Typ mit der Sonnenbrille

Anna blieb einfach sitzen. Sie schloss die Augen und hörte nur an den Geräuschen, dass er seine Hose wieder zumachte und dann einfach verschwand- einfach so - ohne ein Wort. Er, das ist der Typ mit der Sonnenbrille. Der, der sie schon den ganzen Abend lang beobachtet hat. Das hat zumindest ihre beste Freundin Kelly gesagt. Wo Kelly jetzt wohl ist? Nachdem sie mit Jonas zum tanzen verschwunden ist, hat Anna sie nicht mehr gesehen. Und dann ist sie auf Klo gegangen. Oder wollte es jedenfalls. Sie kam sich so alleine vor, ohne Kelly. Und wollte auch nicht mit Simon reden, der schon wieder auf sie zu kam. Er begriff einfach nicht, dass sie nichts von ihm wollte. Und dann stand plötzlich der Typ mit der Sonnenbrille vor ihr. Warum er wohl eine Sonnenbrille trug? Hier, im Mäxx, der besten Disco der Ostküste, in der alle zwei Wochen Oberstufenpartys ihrer Schule stattfand, war es ziemlich dunkel. Vor ein paar Minuten hätte sie das gerne gewusst, aber jetzt? Am Anfang fand sie ihn noch interessant, hatte sich gefragt in welche Klasse er wohl ging, gesehen hatte sie ihn noch nie. Auch sein offensichtliches Interesse an ihr schmeichelte ihr. Er war anderes als die Jungs aus ihrer Klasse, sah viel reifer und so viel cooler aus. Er sprach sie an. Ob sie Lust hätte mit ihm raus zu gehen. Nach draußen an den Strand, da wäre es angenehmer. Nicht so stickig, da könnte man sich besser unterhalten. Sie willigte ein. Auch weil sie Simon aus den Augenwinkeln sah. Er hielt ihr die Tür auf und sie gingen hinaus. Er erzählte ihr, dass er noch nicht lange hier wohnen würde und ein Kumpel vom Fußball ihn zu der Party mitgenommen hätte. Da wär sie ihm dann sofort aufgefallen, er hätte sich nur nicht gleich getraut sie anzusprechen. Sie erreichten den Strand und setzten sich in einen offenen Strandkorb. Er legte den Arm um sie. Sie ließ es geschehen. Seine Nähe fühlte sich gut an und obwohl sie merkte, dass er leicht angetrunken war ließ sie auch zu, dass er sie küsste. Dabei dachte sie an die Spötteleien der anderen Mädchen „Die Anna ist immer noch Jungfrau und wird es wohl auch immer bleiben“ und „Die ist 16 und hatte noch nicht mal nen richtigen Freund“, „Die sieht gar nicht so schlecht aus, aber so richtig rumgeknutscht hat sie wohl noch nie, und das in der 10. Klasse.“. Normalerweise stand sie über solchen Bemerkungen aber jetzt? Seitdem Kelly mit Jonas rummachte, fühlte sie sich als wär sie zurückgeblieben. Sie wollte nicht länger das Mauerblümchen ohne Erfahrung sein. Da kam ihr der Sonnenbrillen-Typ gerade recht. Als er seine Hand unter ihr T-Shirt steckte, zögerte sie leicht. Aber warum nicht? So ein bisschen kuscheln kann nicht schaden, oder? Und nach ein paar Sekunden fand sie es sogar ganz schön, stellte sich einfach ihren Traummann vor und nicht einen besoffenen Kerl, den sie ja eigentlich gar nicht kannte. Nein, besoffenen war er nicht, nur leicht angetrunken, was die Sache nicht gerade besser machte. Auf einmal zerrte er an ihrem Rock, suchte den Reißverschluss. Jetzt ging alles ganz schnell. Er drückte sie in den Strandkorb und war plötzlich über ihr. Er küsste sie immer wieder immer wieder, sie konnte sich nicht wehren. Mit einer Hand öffnete er die Schnalle seines Gürtels und danach den Reißverschluss seiner Jeans. Mit der anderen Hand zog er ihr den Rock aus. Anna wusste nicht was sie tun sollte. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht um Hilfe rufen. Und dann drang er in sie ein. Sie fühlte nichts, außer der Angst. Angst, was als nächstes kommen würde, Angst davor, was danach sein würde. So schnell wie es passiert war, so schnell hörte es auch wieder auf. Er seufzte ein letztes mal, stand auf, zog sich an und ging. Sie lag einfach da, konnte sich nicht bewegen, nicht recht begreifen was eben geschehen war. Ihre Mutter hatte immer gesagt:
„ Musst du diese kurzen Röcke tragen, kein Wunder wenn Junge Männer da auf falsche Gedanken kommen“ Und Anna hatte immer nur gelächelt und an die anderen Mädchen gedacht, die noch viel kürzere Röcke trugen und doch genau das erreichen wollten. Männliche Aufmerksamkeit halt. Anna und Kelly hatten niemals solche Hintergedanken. Sie zogen sich an wie es ihnen gefiel. Aber jetzt saß sie da, mit zerrissenem Rock und kaputtem T-Shirt und merkte gar nich wie ihr die Tränen kamen. Und sie bemerkte auch nicht Simon der immer näher kam. Schnell zog sie den Rock hoch und versuchte die Tränen beiseite zu wischen, aber es kamen immer neue nach. Als Simon sie sah, zog er sofort sein Hemd aus und reichte es ihr. Er fragte was passiert sei und ob er helfen solle. Anna zog sein Hemd über und war unendlich froh darüber, dass er da war. Einfach nur da war. Sie lehnte sich gegen ihn und weinte still an seiner Schulter.

