Rauhnächte

[kati79]

Kein wirkliches Gedicht, eher Prosa...

Wenn die Welt still steht und die Zeit erstarrt,
Wenn die Gedanken tastend irren im alten Jahr
und die Schwermut die Menschen in die Stuben treibt.

Wenn der Regen leise an die Scheiben klopft,
und der Sturm durch Herzen zieht.
Wenn die Hände im Schoß harren wie zum Gebet,
fliegt der Blick leer hinaus.

Niemand sonst sieht meine Bilder.
Bilder davon was war und was sein kann.
Mein Abschied an das alte Jahr.

Flüchtige Fetzen tanzen fröhlich vorbei.
Andere kriechen gesenkten Hauptes an einer Tränenspur.

Das warme Orange eines Sommertages blinzelt mir zu und hinterlässt einen Hauch von Sonnenmilch, warmer Haut und Meer.

Einem schwarzen Tuch gleich umhüllt mich die nächste Erinnerung,
im Regen gesenkten Hauptes an einem offenen Grab.

Der Blick eines sterbenden Tieres trägt mich ein Stück diese Traurigkeit entlang.

Lachende Kinderaugen schieben sich dazwischen;
bunte Schultüten, aufgeregt scharrende Füsse und der mit nichts zu vergleichende Geruch einer Turnhalle.

Arme die mich liebevoll umfangen, Augen die verstehen und verzeihen.

Auch wenn in jedem Abschied etwas Schwermut liegt,
erwarte ich gespannt was kommen mag,
Stunde für Stunde,
Tag um Tag.