TRISPE.

[Stefan Ziegenhagen]

Trispe.

Trispe, Trispe,
schön, daß es dich gibt.
Du und ich im Urzeitschlamm
und egal, wie man uns sieht,
wir sind so Androgyn verliebt.

Wir werfen uns Pupillen zu,
auf das ein Blick schärfer als der nächste ist.
Wir füttern uns mit Augenglanzgelee,
damit der Neid nicht unsere Seelen frißt.

Trispe, Trispe,
ich habe dich gesucht.
Ich war Jahrelang im Unterholz
und egal wohin der Wind mich trieb,
schon früh war alles ausgebucht.

Wir ziehen uns die Haut vom Leib,
um noch enger aneinander zu kleben.
Flirten, schrauben, fräsen als abgenutzter Zeitvertreib.
Wer Klarheit will, der muß im Hellen leben!

Trispe, Trispe,
was wär ich ohne dich?
Du und ich wie Arsch auf Eimer.
Atemlos am Badestrand
wie ein aus dem Meer gezerrter Fisch.

Wir reiben uns mit Honig ein
und lassen die Zungen über die Poren gleiten.
Früher hatten die Leute Schwielen an den Händen,
heute zelebriert man Zuckersüße Tageszeiten.

Trispe, Trispe,
wir haben uns gefunden.
Du und ich versteckt im Gras.
Der Tag hat 35 Stunden
und doppelt soviel Spaß.

17.8.2021, Nowe Siolkowice.