Der Trigger

[Andri]

„Ich hatte das mit dem Gluten auch immer für Unsinn gehalten, aber weißt du, seit ich darauf verzichte, merke ich…..“
Die Vibration des Smartphones in Simons Hosentasche unterbricht den Redefluss von Vera, der Gastgeberin. Sie geht ihm mit ihrem endlosen Gerede schon die ganze Zeit auf die Nerven, aber er kann sich einfach nicht von ihr lösen. Eigentlich ist sie auch gar nicht sein Typ, aber immer geht sein Blick in Richtung ihres tiefen Ausschnitts, es ist ihm selbst schon ganz lästig und fremd. Normalerweise hat er sich gut im Griff und das passiert ihm sonst nicht. Aber heute wird er immer unruhiger, die große Brust mit dem hellen Ansatz zieht seine Augen geradezu magisch an. Die Spalte zwischen den Brüsten fängt ihn ein und lenkt seinen Blick tiefer. Irgendwie erregt ihn dies auf eine ihm ganz ungewohnte Art. „Reiß dich doch am Riemen, das fällt schon auf!“ schimpft er lautlos mit sich selbst, aber er kann sich gegen den Sog nicht wehren. Die erneute Vibration seines Handys holt ihn aus der Situation.
Obwohl Simon die Störung ganz gelegen kommt, hat er das dringende Gefühl, besser nicht nachzusehen.
"Willst du nicht gucken, vielleicht ist es ja wichtig?"
"Ja klar, entschuldige kurz"
Er holt sein iPhone umständlich hervor und sieht bereits auf dem Sperrbildschirm:
- Nachricht von Lady Hypnosis -
Ein Mischung aus Neugier und Erschrecken durchfährt Simon als er den Namen liest.

Vor einigen Wochen war er auf der Suche nach erotischer Anregung im Internet zum ersten mal auf erotische Hypnose gestoßen, und war sofort fasziniert. Nach einigem Zögern bestellte er sich ein Hörbuch. So unwahrscheinlich es ihm erst auch erschien, diese Hypnose packte und erregte ihn auf eine Weise, die er vorher noch nicht kannte. Bald begann er sich immer mehr dafür zu interessieren und nahm Kontakt zu einer Hypnosekünstlerin auf. Ihr Name ist Lady Hypnosis und er begann eine regelrechte Sucht nach ihren Hypnosen zu entwickeln.
"Willst du mal eine Hypnose mit Trigger ausprobieren?"
fragte Hypnosis ihn bei ihrem letzten Chat. Sie war stolz auf "ihren" Simon, weil bei ihm alles so wunderbar funktionierte, er so gut auf Suggestionen reagierte.
„Ja...was sind diese Trigger denn?“
„Genauer: posthypnotische Suggestionen, nun das sind zum Beispiel Schlüsselwörter, die auch nach der Hypnose eine Wirkung auslösen, wie auf Knopfdruck sozusagen. Du wirst also zum Beispiel, wenn du den Trigger hörst, total erregt und geil ohne dich dagegen wehren zu können, und kriegst sogar einen Orgasmus“
„Wahnsinn, ja das will ich probieren!“
Und so bekam Simon eine entsprechende Hypnose von ihr und schon beim zweiten Hören merkte er, wie die Triggerworte seine Erregung ins schier Unermessliche steigerten und er hatte zum ersten mal einen Orgasmus ohne sich überhaupt berührt zu haben.
Aber die letzten drei Tage hatte Simon keine Zeit mehr gehabt seinem „Hobby“ zu frönen und so vergaß er es auch ein wenig. Zunächst war ständig Arbeit in der Firma und heute auch noch der vierzigste Geburtstag von Vera, die er über einen gemeinsamen Freund kannte.

Vera, deren neugierigen Blick er nun zu fühlen glaubt, als er die Benachrichtigung sieht. Es ist ihm unangenehm das Handy wieder verstohlen wegzupacken und irgendwie ist er auch gespannt was für eine Nachricht Hypnosis ihm geschickt hat. Also öffnete er die Nachricht:

- WEIßE BRÜSTE -

Seine Augen kleben geradezu an den beiden Wörtern und in seinem Kopf hört er Hypnosis Stimme die beiden Wörter sagen. Und sofort kommen die Bilder…
Er sieht Vera an, genauer ihren hellen Brustansatz in dem recht offenherzigen Kleid.
Aber was er sieht, sind große, weiße, nackte Brüste, die sich vor ihm bewegen, hin und her schwingen, sieht ihre steifen Nippel, fühlt seinen Kopf zwischen ihnen. Fühlt ihr weiches Fleisch, ihren Duft...Eine Mischung aus Scham, Entsetzen und höllischer Erregung erfasst ihn. Gleichzeitig schießt alles Blut in seine Lenden und augenblicklich wird sein Teil dick und steif.
Schwer atmend glotzt er mit schier überquellenden Augen in Veras Ausschnitt. Vera selbst, die die Situation gar nicht versteht, fragt nur besorgt:
„Ist alles gut bei dir, brauchst du einen Arzt?“
Simon versucht mit letztem Willen seinen Blick von Veras Brust zu lösen.
„Nein, ok, alles gut, es ist nur, dass ich...“
Da spürt er schon, wie es ausgehend von seiner Prostata, zu pumpen beginnt.
Oh Gott, ich komme gleich, es lässt sich nicht mehr aufhalten. Stöhnen, Pumpen, Veras Blick…
„Das Klo !!“ schreit es in seinem Kopf. Schnell die paar Schritte.
„Ich komme! Oh nein, ich komme gleich ….bitte, bitte lass es frei sein!“
Er reißt die Tür auf, schlägt sie wild hinter sich zu. Das Pumpen überwältigt ihn mit halb herunter gerissener Hose, unbewusst stöhnt er, ja schreit fast laut, als ihn der Orgasmus überwältigt. Das Pumpen und Spritzen will gar nicht mehr aufhören.
„Alles in Ordnung da drin?“
„Ja, ja, es ist alles gut, tut mir leid!“
„Ich hatte nur, ...es geht gleich wieder“
Endlich sackt die Erregung in sich zusammen. Dann sieht er die Sauerei im Badezimmer, vor allem aber auf der Hose. Noch fahrig macht er alles notdürftig sauber. Während es von außen schon wieder klopft:
„Brauchst du wirklich keine Hilfe?"
„Nein jetzt lasst mich bitte in Ruhe.“
Nachdem Simon soweit fertig ist, muss er natürlich das Bad wieder verlassen. Er versucht irgendwie normal auszusehen als er unter aller Blicke aus dem Bad kommt.
„Mir geht es nicht gut, ich geh nach Hause, war aber sehr schön heute“
sagt er gepresst zu Vera und ist aus der Tür bevor ihn noch irgendwer aufhalten kann.
Draußen, in der kühlen Luft, atmet er einige Male tief durch. Da vibriert erneut das Handy und tatsächlich, wieder eine Nachricht von Lady Hypnosis:
"Na hat es Spaß gemacht mit dem Trigger?"
Erst ist er ungläubig, und denkt nur, wie gemein ist das denn?
Doch er tippt "ja sehr" und beginnt furchtbar zu lachen.
Eigentlich ein lustiger Abend!