So nach einigem Überlegen, lass ich den letzten Teil der Geschichte weg und denk mir noch mal was besseres aus...

Er nahm sie sanft in den Arm und ließ sie gewähren. Nach einiger Zeit versiegten die Tränen und Anna sah Simon an, sah ihm in die Augen und sie wusste das er immer für sie da war und es auch immer sein würde. Warum sie das vorher nie gesehen hatte? Sie wusste es nicht. Der Typ mit der Sonnenbrille hatte ihr die Augen geöffnet. Das Glück liegt manchmal nur einen Schritt entfernt, diesen Schritt zu gehen ist aber nicht immer einfach. Sie nahm sich vor Simon davon zu erzählen, ihm von dem Typ mit der Sonnenbrille zu erzählen, und auch Kelly davon zu erzählen. Ihrer Mutter? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Sie wusste das sie das erlebte nicht so einfach vergessen konnte, aber sie konnte es abschließen, hinter ich lassen und von vorn beginnen. Mit Simon neu anfangen und von vorn beginnen. Und mit diesem Gedanken stand sie auf ging mit Simon zusammen, auf in ein neues Kapitel ihres Lebens, zurück ins Mäxx.


Habt ihr Vorschläge für einen besseren Schluß? Irgendwie gefällt der mir noch nicht so wirklich. Freue mich über Kritik und Anregungen. Lieb grüße Saskia
*mika* ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2006, 19:12   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Ja, das Ende ist wirklich nicht berauschend, weil es erstens so ausgelutscht und unrealistisch klingt, dass sie plötzlich mit dem geht, den sie vorher nicht wollte (hier macht es eher den Eindruck, als würde sie ihn nur nehmen, weil er grade da ist, um ihr zu helfen, wobei sie sich den Karm mit dem Glück und der Lieb nur selbst einredet - und das ist auch ein eher schäbiges Verhalten) und zweitens macht sie sich viel zu viele Gedanken nach diesem Trauma - was schon allein wegen des Schocks unrealistisch ist. Man wird sich erst sehr viel später klar, was eigentlich passiert ist und man beschließt auch nicht sofort, wem man was erzählen wird. Die Geschichte ist wesentlich besser, wenn du erstmal nach "weinte still an seiner Schulter" aufhörst. Wenn mir eine bessere Lösung diesbezüglich einfällt, melde ich mich nochmal.

Den ersten Teil fand ich jedoch ganz gut gelungen, die Erzählweise ist schön und Du kannst daraus sicher noch viel machen. Nur ein paar Kleinigkeiten:
"Er, das ist der Typ mit der Sonnenbrille"
Und das umgangssprachliche "halt" am Ende eines Satzes sollte man auf jeden Fall bei einer Kurzgeschichte vermeiden.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2006, 19:17   #3
*mika*
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 21


Hey, danke..ist auch ncht meine beste Geschichte, die ist eben aus einer Laune heraus entstanden.

LG Saskia
*mika* ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2006, 19:18   #4
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Klar. Es kann nicht alles das beste sein. Bitte.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.07.2006, 19:21   #5
*mika*
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 21


Stimmt...wollt nur mal wissen was nadere so davon halten...
*mika* ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2006, 13:20   #6
LiebeLove
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 25


Ich schließe mich Struppigel an.
Der Anfang deiner Geschichte ist gut gelungen finde ich. Ich persönlich kann mich gut in die Gefühlslage von Anna versetzen, durch die eingefügten Kommentare der anderen Mädchen.
Aber das Ende ist vielleicht etwas...*wort such* knapp. Also vielleicht sollte man es noch ein bisschen ''ausschmücken''.

Wenn du mit ''...weinte still an seiner Schulter.'' aufhörst, ist das denke ich auch schon sehr gut. Aber vielleicht kann man dann noch schreiben, dass Simon sie nach Hause brachte, oder das Anna mit zu ihm ging, weil sie jetzt Schutz suchte. Irgendwie sowas.

LiebeLove
LiebeLove ist offline   Mit Zitat antworten
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