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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 21.01.2007, 20:01   #1
männlich Roan Eck
 
Dabei seit: 01/2007
Ort: München
Beiträge: 168

Standard Allein

Ich widme diesen Test den 3 echten Freunden in meinem jetzigen Leben, Manu, Philipp, und Thiemo. Auf das sich unsere Wege niemals trennen!

Allein
Die U-Bahn fährt ein. Die Zeit ist gekommen, mich von meinen Freunden zu verabschieden. Ein Händedruck und ich wünsch ihnen noch einen schönen Tag. Sie steigen ein und die Türen schließen sich. Die U-Bahn fährt und mit ihr auch meine Freunde. Sie sind weg und ich bin alleine. Mir wird klar, wie einsam ich bin.
Alleine.
Mich über kommt Trauer. Die S-Bahn, ist voll, wie immer, um mich herum Leute, es sind mehrere Duzend, so müssen sich Ölsardinen in einer Dose fühlen, aber keiner kann umfallen. Trotz allen Leuten fühle ich mich verlassen und einsam.
Allein.
Auf dem Weg nach Hause denke ich nach, wie oberflächig ist Freundschaften eigentlich? Knapp sechs Stunden am Tag sind wir meistens zusammen, in der Schule, aber manchmal, ab und zu, Treffen sich meine richtigen, wichtigen und beste Freunde mit mir. Ich kenne die Anzahl genau. Das Beängstigende ist nur wie gering die Zahl ist. Sie betragt weniger als ein duzend. 3. Was bring mir Beliebtheit, wenn sich keiner etwas um mich schert?
Allein.
Was würde ich für einen guten Freund an meiner Seite jetzt geben? Der Schlüssel rastet sachte in das Schloss ein. Es knackt und die Tür geht auf. Keiner ist da. Keiner begrüßt mich. Nur einer, Sunny, mein Wellensittich. Er pfeift fröhlich vor sich hin. Er hat mich vermisst und freut sich nun, dass er nicht mehr alleine ist. Ich geh zu ihm hin und begrüße ihn. Rede mit ihm. Er bekommt ein Stück Apfel von mir, da drüber freut er sich noch mehr. Er liebkost meinen Finger. Danach,
Allein.
Nach einiger Zeit kommen meine Eltern nach Haus. Man begrüßt sich mit einem matten „Hallo“. Jeder geht seine eigenen Wege. Später gibt es Abendessen. Sinnloses oberflächiges Gerede entsteht aus reiner Höfflichkeit. „Wir war dein Tag“ „Was gibt’s neues?“ …usw. ich beantworte die Fragen kurz und knapp. Sie interessieren mich nicht. Sag noch, dass es toll geschmeckt hat und geh wieder in mein Zimmer. In die mir bekannte Einsamkeit.
Alleine endlich wieder alleine.
Vertrautes Alleinsein. Endloses hin und her Gewälzte auf der Suche nach Schlaf. Meine Gedanken kreisen und verrennen sich. Endlich wird mir der Schlaf gewährt. Doch ich weiß, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass es so endet. In 4 Stunden, beginnt das Spiel von vorn und ich muss es erneut durch stehen.
Allein.

Roan Eck
Roan Eck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2007, 20:05   #2
Princess-of-Anywhere
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 493

Schön. Gefällt mir.
Es ist so schön melancholisch und das mag ich. Auch das immerwieder eingeschobene "allein" passt gut.
Es ist irgendwie dieses nebeneinander her leben, wo keiner einen wahrnimmt und man sich dauernd komisch fühlt. So interpretiere ich das für mich.

Lg
Princess
Princess-of-Anywhere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2007, 20:18   #3
männlich Roan Eck
 
Dabei seit: 01/2007
Ort: München
Beiträge: 168

Ich bin froh dass es dir gefällt. Mir kam die überlegung zu diese kleinen Geschichte als ich ihn der Sbahn saß und nach Hause fuhr, dort angekommen verlief komischerweiße erst mal alles so wie in der Geschichte. Nach dem Abendessen (übrigens eines der wenigen an denen wirklich keinthema zu finden war) habe ich den text überarbeitet und seit dem ruhen lassen, wie eien guten Wein
Und gestern hab ich ihn (nach monate langen drehen ) schließlich hierein gestellt um Kritik und Lob zu bekommen. auch Vrbesserungsvorschläge sind erwünscht.

servus
Roan Eck ist offline   Mit Zitat antworten
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