[DieSilbermöwe]

Lieber Andri,.

eine sehr interessante, spannende und unterhaltsame Geschichte! Und auch noch erotisch!
Hat mir sehr gefallen.

Einen Punktabzug muss ich aber doch geben, weil du vom Präsens zum Präterium springst. Warum nicht einfach alles in der Vergangenheit?

LG DieSilbermöwe

[Andri]

Liebe Silbermöwe,
danke für dein Lob! Leider ist die Geschichte schon nicht mehr ganz neu, also so zwei Jahre alt. Aber ich dachte mal weg von den Weihnachtsgeschichten kann nichts schaden. Und es ist von der Sprache so, dass es nicht in den Jugendschutzbereich muss. Ich bin selbst ein Fan solcher Hypnosen, nur, leider oder zum Glück, funktionieren posthypnotische Trigger bei mir kaum!

Ach mit den Zeiten muss ich gucken, ich hatte meine Geschichten sehr häufig in Ichform geschrieben und im Präsens. Ich liebe das Unmittelbare daran. Es sollte eigentlich alles Präsens sein bis auf den Einschub mit Hypnosis und wie Simon die Hypnosen kennenlernte. Das ist ja in der Vergangenheit bezüglich der Feier.

Alles Liebe,
Andri

[C.Alvarez]

Aber was er sieht, sind große, weiße, nackte Brüste, die sich vor ihm bewegen, hin und her schwingen, sieht ihre steifen Nippel, fühlt seinen Kopf zwischen ihnen. Fühlt ihr weiches Fleisch, ihren Duft...Eine Mischung aus Scham, Entsetzen und höllischer Erregung erfasst ihn. Gleichzeitig schießt alles Blut in seine Lenden und augenblicklich wird sein Teil dick und steif.

Lieber Andri,
ich muss hier leider massiv protestierend eingreifen:
Nur bei grossen, weißen Brüsten erfasst den Protagonisten Erregung und wird er steif? Eine unerhörte Diskriminierung durch den Protagonisten gegen Frauen die vielleicht zierliche oder gar knabenhafte Brüste haben die auch nicht mal vom hellsten Weiss sind. So geht das nicht. Ich habe sofort eine Depesche per Kurier an das Department of Offense against discrimination against small, brown breasts der UNO gesandt, die werden dir als Autor sicher erstmal ins Gewissen reden. Falls das erfolglos bleiben würde bliebe mir nichts anderes übrig als die Mauritius Mobile Force in Richtung Deutschland in Bewegung zu setzen.
Um all das zu vermeiden genügt mir eine kurze, liebevolle Entschuldigung von dir aus der hervorgeht dass du nur gedankenlos in deinem Text die falschen Adjektive verwendet hast.

Liebe Grüsse

Deine Corazon

[Andri]

Liebe Corazon,
wie konnte ich nur so gedankenverloren sein. Schuld ist mein Protagonist der leider ein sehr eingeengtes Frauenbild hat.
Ich habe ihm wiederholt von der Sinnlichkeit des schlanken weiblichen Körpers gesprochen, die feste und dennoch so zartweiche Haut die ihren Körper darunter fühlen lässt, die festen Muskeln, das grazile und doch stabile Gerüst ihrer Knochen, den Flug ihres Atems und den raschen Herzschlag. Die herrliche Farbe ihrer Haut und die zarte feine Brust, weiblich und doch jugendlich, ja fast jungenhaft. Wie wunderbar wie anziehend. Simon ist halt nicht zu helfen!
Liebe Grüße
Andri

[C.Alvarez]

Lieber Andri,
wenn das so ist verstehe ich natürlich deine Situation. Man kann sich die Protagonisten ja nicht aussuchen. Dein Bild eines sinnlichen Frauenkörpers hat für mich die Verfehlungen im Text wieder gutgemacht. Es ist ja auch nicht nur das Äussere, viele Frauen zeichnen sich auch durch musische Qualitäten aus. Ich zum Beispiel spiele virtuos auf Blasinstrumenten, keine grossen wie Trompete oder Saxophon, aber beim anblasen einer Querflöte oder einer Klarinette macht mir keine was vor. Gerade so kleine Solos liegen mir sehr.

Dir liebe Grüsse

Deine Corazon